Nach einer weitgehend enttäuschenden Saison 2017/18 soll Neu-Trainer Lucien Favre Borussia Dortmund zurück zu alter Stärke führen. Die Klubführung des BVB um Hans-Joachim Watzke wirbt bei der offiziellen Präsentation des Übungsleiters jedoch um Geduld.
Der Scherbenhaufen der vergangenen Saison wird bei Borussia Dortmund nicht in kurzer Zeit aufgekehrt werden. „Wir brauchen zwei Transferperioden, um das Gerüst der Mannschaft so abzubilden, wie wir es wünschen. Das kann man nicht in einem Rutsch machen. Dafür ist der Markt zu überhitzt“, erklärte Hans-Joachim Watzke während der Präsentation von Neu-Trainer Lucien Favre.
Schon vor Monaten hatte der Geschäftsführer von einer nötigen Kaderjustierung gesprochen. Vor allem auf der Abgabe-Seite wird beim BVB offenbar noch einiges geschehen. „Wir sind uns einig, dass ein kleinerer Kader wünschenswert wäre“, findet Sportchef Michael Zorc deutliche Worte.
Ob noch ein neuer Stürmer den Weg in den Signal Iduna Park finden wird, ist nach wie vor unklar. Zorc hatte zuletzt durchblicken lassen, dass der BVB möglicherweise ohne Nachfolger für Chelsea-Leihspieler Michy Batshuayi in die Saison gehen wird.
Favre selbst will sich bei der Frage, ob er sich einen neuen Torjäger wünscht, nicht in die Karten schauen lassen: „Wir diskutieren jeden Tag. Es wird sicherlich in die ein oder andere Richtung Bewegung geben, aber Genaueres wissen wir noch nicht. Als Trainer muss man sich jedoch immer anpassen können.“
Kein kurzfristiger Umbruch
Die Aussagen der BVB-Offiziellen zeigen, dass man auf dem Transfermarkt nichts überstürzen will. Zudem ist der schwarz-gelbe Neustart offenbar ein zumindest mittelfristig angelegtes Projekt. Folglich backt Geschäftsführer Watzke vergleichsweise kleine Brötchen: „Wir haben keine Titelträume. Wir haben eine realistische Erwartungshaltung, was nicht heißt, dass wir nicht hochambitioniert sind. Das Ziel ist die Champions League-Qualifikation. Das war es dann aber auch.“
Dennoch ist man sich sicher, in Favre den richtigen Mann gefunden zu haben. „Wir haben schon öfter versucht zusammenzukommen, aber das hat nicht funktioniert. Er war letzte Saison schon unser Wunschkandidat“, bestätigt Watzke, dass man den Schweizer schon gerne im vergangenen Sommer anstelle von Peter Bosz geholt hätte. Mit einem Jahr Verspätung bekommt der 59-Jährige nun seinen Willen.
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