Lockruf aus Istanbul: Folgt Malli seinem Herzen?

Nachdem der in Kassel geborene Yunus Malli diverse Jugendauswahlteams des DFB durchlaufen hatte, entschied er sich im vergangenen Herbst endgültig, das Jersey der türkischen Elf zu tragen. Die Verbundenheit zu seinen orientalischen Wurzeln will der 24-Jährige früher oder später auch im Vereinstrikot zum Ausdruck bringen. Erst vor etwa einer Woche offenbarte Malli seinen Wunsch, eines Tages im Heimatland seiner Eltern die Fußballstiefel zu schnüren. „Ich will auf jeden Fall irgendwann in der Türkei spielen. Am liebsten in Istanbul“, verriet der Deutsch-Türke im Gespräch mit der ‚Allgemeinen Zeitung‘.

Diesen Wunsch will ihm nun Galatasaray erfüllen. Mehrere türkische Medien berichten übereinstimmend, dass der Klub aus Istanbul an einer Verpflichtung von Malli interessiert ist. Demnach wollen die ‚Löwen‘ Minimum zehn Millionen Euro investieren, um den Spielmacher im Sommer an den Bosporus zu locken. Die Ausstiegsklausel bei Mainz 05 soll bei rund 9,5 Millionen liegen. Als härteste Konkurrenten im Wettstreit um den technisch versierten Malli gilt neben einigen Klubs aus der Premier League vor allem Borussia Dortmund . Auch der FC Valencia hat seine Visitenkarte abgegeben.

Bei den ‚Schwarz-Gelben‘ winkt die Königsklasse, bei Mainz ist die Europa League greifbar. ‚Gala‘ steht in der Süper Lig nur auf dem achten Platz, das internationale Geschäft wird man wohl verpassen. Und genau da liegt die Motivation des türkischen Rekordmeisters. Um die verkorkste Saison vergessen zu machen, sollen die impulsiven Fans mit Spielertransfers getröstet werden.

FT-Meinung: Für Malli wäre es eine Herzensangelegenheit, die sportlichen Aspekte aber sprechen gegen einen Wechsel gen Türkei. Denn im internationalen Vergleich hinkt die türkische Liga trotz einiger prominenter Transfers in der jüngeren Vergangenheit noch weit hinterher. Trotzdem ist ein Wechsel in Richtung Istanbul zu einem späteren Zeitpunkt eine ernsthafte Option, das hat Malli deutlich zu verstehen gegeben. Aktuell hat der Mainzer aber wohl verlockendere Optionen.