Ab dem 1. Juli ist Leon Goretzka offiziell Spieler des FC Bayern München. Das gefällt beim FC Schalke verständlicherweise niemandem. Die Konsequenzen könnten weitreichender als gedacht sein.
Als Leon Goretzka am gestrigen Samstag zum Trainingsplatz des FC Schalke ging, musste sich der künftige Bayern-Profi wüste Beschimpfungen einiger frustrierter Fans anhören. Und auch Clemens Tönnies hat offenbar Schwierigkeiten, seine Emotionen in die richtigen Bahnen zu lenken.
Der Aufsichtsratsvorsitzende von S04 kündigte bei ‚Sky‘ an, man werde Goretzka notfalls nie wieder für Königsblau auflaufen lassen. „Wenn sich das negativ auf die Mannschaft auswirkt, kann es sein, dass Goretzka bis zum Saisonende auf die Tribüne muss“, sagt Tönnies mit Blick auf die aufgebrachte Stimmung im Schalker Fanlager.
Tönnies legt nach: „Meine erste Reaktion war: Du solltest das Trikot von Schalke 04 nicht mehr tragen.“ Ablösefrei geht es zum Sommer nach München. Einem Verkauf noch im Winter würde Tönnies zustimmen: „Wenn Karl-Heinz Rummenigge anruft, nehmen wir den Hörer ab.“
Enttäuscht ist er vor allem von Goretzkas Sinneswandel pro Bayern: „Wir haben sehr früh angefangen, mit ihm und seinem Berater zu verhandeln. Es bestand eigentlich kein Zweifel, dass wir den ausgehandelten Vertrag unterzeichnen. Auf der Jahreshauptversammlung wollten wir es bekanntgeben.“
„Goretzka-Wechsel zu früh“
Zudem Tönnies ist der Meinung, dass Leon Goretzkas Schritt zum FC Bayern noch hätte warten können. „Ich persönlich bin der Meinung, es ist zu früh. Es hätte ihm gutgetan, noch zwei Jahre auf Schalke zu bleiben, mit diesem Trainer zu arbeiten und dann wirklich als ganz großer Star zu gehen. Es ist seine Entscheidung, wir müssen damit leben. Deswegen geht Schalke 04 nicht unter“, äußert sich der 61-Jährige.
Ein enttäuschter Tönnies betont, bis zuletzt um eine Vertragsverlängerung von Goretzka gekämpft zu haben; „Ich bin schon emotional aufgeladen. Das ist der Ablauf der Dinge. Wir haben alles getan, um ihn zu halten, sind also weit bis an unsere Schmerzgrenze hineingegangen. Wir haben ihm immer wieder gesagt: Du gehörst hier her.“
FT-Meinung
Tönnies gießt mit seinen Aussagen weiteres Öl ins Feuer. Es ist zu befürchten, dass sich der Schalker Anhang nun erst recht angestachelt sieht, Goretzka die Hölle heißzumachen. Offen bleibt, wie viel Kalkül und Verhandlungstaktik dahinter steckt. [Auch Manager Christian Heidel öffnete bereits die Tür->http://www.fussballtransfers.com/bundesliga/paukenschlag-goretzka-wechsel-doch-schon-im-winter_86708] für einen Bayern-Wechsel inklusive Millionen-Einnahmen im Winter.
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