Bayer 04: Baileys Umfeld redet ihn tiefer in die Krise

von Tristan Bernert
2 min.
Leon Bailey hat seinen Stammplatz verloren @Maxppp

Die Zeiten, in denen Leon Bailey nach belieben jeden Verteidiger vernaschte, sind Vergangenheit. Der Jamaikaner steckt in einer tiefen Formkrise. Gleichzeitig sorgt sein Umfeld abseits des Platzes für Negativschlagzeilen. Dem Spieler hilft das nicht weiter.

Vor einem Jahr sorgte Leon Bailey mit überragenden Leistungen europaweit für Furore. Der pfeilschnelle Linksfuß wirbelte die Bundesliga durcheinander und etablierte sich als einer der besten Flügelspieler des deutschen Oberhauses. Was Bailey auch versuchte, es gelang. Am Ende standen 18 direkte Torbeteiligungen zu Buche.

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Wiederholte Negativschlagzeilen

Auch zuletzt stand der 21-Jährige wieder in den Schlagzeilen – jedoch aus den völlig falschen Gründen. Die Posse um seine Nominierung für die jamaikanische Nationalmannschaft brachte Bailey einige Kritik ein. Zur Erinnerung: Das Bayer-Juwel sollte erstmals für sein Heimatland auflaufen, verweigerte dann jedoch den Einsatz. Bailey beschuldigte in einem Interview den jamaikanischen Verband des Wortbruchs, da sein Halbbruder Kyle Butler entgegen angeblich anderslautender Absprachen nicht nominiert wurde.

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Nach der negativen Medienresonanz und Kritik aus den Reihen der Vereinsführung von Bayer 04 meldete sich Baileys Stiefvater und Berater Craig Butler zu Wort. Sein Schützling sei falsch zitiert worden, der jamaikanische Verband sei korrupt. Allgemein könne er die mangelnde Unterstützung für seinen Filius nicht nachvollziehen. Der zu weiten Teilen wirre und schlecht argumentierte Rundumschlag brachte Bailey kaum mehr ein als noch mehr Unruhe.

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Umfeld droht mit Wechsel

Dabei hat Butler eigentlich Erfahrung darin, verbal anzuecken. Mal spricht der Berater offen über Angebote, die seinen Ziehsohn erreicht haben sollen, dann wiederum kritisiert er Leverkusen-Trainer Heiko Herrlich dafür, dass er Bailey zu defensiv eingesetzt habe. Vor kurzem sagte eine anonyme Quelle aus dessen Umfeld zudem gegenüber ‚ESPN‘, dass man darüber nachdenke, Bayer im Winter zu verlassen.

Man werde „darüber nachdenken, was das Beste für den Spieler ist und das ist möglicherweise, dass er nicht länger in Leverkusen bleibt“, wird die Quelle zitiert, „Leon ist 21 Jahre alt und will eines Tages zu den besten Spielern der Welt gehören. Das kann er nicht von der Leverkusener Bank aus.“

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Tiefe Formkrise

Tatsächlich ist Baileys Spielzeit im Vergleich zum Vorjahr nach unten gegangen. Zwar stand er in 13 von 14 Pflichtspielen auf dem Platz, jedoch nur siebenmal in der Startelf. Gute Gründe für seine Aufstellung liefert er Herrlich nicht. Offensiv ließ Bailey (wie viele seiner Teamkollegen) alte Durchschlagskraft vermissen und defensiv arbeitete er mit nur wenig Engagement mit.

Den jüngsten Aufschwung der Werkself leiteten andere ein: Kai Havertz, Julian Brandt, Kevin Volland und vor allem Karim Bellarabi sind hauptverantwortlich für die vergangenen beiden Siege mit einem Torverhältnis von 11:2. Bailey kam in beiden Partien von der Bank und agierte trotz der Überlegenheit seines Teams unglücklich.

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Der Jamaikaner, dem aus Kreisen der Werkself immer wieder Bodenständigkeit nachgesagt wird, wirkt stark verunsichert. Ob die immer wiederkehrenden öffentlichen Wortmeldungen seines Umfelds dem 21-Jährigen tatsächlich guttun, muss angezweifelt werden. Anstelle einen Wechsel anzudeuten, weil der Spieler in einer Formkrise steckt, wäre es angebrachter, die Füße still zu halten. Mit Geduld und Ruhe könnte Bailey dann vielleicht auch wieder sportlich für Schlagzeilen sorgen.

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