Krise auf Schalke: Fünf Gründe gegen Tedesco

von Marco Merkel
2 min.
Für Domenico Tedesco könnten auf Schalke die Lichter ausgehen @Maxppp

Die Vorschusslorbeeren aus der vergangenen Saison sind bereits verspielt. Schalke-Trainer Domenico Tedesco hat es nicht geschafft, die Leistungen vergangener Tage zu bestätigen. FT nennt fünf Gründe, die gegen eine weitere Zusammenarbeit mit dem 33-Jährigen sprechen.

Die treuen Anhänger von Schalke 04 verabschiedeten ihre Mannschaft nach der gestrigen Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen (1:2) mit einem Pfeifkonzert in die Kabine. Trainer Domenico Tedesco war nach dem erneut schwachen Auftritt bedient und scheint an seine Grenzen zu stoßen. Gegen den VfB Stuttgart muss am Samstag (15:30 Uhr) ein Auswärtssieg her, um nicht ganz tief im Abstiegsschlamassel zu versinken.

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1. Vermittlungskompetenz

Tedesco ist ein Übungsleiter der neuen Generation – ein sogenannter Laptop-Trainer. Nach außen wirkt die Mannschaft teilweise overcoached. Sie scheint in seinem zweiten Amtsjahr Tedescos taktische Forderungen nicht annehmen zu können. In diesem Zusammenhang ist eine möglichst einfache Vermittlung von Wissen von Nöten.

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2. Ungewohnte Positionen für einige Spieler

Im Revierderby gegen Borussia Dortmund (1:2) sorgte Tedesco schon vor dem Anpfiff für Aufsehen. In der Sturmspitze lief neben dem etatmäßigen Mittelstürmer Guido Burgstaller der US-Amerikaner Weston McKennie auf, der eigentlich im zentralen Mittelfeld zuhause ist. Nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Burgstaller sollte Hamza Mendyl auf dessen Position für offensive Impulse sorgen. Der Marokkaner konnte seine Schnelligkeit nicht ausspielen. Als gelernter Außenverteidiger hing er stattdessen in der Luft.

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3. Fehlende Balance zwischen Abwehr und Angriff

Zudem spricht gegen Tedesco, dass er es nicht geschafft hat, einen passenden Mittelfeldmotor zu finden. Weder Benjamin Stambouli noch Nabil Bentaleb gelang es, im Spiel gegen Leverkusen für Stabilität auf der defensiven Mittelfeldposition zu sorgen. Keiner der beiden agierte als Bindeglied zwischen Defensive und Offensive. Stambouli wirkte auf der Doppelsechs überfordert. Dazu konnte Bentaleb seine Spielmacher-Qualitäten nicht ausspielen. Die Mittelfeld-Problematik zieht sich durch die gesamte Saison.

4. Ausgerufene Marschroute greift nicht

Tedesco ruderte nach den drei Auftaktpleiten gegen Wolfsburg (1:2), Hertha (0:2) und Mönchengladbach (1:2) schnell von der erhofften neuen taktischen Flexibilität zurück und wollte wieder defensiv Beton anrühren. Mit dem Manko, dass der destruktive Fußball in dieser Saison keine Früchte trägt. Fortan wurden in den folgenden 13 Punktspielen lediglich 15 Punkte eingefahren. Die Umstellung auf alte Tugenden hat die Mannschaft zusätzlich verunsichert.

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5. Motivationskünste lassen nach

Mit dem als Jahrhunderttrainer gefeierten Huub Stevens hatten die Königsblauen bereits einen absoluten Motivator in ihren Reihen. Der Niederländer verstand es, die Spieler vor Begegnungen heiß zu machen. Besonders im vergangenen Revier-Derby gegen den BVB kämpfte Schalke zwar, jedoch fehlte der unbedingte Siegeswille. Es gehört zu Tedescos Aufgaben, dass seine Mannschaft topmotiviert in jede Partie geht.

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