Neue Rekordtransfers: Warum Wenger jetzt alles anders macht

von Tristan Bernert
3 min.
Arsène Wenger hat beim FC Arsenal schon leichtere Zeiten erlebt @Maxppp

Die Ära Arsène Wenger beim FC Arsenal schien bereits beendet. Zum ersten Mal seit 21 Jahren verpassten die Gunners die Champions League. Fans kritisierten den 67-Jährigen für seine Sturheit und konservative Spielweise. Plötzlich aber scheint bei Wenger ein Umdenken eingesetzt zu haben – gezwungenermaßen?

Nach 21 meist erfolgreichen, wenn auch nicht immer von Titeln gekrönten Spielzeiten, war es auch beim FC Arsenal soweit: Arsène Wenger stand vor dem Aus. Zum ersten Mal in der Amtszeit des 67-Jährigen verpassten die Gunners die Champions League. Das kannte man bei Arsenal so nicht. Die Fans hatten schnell den Elsässer als Schuldigen für die Misere ausgemacht. Die zuletzt oftmals antiquierte Spielweise der Mannschaft schien dem Erfolg im Weg zu stehen.

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Unter Wenger, der sich in den vergangenen Jahren durch vieles aber nicht durch Fortschrittlichkeit ausgezeichnet hatte, schien keine Besserung in Sicht. Folglich forderte die Anhängerschaft der Londoner die Entlassung des langjährigen Trainers. Umso größer war die Überraschung, als Wenger Ende Mai seinen auslaufenden Vertrag um zwei Jahre verlängerte. Der neue Kontrakt kam mit einer Bedingung: Wenger muss sich ändern.

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Umdenken bei Wenger

Genau das scheint der 67-Jährige nun zu tun und gibt den Arsenal-Fans somit Grund zur Hoffnung. Schon im Schlussspurt der vergangenen Saison verwarf der 67-Jährige sein über lange Zeit liebgewonnenes 4-2-3-1 und stellte auf eine Dreierkette um. Das neue System sollte sich schnell auszahlen: Von den letzten zehn Pflichtspielen der Saison gewann Arsenal neun. Auch wenn es dennoch für die Königsklasse nicht reichte, gab es so zumindest den FA-Cup als Trostpreis.

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Von Wenger wird erwartet, das neue System in die Spielzeit 2017/18 mitzunehmen. Und auch auf dem Transfermarkt scheint der Elsässer von alten Verhaltensmustern abzuweichen. Vorbei sind die Tage konservativer Investitionen. Arsenal-Fans erinnern sich rückblickend mit Schrecken an den Sommer 2015, als man trotz prallgefüllter Konten lediglich Petr Cech und Mohammed Elneny verpflichtete.

Neuer Transferrekord

Nun scheinen die Gunners bereit, an die Goldreserven zu gehen. Mit Alexandre Lacazette, der für 53 Millionen Euro von Olympique Lyon kommt, hat Arsenal bereits einen Transferrekord aufgestellt. Nie zuvor gab der Klub mehr für einen Neuzugang aus. Günstiger, aber sportlich nicht weniger wichtig, ist die Verpflichtung von Sead Kolasinac. Für den Ex-Schalker wird keine Ablöse fällig. Die Verpflichtung des Duos zeigt mehr als alles andere, dass Wenger offenbar verstanden hat. Seit Jahren brauchen die Gunners bereits einen Starstürmer und einen starken Linksverteidiger. Getan hatte sich nie etwas – bis jetzt.

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Doch damit nicht genug. Laut portugiesischen Medienberichten sind die Gunners an Gelson Martins und William Carvalho interessiert. Das Duo von Sporting Lissabon könnte zusammen noch einmal 90 Millionen Euro kosten. Für Kylian Mbappé, der bei der AS Monaco für Furore sorgte, würde wohl ein ähnlicher Betrag fällig werden – auch für investitionsfreudige Gunners zu viel. Der junge Franzose ist aus dem Rennen.

Eine Alternative wäre da Riyad Mahrez. Der Algerier hat bereits offiziell verkündet, dass er Leicester City verlassen wird. Arsenal gilt bereits seit vergangenem Sommer als Favorit auf die Verpflichtung des Edeltechnikers. Auch wenn der 26-Jährige preiswerter zu haben wäre als Mbappé, könnte Mahrez dennoch die Rekordablöse für Lacazette noch einmal übertreffen.

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Bei Sánchez und Özil weiter Unklarheit

Sollte man die erhofften Verpflichtungen tatsächlich an die Themse locken können, könnte man auch entspannter auf die Verhandlungen mit Alexis Sánchez und Mesut Özil blicken. Beim Duo steht nach wie vor ein Abgang im Raum. Mit namhaften Verstärkungen und der Aussicht auf Titel könnten die Stars aber wohl eher von einem Verbleib überzeugt werden. Wengers neuer Kurs macht es möglich.

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