Transferzeugnis: Der Effzeh Bayern der zweiten Liga

von Lukas Hörster
3 min.
Der 1. FC Köln marschiert durch die zweite Liga @Maxppp

Der 1. FC Köln ging als großer Favorit in die neue Zweitligasaison – und wird den Erwartungen bisher gerecht. Zehn Punkte aus vier Spielen und ein Schützenfest im DFB-Pokal sorgen für zufriedene Gesichter in der Domstadt. FT untersucht die Rolle der sieben Neuzugänge beim gegenwärtigen Höhenflug.

Volltreffer

Louis Schaub (Rapid Wien/3,5 Mio.): Zu Beginn musste sich der schmächtige Spielmacher noch etwas an die härtere Gangart in Deutschland gewöhnen – spätestens beim 9:1 im Pokal gegen Dynamo Berlin platzte dann aber der Knoten. Am Sonntag knackte Schaub beim 5:3-Sieg auf St. Pauli sogar einen Rekord: Nie zuvor hatte ein Spieler für den Effzeh in der zweiten Liga drei Tore in einer Partie vorbereitet. Der kleine Linksfuß zählt ganz sicher zu den feinsten Technikern im Unterhaus und ist ein elementarer Bestandteil im Ballbesitzsystem von Trainer Markus Anfang.

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Rafael Czichos (Holstein Kiel/1,8 Mio.): Der neue Trainer nahm seinen Kapitän gleich mit. Czichos übernimmt auch in Köln die Chefrolle in der Abwehr und ist Teil des Mannschaftsrats. Als Innenverteidiger besticht der 28-Jährige gleichermaßen mit Robustheit wie gutem Aufbauspiel. Dazu war sein Treffer am ersten Spieltag in der Partie beim VfL Bochum der Dosenöffner zum 2:0-Sieg. Den Abgang von Dominque Heintz nach Freiburg hat der in Saudi-Arabien geborene Linksfuß schnell vergessen gemacht.

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Verstärkung

Dominick Drexler (FC Midtjylland/4 Mio.): Der offensive Mittelfeldspieler schrieb im Sommer eine der kuriosesten Transfergeschichten. Erst wechselte er für 2,5 Millionen Euro von Kiel nach Dänemark – um nur wenige Wochen später für vier Millionen beim FC anzuheuern. Sportlich hat sich das schließlich sowohl für den Klub als auch für den Spieler bezahlt gemacht. Anfangs haperte es bei Drexler noch ein wenig an der Feinabstimmung mit seinen Mitspielern – mittlerweile läuft der 28-Jährige jedoch heiß. Im Pokal mit je zwei Toren und Vorlagen gelang dem gebürtigen Bonner nun auch der erste Scorerpunkt in der Liga.

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Lasse Sobiech (FC St. Pauli/ablösefrei): Der 1,96 Meter-Hüne bringt neben einer Menge Robustheit und Kopfballstärke auch eine gewaltige Portion Zweitligaerfahrung mit. Unter Anfang duelliert sich Sobiech bislang mit Jorge Meré um den Platz neben Czichos im Abwehrzentrum. Gegen Ex-Klub St. Pauli machte der 27-Jährige seine Sache ordentlich – wie schon zuvor gegen Union Berlin. Den großen Durchbruch hat Sobiech in Köln noch nicht geschafft, allerdings ist eine sehr wertvolle und erfahrene Alternative, die dem Kader die nötige Breite verschafft.

Mitläufer

Niklas Hauptmann (Dynamo Dresden/1,8 Mio.): So richtig kommt das Mittelfeldtalent noch in Fahrt. Seinen einzigen Startelfeinsatz hatte der 22-Jährige ausgerechnet in dem Spiel, dass der FC nicht gewinnen konnte (1:1 gegen Union). Hauptmann enttäuschte und musste anschließend zweimal 90 Minuten auf die Bank. Gegen St. Pauli immerhin wieder 21 Minuten im Dienst muss sich der gebürtige Kölner strecken, um sich gegen die zahlreiche Konkurrenz im Zentrum durchzusetzen. Da er jedoch mit einem Vertrag bis 2023 ausgestattet wurde, ist davon auszugehen, dass die Verantwortlichen langfristige Pläne mit Hauptmann haben.

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Enttäuschung

Fehlanzeige

Ohne Bewertung

Benno Schmitz (RB Leipzig/1,5 Mio.) und Matthias Bader (Karlsruher SC/ablösefrei): Die beiden Rechtsverteidiger eint nicht nur ihre Position, sondern auch das Verletzungspech in der Vorbereitung. Der 23-jährige Schmitz ist nach einem Sehenriss im Oberschenkel seit Ende August zurück im Mannschaftstraining. Der zwei Jahre jüngere Bader musste eine Muskelverletzung im Hüftbeuger auskurieren und stieg am 20. August wieder ins Training ein. Er könnte zeitnah zum Konkurrenten für Marcel Risse werden, der insbesondere gegen St. Pauli bedenklich wackelte.

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Fazit

Sportchef Armin Veh hat durch kluge Transfers einen Kader zusammengestellt, mit dem der Aufstieg zwar kein Selbstläufer ist, aber auf jeden Fall realisiert werden muss. Das Aufgebot wäre in der derzeitigen Konstellation wohl schon stark genug, um auch in der Bundesliga zu bestehen. Die sofortige Rückkehr ins Oberhaus ist für den ‚Effzeh Bayern der zweiten Liga‘ daher Pflicht. Der Start darf als gelungen verbucht werden. Neben den vielen guten Neuzugängen war es aber insbesondere eine Meisterleitung von Veh, Topleute wie Timo Horn, Jonas Hector oder Marco Höger im Verein zu halten. Darüber hinaus baute der langjährige Bundesligacoach mit dem Verpflichtungen von Torgarantie Simon Terodde und Vincent Koziello bereits im Winter vor. Ein durchdachtes Konzept, um den Betriebsunfall Abstieg schnell zu beheben. FT vergibt die Transfernote 1-.

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