Wenn Trincão im Sommer den bereits fixen Transfer vom SC Braga zum FC Barcelona vollzieht, geht damit auch eine dreijährige Geschichte zu Ende. Bereits 2017 hatten die Katalanen den portugiesischen Angreifer im Visier, doch erst jetzt schließt sich der Kreis für den 20-Jährigen.

Wenn Francisco António Machado Mota Castro Trincão, oder einfach nur Trincão, am 1. Juli beim FC Barcelona vorstellig wird, geht für den jungen Portugiesen ein Traum in Erfüllung. Der 20-Jährige, der sowohl auf den beiden offensiven Flügelpositionen, sowie als hängende Spitze eingesetzt werden kann, wird an der Seite seines Idols Lionel Messi spielen können.
Trincão will in die Fußstapfen seiner Landsmänner Luis Figo, Simão und Quaresma treten, die allesamt in jungen Jahren zum großen FC Barcelona wechselten, um in ihrer Karriere einen großen Schritt nach vorne zu machen. Doch beinahe wäre es für den 20-Jährigen nicht so gekommen.
2017 zu teuer für Barça
Die erste Kontaktaufnahme zwischen dem FC Barcelona und Trincão fand nach der U19-Europameisterschaft 2017 in Finnland statt. Mit fünf Treffern und drei Assists in fünf Spielen war er einer der überragenden Akteure des Turniers – und bereits seit zwei Jahren Profi. Bis heute ist Trincão mit 16 Jahren der jüngste Spieler des SC Braga, der jemals einen Profivertrag unterzeichnete.
Der portugiesische Klub erhoffte sich damals für sein Offensivjuwel 12,5 Millionen Euro als Entschädigung. Barça war zwar sichtlich angetan von den Leistungen des Youngsters, bot allerdings nur sechs Millionen. Die beiden Klubs fanden daher keine Einigung. Der Hype um Trincão klang zunächst für einige Jahre ab, da Braga sein Talent behutsam aufbauen wollte und den dribbelstarken Flügelstürmer erst im Januar 2019 zum Profi-Debüt verhalf.
Italien lockt
Mit dem Profi-Debüt nahm die Personalie des mittlerweile 19-Jährigen wieder Fahrt auf. Juventus Turin versuchte im Januar 2019 den jungen Linksfuß unter Vertrag zu nehmen, doch auch die Alte Dame biss sich an den finanziellen Forderungen von Braga die Zähne aus. Nun waren neben Barcelona auch andere Klubs im Rennen um Trincão.
Im vergangenen Sommer gesellte sich Atalanta Bergamo zu den Mitbietern. Der Champions League-Teilnehmer machte ein ernsthaftes Angebot. Auch Barça sah sich gezwungen, eine Offerte abzugeben und bot 15 Millionen Euro. Doch wieder blieb Braga standhaft und versuchte eine höhere Ablöse herauszuholen.
Bekanntlich blieb Trincão bei seinem Jugendklub. In der laufenden Saison zahlt er das in ihn gesetzte Vertrauen mit vier Toren und sechs Assists in 23 Einsätzen zurück. Bei der Scoring-Quote, die auf den ersten Blick nicht nach einer Verstärkung für den FC Barcelona klingt, muss gesagt werden, dass dem 20-Jährigen dies in 922 Einsatzminuten gelang. In nur vier Pflichtspielen stand der technisch versierte Angreifer über 90 Minuten auf dem Platz.
Einigung durch Tauschhandel
Beim FC Barcelona fasste man daher diesen Winter den Entschluss, die bereits im Sommer 2017 getroffene Entscheidung, Trincão zu verpflichten, mit Nachdruck in die Tat umzusetzen. So verdoppelten die Katalanen ihr Angebot auf 30 Millionen Euro und boten im Tausch an, Stürmer Abel Ruiz (20) im Gegenzug nach Portugal zu verleihen.
Am Deadline Day konnte Barça endlich Vollzug melden: Trincão wechselt zum 1. Juli zu den Blaugrana. Neben einem Vertrag bis 2025 verankerte man eine Ausstiegsklausel in Höhe von 500 Millionen Euro – mittlerweile hat man den Wert des Portugiesen erkannt.
Weitere Infos