Die Gerüchteküche um Neymar brodelt. Bei PSG scheint der Brasilianer sein Glück nicht zu finden. Die Fassade beim Scheichklub bröckelt immer mehr. Inzwischen räumen sogar die Bosse ein, dass ein Verbleib alles andere als sicher ist.
Im Sommer war Neymar ausgezogen, um im Glanze des Eiffelturms zum Weltfußballer zu werden. Und seine persönlichen Leistungen bei Paris St. Germain sind eines solchen durchaus würdig. Doch der Ligue 1 fehlt schlichtweg das internationale Renommee. Die einzige Möglichkeit, sich auf eine Ebene mit Lionel Messi und Cristiano Ronaldo zu begeben, wäre der Titel in der Champions League gewesen.
Der Rest ist bekannt: PSG strich gegen Real Madrid sang- und klanglos die Segel – und Neymar hat längst große Zweifel, dass sein Schritt zum Scheichklub der richtige war. Spanische Medien berichteten am gestrigen Freitag bereits von dem Wunsch, zum FC Barcelona zurückzukehren.
PSG-Bosse fürchten Abschied
Und die Gerüchte um eine umgehende Trennung im Sommer sind offenbar gar nicht so weit hergeholt. ‚Le Parisien‘ behauptet heute, dass sich folgende Geschichte zugetragen hat: PSG-Sportchef Antero Henrique sei zu Verhandlungen mit einem Superstar in eine „ausländische Hauptstadt“ gereist. Dort habe ihn der Berater des nicht genannten Spielers gefragt, ob es denn sicher sei, dass Neymar auch in der kommenden Saison in Paris spielen würde. Laut ‚Le Parisien‘ antwortete Henrique mit den Worten: „Das kann ich nicht garantieren.“
Ein ähnlich formuliertes Statement war im Anschluss an die Real-Pleite Neymars Teamkollege Marquinhos entglitten, der bekanntermaßen zu den engsten Bezugspersonen im PSG-Kader zählt. „Ich habe ihn darum gebeten zu bleiben. Es ist gerade der richtige Zeitpunkt, das Team, das wir haben, zusammenwachsen zu lassen, sodass wir zukünftig mehr Kraft in Spielen wie diesen haben“, lauteten die Worte des Innenverteidigers.
Zweifel an der Struktur
Und ‚Le Parisien‘ geht noch weiter: Der Pariser Tageszeitung zufolge ist Neymar generell unzufrieden mit der Organisation bei PSG. „Der Mangel an Struktur und die Schwäche des Projekts“ seien die Punkte, die den brasilianischen Superstar daran zweifeln lassen, mit dem Wechsel die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
FT-Meinung
Heißes ThemaDie Fassade beim Nobelklub bröckelt. Wenn die Anekdote sich tatsächlich so zugetragen haben sollte, steht das komplette Projekt in Zweifel. Denn was wäre es für ein Armutszeugnis, wenn das neue Gesicht des Klubs, das für 222 Millionen Euro geholt wurde, nach einem Jahr schon wieder gehen würde? Grundvoraussetzung für ein solches Szenario wäre allerdings, dass ein Klub bereit ist, kolportierte 400 Millionen Ablöse zu bezahlen. Und daran mag momentan niemand so recht glauben.
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