Financial Fairplay: PSG drohen heftige Sanktionen

von Tristan Bernert - Quelle: Financial Times
2 min.
PSG winkt Ärger mit dem FFP @Maxppp

Mehr als 400 Millionen Euro zahlt Paris St. Germain insgesamt für das Duo Neymar und Kylian Mbappé. Sportlichen Erfolg brachten die Investitionen bisher nicht. Zwar holte man die Meisterschaft, in der Champions League schied man jedoch früh aus. Im kommenden Jahr wird PSG unter Umständen sogar ganz ohne die Königsklasse auskommen müssen.

Im vergangenen Sommer brach Paris St. Germain alle Transferrekorde. Neymar kam für 222 Millionen Euro vom FC Barcelona in den Prinzenpark, Kylian Mbappé folgte per Leihe von der AS Monaco. Im Sommer greift eine Kaufpflicht in Höhe von 145 Millionen, die um weitere 35 Millionen steigen kann.

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Der Sommer der Rekorde könnte PSG nun zum Verhängnis werden. Laut einem Bericht der ‚Financial Times‘ droht der Scheichklub, gegen das Financial Fairplay zu verstoßen. Demnach habe eine vorläufige Untersuchung der von der UEFA beauftragten und auf Sportökonomie spezialisierten Agentur Octagon Ungereimtheiten in der Bilanz des Klubs entdeckt.

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Die unabhängige Prüfung deckte auf, dass PSG verschiedene Sponsoren-Deals zu Preisen abschloss, die deutlich über dem eigentlichen Marktwert liegen. Insgesamt 200 Millionen Euro soll der Klub auf diese Weise eingenommen haben. Es wird angenommen, dass dieses Geld von Personen stammt, die der katarischen Geschäftsführung des Klubs nahestehen.

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Im Rahmen des Financial Fairplay ist das jedoch nicht erlaubt. Zur Erinnerung: Die Regularien sehen vereinfacht ausgedrückt vor, dass ein Klub sein Fiskaljahr mit einem maximalen Verlust von 30 Millionen Euro abschließen darf. Aus Sponsoring oder ähnlichen Quellen generierte Einnahmen dürfen dabei nicht signifikant über dem tatsächlichen Marktwert des entsprechenden Deals liegen. Dies soll verhindern, dass Investoren, die über ein weites Wirtschaftsnetzwerk verfügen, die Bilanz schönen, um dem FFP zu entsprechen.

Champions League-Ausschluss möglich

PSG drohen nun also Sanktionen. Laut der ‚Financial Times‘ könnte dem Klub eine Geldstrafe auferlegt werden, wie es bereits 2014 geschah, als der Scheichklub schon einmal gegen das FFP verstieß. Zusätzlich könnte PSG Kaderplätze für die Champions League verlieren. Im schlimmsten Fall droht gar der Ausschluss aus der Königsklasse.

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Wie genau die Sanktionen ausfallen werden, ist Stand jetzt noch nicht abzusehen. „Die große Frage ist, ob die UEFA den Mut hat, ihre eigenen Regeln durchzusetzen“, wird eine den Untersuchungen nahestehende Quelle zitiert. Möglicherweise schafft es PSG jedoch auch, komplett ohne Strafe davonzukommen. Bis Ende Juni hat der Klub noch Zeit, neue Einnahmequellen zu erschließen. Denn erst dann erfolgt eine finale Prüfung der UEFA. Einen neuen Transfersommer der Rekorde wird es in Paris aber wohl nicht geben.

PSG bezieht Stellung

Zu dem Medienbericht aus England hat PSG umgehend Stellung bezogen. Die Franzosen bezeichnen die Meldung als „falsch“. Seit vier Jahren sei man mit der UEFA in ständigem Austausch und lege sämtliche Papiere vollständig offen. Noch nie sei es seitdem zu Beanstandungen gekommen.

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