Spanien steuert in die Staatskrise: Flüchtet Barça in die Ligue 1?

von Remo Schatz
2 min.
Pep Guardiola hat sich angeblich für ManCity entschieden @Maxppp

Die spanische Primera División lebt vor allem von einem: Dem jährlich wiederkehrenden Duell zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona. Deportivo La Coruña, der FC Valencia und Atlético Madrid durchbrachen nur zwischenzeitlich die Phalanx. La Liga wäre aber ohne die beiden Topklubs undenkbar – aber unter Umständen bald Realität.

Die Unabhängigkeitsbestrebungen von Katalonien halten Spanien mehr denn je in Atem. Am vergangenen Sonntag gingen die Separatisten bestehend aus den beiden Parteien Junts pel Sí und CUP bei den katalonischen Regionalwahlen als deutliche Sieger hervor. Die Befürworter der Abspaltung errangen die absolute Mehrheit im neuen Parlament zu Barcelona. Für den hiesigen Fußballklub könnte dies weitreichende Konsequenzen haben.

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Bereits vor den Wahlen in der nordostspanischen Provinz wurde das Horrorszenario skizziert, ‚Barça‘ könnte bei einer etwaigen Abspaltung Kataloniens der Rauswurf aus La Liga drohen. Der rund 70 Kilometer nördlich von Barcelona geborene Pep Guardiola sieht in dem Austritt kein sonderlich großes Problem.

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Guardiola für katalonische Unabhängigkeit

Ich denke, es ist das geringste Problem für die Leute, ob der FC Barcelona in der spanischen Liga spielt oder nicht“, betonte der Trainer des FC Bayern am gestrigen Montag, „die Leute gehen wählen für ein besseres Leben, bessere Wirtschaft, das ist das Wichtigste. Es wäre nicht gut für Barcelona, aber auch nicht für die spanische Liga, aber wir müssen jetzt erst mal sehen, was der nächste Schritt ist.

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Guardiola hat sich zuletzt deutlich für eine Abspaltung Kataloniens ausgesprochen. Zuletzt trat der Startrainer sogar in einem Werbespot für das Ziel Unabhängig auf. „Katalonien ist meine Heimat. Und Katalonien ist nicht Spanien“, so das klare Bekenntnis des früheren ‚Barçá‘-Profis.

‚Barça‘ in der Ligue 1?

Einen Plan haben die ‚Blaugrana‘ laut einstimmigen Medienberichten bereits in der Schublade. Sollte es tatsächlich zur Abspaltung und damit zum Rauswurf des FCB aus der spanischen Liga kommen, könnte der Klub den Antrag stellen, in der französischen Ligue 1 an den Start zu gehen. Was der französische Fußballverband FFF von den Plänen hält, ist nicht bekannt. Eine mögliche Liga mit Paris St. Germain und Barcelona würde die Spielklasse aber deutlich attraktiver machen.

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In drei Monaten könnte der innerstaatliche Konflikt und damit der mögliche Rauswurf ‚Barças‘ aus der spanischen Liga an Schärfe gewinnen. Dann stehen die nationalen Parlamentswahlen an, die dann ganz im Zeichen der Herausforderung der katalonischen Regierung stehen. In Katalonien erreichte das Separatisten-Bündnis zwar die absolute Mehrheit, erhielt aber lediglich rund 48 Prozent der Stimmen. Landesweit dürften die Abspaltungsbefürworter auf deutlich weniger Zuspruch stoßen.

In nunmehr 87 Jahren Primera División-Geschichte stellten der FCB und die ‚Königlichen‘ aus Madrid gemeinsam 55 Mal den Meister. Eine spanische erste Liga ohne ‚Més que un club‘ ist schlicht undenkbar. Der Nobelverein aus der katalonischen Hauptstadt gilt jedoch vor allem als Symbol für die kulturelle Identität seiner Heimat. Sollte Katalonien tatsächlich die Unabhängigkeit erringen, wäre eine Ligateilnahme bei den nördlichen Nachbarn wohl wahrscheinlicher als bei den westlichen.

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