Doku dreht bei City auf: Guardiolas Chaos-Faktor

von Georg Kreul
2 min.
Jérémy Doku @Maxppp

Manchester City liefert einmal eine starke Saison ab. Alles beim Alten also? Das stimmt so nicht, denn Neuzugang Jérémy Doku entwickelt sich immer mehr zum X-Faktor.

Pep Guardiola erfindet sich bei Manchester City in taktischer Hinsicht immer wieder neu. Spielkontrolle bleibt jedoch stets das oberste Credo beim katalanischen Coach. In Hinblick darauf wirkt Jérémy Doku wie eine Anomalie im Spiel der Skyblues. Der 21-jährige Belgier bringt ein wahnsinniges Tempo auf den Platz und agiert ebenso zügellos auf der linken Außenbahn.

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Wer Doku beim Fußballspielen zusieht, kommt um das Wort elektrisierend nicht herum. Wann immer der Rechtsfuß am Wochenende gegen Brighton & Hove Albion (2:1) den Ball bekam, herrschte auf dessen linker Seite Hochbetrieb. Seinen Gegenspieler James Milner spielte er so schwindelig, dass der 37-Jährige zur Halbzeit ausgewechselt wurde. Gegen Brighton gelang Doku nach dem sechsten Einsatz seine erste Vorlage in der Liga, doch auch so ist sein Einfluss enorm.

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Gaspedal statt Taktstock

Denn anders als Konkurrent Jack Grealish (28) bringt Doku Unberechenbarkeit auf Höchsttempo mit. Grealish war in der Triple-Saison der wichtigste Faktor, wenn es darum ging, von der Außenbahn aus das Spieltempo zu diktieren und seine Mitspieler in Szene zu setzen. Doku ist hingegen der klassische Flügelspieler, der die Linie entlangmarschiert und seine Gegner im Eins-gegen-eins vernascht.

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Während Grealish also für die Spielkontrolle zuständig ist, ist Doku im Vergleich dazu so etwas wie die Abrissbirne. Doch aktuell hat es der englische Nationalspieler schwer, am 60-Millionen-Neuzugang von Stade Rennes vorbeizukommen. Der letzte Liga-Startelfeinsatz von Grealish datiert aus dem August.

Guardiola sieht in Grealish nach wie vor einen der Spieler, „ohne die wir das Triple nicht hätten gewinnen können“. Doch für den City-Coach kommt es darauf an, welches Werkzeug er für den jeweiligen Gegner benötigt: „Jack ist kontrollierter. Er hat nicht diese Eins-gegen-Eins-Geschwindigkeit, aber die Kontrolle, die Assists, die hatte er schon immer.“

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„Viele Jahre lang ein Star“

Frischer sind für Guardiola die Eindrücke von Doku, über den er scheinbar tagelang reden könnte: „Er ist ein außergewöhnlicher Flügelspieler. So klug und defensiv, intuitiv und er hat die Qualität, ins Eins-gegen-zwei zu gehen und an die Seitenlinie zu kommen, um das erste Tor zu erzielen. Ich bin sehr, sehr froh über seinen Einfluss, seit er zu uns gekommen ist und er wird hier noch viele Jahre lang ein Star sein.“

An Citys prall gefüllten Terminkalender muss sich Doku dabei noch gewöhnen. Das weiß auch Guardiola: „Nach West Ham hat er ein- oder zweimal nicht gespielt. Denn er ist ein Spieler, bei dem ich ein wenig Zweifel habe, ob er alle drei Tage Spiel, Spiel, Spiel durchhalten kann. Er ist das nicht gewöhnt.“ Guardiola hat auf der linken Außenbahn zwischen Grealish und Doku also die Qual der Wahl und genügend Spiele zur Hand, um seine beiden Lieblingswerkzeuge erfolgreich einzusetzen.

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