DFB-Neuling Beier: Das schüchterne 30-Millionen-Tier

von Lukas Hörster
2 min.
Maximilian Beier beim DFB-Team @Maxppp

Julian Nagelsmann nominierte gleich sechs Neulinge für die anstehenden Länderspiele, vier von ihnen können mit von der Partie sein. FT stellt sie vor. Heute: Maximilian Beier.

Fakten:

Alter: 21
Position: Angreifer
Verein: TSG Hoffenheim
Profispiele/Scorerpunkte: 106/42

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Werdegang

Als Knipser in den Jugend-Bundesligen und DFB-Juniorennationalspieler wurde Maximilian Beier bei der TSG Hoffenheim schon in ganz jungen Jahren hoch bewertet – frühe erste Bundesliga-Einsätze inklusive. Doch für den Durchbruch brauchte es einen Umweg über die zweite Liga. Zwei Saisons mit 68 Einsätzen, 15 Toren und sieben Vorlagen für Hannover 96 stählten Beier für die Bundesliga.

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Dort trifft er nun noch wesentlich besser als im Unterhaus. In Windeseile schnappte sich Beier einen Stammplatz in Hoffenheim und in der U21-Nationalmannschaft. Seine Bilanz in der aktuellen Saison spulte ihn nun auch ins Nationalteam. Zwölf Tore und fünf Assists in 25 Ligaspielen überzeugten Julian Nagelsmann und sein Team. Längst sind auch größere Klubs aufmerksam geworden. Neueste Spuren führen nach England sowie in die Bundesliga-Spitze – also zu Bayern München und Bayer Leverkusen. Beier dürfte im Sommer per Ausstiegsklausel für rund 30 Millionen Euro wechseln.

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Spielweise

Beiers größte Stärken sind neben seinem herausragenden Topspeed von 35,35 km/h seine Flexibilität und Unberechenbarkeit. Der 21-Jährige kommt in Hoffenheim mal über den Flügel, um im nächsten Moment dann aber klassische Mittelstürmer-Tore aus Nahdistanz zu erzielen. Beier trifft mit beiden Füßen, nach Standards, Kontern, Dribblings und aus der Distanz. Zudem ist er körperlich stabiler geworden.

Verbesserungswürdig ist sein Kopfballspiel, hier gehört er trotz 1,85 Metern Körpergröße laut ‚fbref.com‘ zu den schwächsten 16 Prozent der Stürmer in Europas Topligen. Zudem ist Beiers Passspiel risikofreudig und somit häufig ungenau. Mitunter zu häufig sucht er etwas eigensinnig selbst den Abschluss. Auch seine Werte im Defensivspiel sind im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich.

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Maximilian Beier

Stimmen

Maximilian Beier: „Es geht ein Riesentraum für mich in Erfüllung. Ich kann es kaum abwarten. […] Ich bin eher so ein schüchterner Typ, deswegen bin ich froh, dass Oli Baumann (Teamkollege aus Hoffenheim, Anm. d. Red.) auch dabei ist.“

TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo: „Auf dem Platz ist er ein Tier und neben dem Platz ist er ein schüchterner Bub. Dieser Spagat macht ihn so sympathisch, bei uns im Team und im kompletten Umfeld. […] Maxi hat diese Gene, Tore zu machen.“

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Perspektive

Allein Beiers hohe Geschwindigkeit macht ihn abrupt zu einer ganz wichtigen Alternative im DFB-Team. Im aktuellen Aufgebot ist er mit Abstand der flotteste Akteur in einer ansonsten eher spielerisch beziehungsweise körperlich geprägten Offensivabteilung. Entsprechend scheint eine Jokerrolle in den kommenden Länderspielen vorprogrammiert. Beiers EM-Chancen hängen vom weiteren Saisonverlauf ab und davon, ob neben Leroy Sané mit Serge Gnabry noch ein weiterer schneller Angreifer zum Turnier ins DFB-Team zurückkehren wird.

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