Kommentar zum WM-Kader: Alles richtig gemacht, Jogi

von Matthias Rudolph
2 min.
Deutschland Sami Khedira @Maxppp

Die Katze ist aus dem Sack. Bundestrainer Jogi Löw hat sein vorläufiges Aufgebot für die WM in Brasilien bekanntgegeben. Wie schon in der Vergangenheit zauberte Löw die ein oder andere Überraschung aus dem Hut. Trotz der Kritik hier und dort sind seine Entscheidungen absolut sinnvoll.

Rollen wir das Feld von hinten auf. Im Tor wird Manuel Neuer stehen, was selbst für den Laien keine große Überraschung sein dürfte. Dass Roman Weidenfeller und nicht René Adler als Nummer zwei an den Zuckerhut reist, ist nachvollziehbar. Der Schlussmann von Borussia Dortmund bewies in den vergangenen Jahren national wie international seine Klasse. Adler hingegen erlebt eine Horror-Saison mit dem Hamburger SV und hatte nicht nur einen Patzer drin. Bleibt der für gewöhnlich eher unwichtige Posten des dritten Torwarts. Ron-Robert Zieler machte das Rennen. Sicher hätte Joachim Löw auch Marc-André ter Stegen mitnehmen können – geschenkt.

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In der Abwehr verzichtet Löw auf Heiko Westermann, der im November letzten Jahres gegen England noch mit von der Partie war. Was der Abwehrspieler in den vergangenen Wochen und Monaten beim HSV fabrizierte, hatte eine Nominierung für die WM aber auch unmöglich gemacht. Mit Kevin Großkreutz ist stattdessen ein Spieler dabei, der dem Team durch seinen unbändigen Willen und seine Vielseitigkeit helfen kann. Shkodran Mustafi liefert darüber hinaus ebenso wie Matthias Ginter eine Alternative für das Abwehrzentrum. Gut so.

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Aktuelle Form entscheidet

Dass sowohl Erik Durm als auch Marcell Jansen im vorläufigen Aufgebot stehen, hätten wohl auch nicht alle Experten vorausgesagt. Löw gibt den beiden Linksverteidigern aber so die Möglichkeit, ihre aktuelle Form im Kreise der Nationalmannschaft unter Beweis zu stellen. Wer besser drauf ist, darf mit nach Brasilien. Ein kluger Schachzug.

Im Mittelfeld überraschen vor allem die Namen von Max Meyer und Leon Goretzka. Die beiden Youngster haben sich in der laufenden Saison bei Schalke 04 prächtig entwickelt. Die Aussicht auf die Reise zur WM wird die beiden Perspektivspieler weiter motivieren. Allen voran Meyer hat gezeigt, dass er technisch schon auf höchstem Niveau ist. Möglich, dass die Reise für den Regisseur nicht schon in Südtirol endet. Die Shootingstars der laufenden Saison, André Hahn und Kevin Volland, stehen für bedingungslosen Einsatz und beste körperliche Voraussetzungen. Dinge, die es in Brasilien braucht. Das weiß auch Löw.

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Streitfall Gómez

Bleibt die Diskussion um Sami Khedira und Mario Gómez. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid ist auf Bewährung mit dabei – eine gute Entscheidung. Denn Khedira ist rund einen Monat vor Beginn der WM wieder im Mannschaftstraining von Real Madrid und saß in den vergangenen beiden Spielen der ‚Königlichen‘ auf der Ersatzbank. Ein (Kurz-)Einsatz im Champions League-Finale ist wahrscheinlich. Warum sollte Löw also auf den menschlich wie fußballerisch extrem wichtigen Sechser mit der Pferdelunge verzichten?

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Anders gestaltet sich die Sachlage bei Gómez. Der Torjäger ist weiterhin verletzt und stand in dieser Saison nur fünfmal in der Startelf des AC Florenz. Zudem ist der Ex-Bayern-Stürmer kein Einwechselspieler. Bei Gómez gibt es nur ganz oder gar nicht. Dass Löw sich für zweiteres entschieden hat, ist nachvollziehbar und richtig. Die WM kann also kommen.





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