Barças Schlüsselspieler Pedri: Die Messi-Rufe werden lauter
Wieder einmal hat Pedri ein Spiel für den FC Barcelona entschieden. Im Camp Nou fühlen sich die Fans an einen gewissen Lionel Messi erinnert.

„Auf keinen Fall. Messi hat viel bessere Tore geschossen“, sagte Pedri im Flutlicht des Istanbuler Nef Stadyumu. Eine gute Stunde zuvor hatte der 19-Jährige dem FC Barcelona mit einem unnachahmlichen Tor gegen Galatasaray den Weg ins Europa League-Viertelfinale geebnet – auf engstem Raum, gegen mehrere Gegenspieler, so wie es Lionel Messi eben so oft im Barça-Trikot gezeigt hatte.
Doch Pedri blockte ab: „Es ist verrückt, mich mit Messi zu vergleichen.“ Am gestrigen Sonntagabend beim Spiel gegen den FC Sevilla waren dann offenbar rund 75.000 Verrückte im Camp Nou. Denn unüberhörbar hallte „Peeedri, Peeedri, Peeedri“ durch den katalanischen Fußball-Tempel. Es ist der Sprechgesang, den die Blaugrana eigentlich für Messi kreiert und nun an Pedri vererbt zu haben scheinen.
Traumtor gegen Sevilla
Denn wieder einmal schoss der junge Spanier ein wichtiges Tor, das durchaus Erinnerungen an einen gewissen Argentinier weckt, der in Barcelona zur Vereinsikone wurde. Erneut schickte Pedri mit zwei schnellen Finten auf engstem Raum seine Verteidiger in die falsche Richtung, wartete geduldig bis sich die Lücke zum Schuss auftat. Ein platzierter Abschluss – 1:0 und drei Punkte für Barça.
Einen Tag später huldigt nicht nur das Camp Nou, sondern auch die katalanische Presse dem 19-Jährigen. „Pedri, Pedri, Pedri“, titelt die ‚Sport‘ in Anlehnung an den neuen Fangesang. Für die ‚Mundo Deportivo‘ ist er der MVP, der wertvollste Spieler, oder in diesem Fall der „MVPedri“.
Abseits fragwürdiger Wortspiele ist klar, dass Pedri aktuell tatsächlich der wichtigste Spieler für Barça-Cheftrainer Xavi ist. Dabei sind es nicht die Tore, die den Edeltechniker so wertvoll für seine Mannschaft machen. Den gestrigen Sevilla-Treffer eingerechnet hat er in dieser Saison erst zwei Liga-Tore erzielt und eines vorbereitet.
Barças Schlüsselspieler
Eindrucksvoller ist da die Tatsache, dass Barça seit Pedris Rückkehr von einer schweren Oberschenkelverletzung Ende Januar 25 von 27 möglichen Punkten eingefahren hat. Verloren hat man in dieser Saison wettbewerbsübergreifend noch kein Spiel, wenn der 19-Jährige auf dem Platz stand.
Nominell setzt Xavi in seinem 4-3-3 Pedri als Achter ein, der mit Vertikalläufen aber bis in den gegnerischen Sechzehner eindringt und so die Gegenspieler beschäftigt. In Barças System sind diese Vorstöße essenziell, um die offensiven Flügelspieler Ousmane Dembélé und Ferran Torres auf den Außenbahnen zu isolieren, wo sie dann ihre überragenden Fähigkeiten im Eins-gegen-Eins ausspielen können.
In Europas Elite
Zudem ist Pedri der Schlüsselspieler, wenn Barça den sogenannten Xavi-Ball mit Tiki-Taka-Elementen aufziehen möchte. Laut der Statistik-Seite ‚fbref.com‘ hat der 19-Jährige in dieser Saison mehr Ballberührungen im letzten Spielfelddrittel und mehr Torschüsse seiner Mannschaft kreiert als 99 Prozent aller Mittelefeldspieler in den europäischen Top5-Ligen.
Ebenfalls besser als 99 Prozent der europäischen Konkurrenz war in diesen Kategorien übrigens ein gewisser Lionel Messi in seiner letzten Saison im Barça-Trikot. Wenngleich Pedri natürlich noch lange nicht das Weltklasse-Niveau des womöglich besten Fußballers aller Zeiten erreicht hat, werden die Messi-Vergleiche nicht weniger werden, wenn Pedri weiter so auftrumpft – egal, wie verrückt er sie finden mag.