Am vergangenen Spieltag im Europapokal schlug die Stunde der Torhüter. Nicht unbedingt aufgrund herausragender Rettungsaktionen, sondern aufgrund von Torgefahr! Hans-Jörg Butt traf in der Champions League für den FC Bayern eiskalt gegen Gianluigi Buffon vom Elfmeterpunkt. Es war bereits sein zweiter Treffer in der Königsklasse. Insgesamt erzielte Butt 26 Bundesligatore. Im Guiness Buch der Rekorde ist er als sicherster Elfmeterschütze aller Zeiten verewigt.
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In der Europa League tat sich Sinan Bolat von Standard Lüttich hervor: Der 21-jährige Türke netzte in der Schlussminute gegen den AZ Alkmaar fulminant per Kopf ein und hielt sein Team so im Wettbewerb. Grund genug für FussballTransfers einmal einen Überblick über die torgefährlichsten Torhüter aller Zeiten zu geben. Zwei Dinge fallen auf: Das fußballerische Talent südamerikanischer Kicker ist auch bei den Torhütern zu beobachten. Und je torgefährlicher ein Torwart, desto verrückter.
- Rogerio Ceni
Der Brasilianer absolvierte nicht weniger als 841 Spiele für Sao Paolo, gewann dreimal die Copa Libertadores und wurde 2002 als Ersatztorhüter Weltmeister. Noch beeindruckender ist aber die Torstatistik von Ceni: Der heute 36-Jährige erzielte in offiziellen Spielen 84 Tore - 51 Freistoß-Tore und 33 Treffer per Elfemeter. Kein Torwart schaffte mehr.
- José Luis Chilavert
Der Paraguayer ist ohne Zweifel zu den ganz großen Legenden des internationalen Fußballs zu zählen, wahrscheinlich der größte Fußballer seines Landes aller Zeiten. In seiner aktiven Zeit erzielte der heute 44-Jährige über 60 Tore. Sein linker Fuß gehört wohl zu den besten überhaupt. Nebenbei wurde Chilavert auch noch dreimal Welttorhüter. 1999 erzielte Chilavert sogar drei Tore in einem Spiel – inoffizieller Weltrekord. Der Exzentriker ist jedoch genauso berühmt wie berüchtigt: Mit so manch einem Rivalen teilte er eine echte Männerfeindschaft. Als ihm Roberto Carlos in einem WM-Qualifikationsmatch die Hand reichte, spuckte ihm Chilavert ins Gesicht und musste demzufolge das erste Spiel der WM 2002 von der Tribüne verfolgen.
- René Higuita
Der Kolumbianer setzte sich bereits im Alter von 23 Jahren ein Denkmal. Higuita gewann mit Atletico Nacional 1989 die Copa Libertadores, nachdem er im Elfmeterschießen vier Elfmeter hielt und einen selbst verwandelte. Bis 1998 war er der erfolgreichste Torhüter in Länderspielen, wurde dann von Chilavert abgelöst. 1995 gelang Higuita bei einem Freundschafstsspiel mit Kolumbien gegen England im Wembley Stadion eine der spektakulärsten Paraden der Fußballgeschichte. Statt einen langen Ball mit den Händen aufzufangen, kickte ‘El Loco’ (zu dt. ‘der Verrückte’) ihn kopfüber mit den Hacken zurück aufs Spielfeld.
- Jorge Campos
Torhüter sind allgemein ein wenig ‘anders’. Wenn Torhüter auch noch torgefährlich sind, scheint sich diese Andersartigkeit sogar noch zu potenzieren – Butt einmal ausgenommen. Ein weiteres Paradebeispiel ist Jorge Campos. Der Mexikaner trug Klamotten, die er selbst entwarf und nicht am Rande des guten Geschmacks waren, sondern deutlich darüber hinaus. Wenn einer auffiel, war es Campos. Für einen Torwart außergewöhnlich ist bereits seine Körpergröße von nur 1,75m. In Mexiko während seiner Zeit bei UNAM spielte der heute 43-Jährige zuweilen als Stürmer, erzielte 14 Tore in einer Saison. In seiner gesamten Profikarriere waren es 38.
- Peter Schmeichel
Die dänische Torwartlegende gewann mit Manchester United alles, was es im Vereinsfußball zu gewinnen gibt. Seinen größten Erfolg feierte Schmeichel aber 1992 mit der dänischen Nationalelf (129 Länderspiele), als er sensationell im Finale gegen Deutschland (2:0) Europameister wurde. Der 46-Jährige ist weltweit der einzige Torhüter, der aus dem laufenden Spiel heraus zwei Tore erzielte und dem ein Tor aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt wurde. Insgesamt erzielte er in seiner Profikarriere drei Treffer.
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