Die Saisons in den europäischen Topligen sind zur Hälfte rum. Zeit für FT, einen Blick auf die Überraschungsteams aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und England zu werfen.

SC Freiburg

Mal wieder spielt die Mannschaft von Trainer Christian Streich herzerfrischenden Kombinationsfußball und ist damit bislang überaus erfolgreich in dieser Saison. Ein überragender dritter Platz steht für die Breisgauer nach der Hinrunde zu Buche – damit lässt der SC Top-Mannschaften wie Bayer Leverkusen sowie die kriselnden RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach hinter sich.
Spieler wie Vincenzo Grifo, Philipp Lienhart oder auch Shootingstar Kevin Schade spielten eine bärenstarke Hinserie. Doch der entscheidende Erfolgsfaktor ist neben dem homogenen Mannschaftsgefüge die ausgezeichnete Defensive der Badener: Nur 16 Gegentreffer kassierte Freiburg – Bestwert in der Bundesliga.
Stade Rennes

Als einziges Team schlug Rennes das starbesetzte Ensemble von Paris St. Germain in dieser Saison (2:0). Und auch sonst spielen die Bretonen eine starke Spielzeit, stehen nach 18 Spieltagen auf Rang drei. Linksaußen Martin Terrier (acht Treffer) sowie Neuzugang Gaëtan Laborde (sechs Treffer) sorgen regelmäßig für Gefahr vor dem gegnerischen Kasten.
Zudem verfügt Trainer Bruno Génésio über großes Talent-Potenzial in den eigenen Reihen. Die 19-jährigen Youngster Jérémy Doku sowie Kamaldeen Sulemana bringen neben ihrer Explosivität auch Stärken im Dribbling mit. In der Defensive geben Innenverteidiger Nayef Aguerd und Rechtsverteidiger Hamari Traoré die nötige Stabilität und sind die Hauptgründe dafür, dass Rennes die zweitbeste Defensive der Liga stellt.
Betis Sevilla

Nach Jahren der sportlichen Mittelmäßigkeit spielen die Andalusier in dieser Saison groß auf. Aktuell befindet sich Betis nach 18 Spieltagen auf Champions League-Kurs (Rang drei). Nabil Fekir, der sich 2019 überraschend für einen Wechsel von Olympique Lyon nach Sevilla entschied, ist der kreative Kopf der Mannschaft und steuerte vier Treffer und drei Assists bei.
Die große Überraschung und der bislang beste Spieler ist aber ein anderer: Juanmi. Nach mageren drei Liga-Treffern in den vergangenen zwei Spielzeiten befindet sich der Linksaußen in der Form seines Lebens. Elf Tore und zwei Assists stehen bislang zu Buche – dies macht den Spanier nach Karim Benzema (13 Treffer) zum zweitbesten Torschützen der Primera División.
Inter Mailand

Normalerweise ist es keine Überraschung, wenn der amtierende Meister stark aufspielt. Doch bei Inter gestaltet sich die Situation anders: Vor der Saison verloren die Nerazzurri in Romelu Lukaku und Achraf Hakimi nicht nur ihren besten Torjäger und Außenverteidiger, sondern auch mit Antonio Conte den Meistertrainer und Architekt des ersten Scudettos seit elf Jahren.
Tatsächlich knüpft der neue Coach Simone Inzaghi genau da an, wo Conte aufgehört hatte. Die Mailänder stellen mit 48 erzielten Treffer nicht nur die beste Offensive der Liga, sondern sind auch defensiv ungemein schwierig zu knacken. In der eingespielten 3-5-2-Grundordnug funktionieren die Abläufe einwandfrei – vorne macht Altstar Edin Dzeko Lukakus Abgang nahezu vergessen. Vier Punkte Vorsprung hat Inter auf die zweitplatzierte SSC Neapel: Aktuell spricht viel dafür, dass die Trophäe das zweite Jahr in Folge in die italienische Modestadt geht.
West Ham United

Zwischenzeitlich befanden sich die Hammers gar auf Champions League-Kurs, doch nach nur einem Sieg aus den vergangenen fünf Spielen rutschten die Londoner auf Rang fünf ab. Nichtsdestotrotz spielt West Ham eine bärenstarke Saison, schlug unter anderem den FC Chelsea und den FC Liverpool mit 3:2. Die Mischung aus Laufstärke, intensiver Zweikampfführung und schnellen Umschaltspiel macht West Ham, das nach dem FC Arsenal die meisten Treffer nach Kontern erzielte, als Gegner so gefährlich.
Prägend ist das hervorragend aufgelegte Sechserduo bestehend aus Declan Rice sowie Tomas Soucek. Wie ‚Whoscored.com‘ zu entnehmen ist, verbuchen Rice und Soucek von allen Stammspielern die meisten erfolgreichen Tackles. In der Offensive leitet Pablo Fornals als Spielmacher die Geschicke (vier Treffer, drei Assists). Der geradlinige Jarrod Bowen (drei Treffer, vier Assists) füttert Mittelstürmer Michail Antonio regelmäßig mit punktgenauen Zuspielen (sechs Treffer, vier Assists).