Mit Trent Alexander-Arnold und Dean Huijsen holte Real Madrid in diesem Sommer bereits zwei Verstärkungen für die Abwehr. Nummer drei wird Álvaro Carreras – der explizite Wunschspieler von Trainer Xabi Alonso.

Sommer 2023: Xabi Alonso holt mit Alejandro Grimaldo seinen Wunsch-Linksverteidiger von Benfica Lissabon zu Bayer Leverkusen. Dieser macht in Portugal damit den Weg frei für seinen spanischen Landsmann Álvaro Carreras, der sich wiederum prächtig entwickelt – und jetzt selbst vor dem Wechsel zu Alonso steht.
Real Madrid hat sich mit Benfica auf einen Transfer von Carreras verständigt. Nach der Klub-WM soll der 22-Jährige in Madrid aufschlagen. Die 50 Millionen Euro schwere Ausstiegsklausel kann durch die Verrechnung von Castilla-Talent Rafa Obrador (21/wechselt für fünf Millionen zu Benfica) womöglich noch etwas gedrückt werden.
Schon in der Jugend bei Real
Dennoch bleibt Carreras eine kostspielige Lösung – nicht zuletzt, da Real ihn schon einmal bei sich hatte und nun zurückkaufen muss. Denn der elffache spanische Junioren-Nationalspieler wurde im Alter von 14 bis 17 Jahren bei den Königlichen ausgebildet. Von dort ging es für Carreras zu Manchester United, für das er ohne Profieinsatz blieb. Der steinige Weg lautete anschließend: Leihen zu Preston North End, zum FC Granada und zu Benfica, das ihn schließlich 2024 für sechs Millionen Euro festverpflichtete. Nur eine starke Saison später kostet Carreras locker das Siebenfache.
So plant Alonso mit Carreras
Doch warum will Alonso den Linksfuß so dringend haben? Die Antwort lautet: Carreras soll vielseitig wie ein Schweizer Taschenmesser eingesetzt werden.
Zur Erklärung muss etwas ausgeholt werden: Bei Reals aktueller Klub-WM-Teilnahme (heute 21 Uhr Halbfinale gegen PSG) ist bereits klar zu erkennen, dass Alonso dem Team mehr taktische Disziplin verordnen will – aber ebenso stark darauf bedacht ist, flexibel zu bleiben. Mal baut Real das Spiel mit einer Dreierkette auf, mal nur mit zwei Innenverteidigern. Die bis zu vier zentralen Mittelfeldspieler sind ständig in Bewegung, während die Außenverteidiger dem Spiel Breite verleihen.
Links zeigt Fran García (25) als Vertreter des wieder einmal verletzten Ferland Mendy (30) ein starkes Turnier. Alonso lobte das Eigengewächs zuletzt auch schon öffentlich. Doch García schränkt ihn auch gewissermaßen ein, ist er als mit seinen lediglich 1,69 Meter Körpergröße und ob seines geradlinigen Stils doch auf ein Spiel entlang der Seitenauslinie festgelegt.
Carreras vereint viele Qualitäten
Carreras wiederum vereint auf seinen 1,86 Meter derart viele Qualitäten, dass er dank seiner Dynamik sowohl die García-Rolle einnehmen kann, als auch mittels starker Technik, Zweikampfstärke und Übersicht als Aufbau- respektive Absicherungsspieler in einer Dreierreihe fungieren kann. Die Flexibilität wird Reals Spiel mit dem Ball unter Alonso nochmal ein Stück unberechenbarer machen. Und genau das ist Alonsos Plan.



Carreras‘ Profil passt also bestens zu Real. Klar ist aber auch: Der 22-Jährige wird sich erstmal akklimatisieren müssen. Spiele auf allerhöchstem Niveau hat er bislang nur wenige bestritten (zehnmal Champions League). Zudem neigt er bei aller Zweikampfstärke auch schonmal zur Überhärte. Gleich 17 gelbe Karten sammelte er in der Vorsaison für Benfica. Mit Alonso bekommt er nun aber einen Trainer, der bei Bayer Leverkusen eindrucksvoll gezeigt hat, dass er junge Spieler in die richtigen Bahnen lenken und entscheidend sowie schnell verbessern kann. Außerdem wollte Alonso Carreras unbedingt haben. Die Voraussetzungen passen also, um Reals jahrelange Schwachstelle hinten links zu beheben.
So könnte Real bald spielen

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