Auffällig viele Namen aus der Bundesliga werden aktuell beim hierzulande eher unter dem Radar fliegenden FC Genua gehandelt. Mit Johannes Spors hat dort seit einigen Wochen ein deutscher Sportfunktionär die Zügel in der Hand.

Es ist bislang nicht die Saison von Nadiem Amiri. Der 25-Jährige hat es schwer im Mittelfeld von Bayer Leverkusen, Konkurrenz und Gesundheitszustand sorgen für Stagnation auf dem Karriereweg. Der wahrscheinliche Ausweg: Ein Wechsel nach Italien. Zum FC Genua.
Nun mag Amiri aktuell keine Option für Bundestrainer Hansi Flick darstellen, ist aber noch immer deutscher Nationalspieler im besten Fußballeralter. Warum also gerade Genua? Warum der Schritt in die ligurische Hauptstadt, die mit ihren beiden Erstligisten fußballerisch seit vielen Jahren im Schatten von Mailand, Rom, Turin und Neapel steht?
Bundesliga-Fachmann Spors
Der Hauptgrund sitzt auf der Geschäftsstelle der Rossoblu und hört auf den Namen Johannes Spors. Selbst in Deutschland kennen in der Regel nur Brancheninsider den 39-jährigen Heidelberger, der seit gut einem Monat nun als Generaldirektor die sportlichen Belange des Genoa Cricket and Football Club, kurz CFC, leitet.
Dabei arbeitete Spors bereits bei der TSG Hoffenheim, bei RB Leipzig und dem Hamburger SV – nur eben nicht als Sport-, sondern als Scoutingchef. Keiner, der üblicherweise am Mikrofon Rede und Antwort steht. Die Rolle des Klubfrontmanns übernahm Spors erst im April 2020 bei Vitesse Arnheim in den Niederlanden und nun eben in Genua.
Duda & Younes im Gespräch
Der bevorstehende Amiri-Transfer ist nur einer von mehreren Hinweisen auf Spors Handschrift, die Woche für Woche immer deutlicher erkennbar wird. In dieser Handschrift steckt – bei Nationalität und Werdegang des neuen starken Mannes wenig überraschend – ziemlich viel Bundesliga.
Da wären neben Amiri mit Ondrej Duda (27) und Amin Younes (28) noch zwei weitere Profis aus dem deutschen Oberhaus, die zuletzt an der ligurischen Küste gehandelt wurden. Einer von beiden könnte künftig ein Stück vor Amiri im rot-blauen Trikot auf dem Platz zu finden sein.
Labbadia für Shevchenko?
Und dann ist da noch mit Bruno Labbadia ein Bundesliga-Urgestein mit italienischen Wurzeln, das ebenfalls ein Kandidat in Genua sein soll – für die Trainerbank versteht sich. Noch dirigiert zwar Weltstar Andriy Shevchenko an der Seitenlinie, angesichts von Serie A-Platz 19 und fünf Punkten Rückstand zu den Nichtabstiegsrängen bleibt aber die Frage: Wie lange noch?
Amiri, Duda, Younes, Labbadia – nur einige in der Bundesliga bestens bekannten Gesichter, die Sportchef Spors in den kommenden Wochen zum CFC locken könnte. Ein Bundesligist in der Serie A sozusagen – zumindest personell.
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