Interview mit Danny Latza: „Der MSV Duisburg beobachtet mich“

von David Hilzendegen
4 min.

Danny Latza ist eines der Opfer der Transferpolitik Felix Magaths. Er stammt aus der Jugend von Schalke 04 und hat die Nationalmannschaften der U19 und der U20 durchlaufen. In der Rückrunde 2009 berief der damalige Trainer Fred Rutten den gebürtigen Gelsenkirchener in die erste Mannschaft, wo er im Laufe der Saison 2008/2009 in drei Spielen zum Einsatz kam. Diesen Sommer schickte ihn Felix Magath wieder zurück in den Kader der Regionalmannschaft. Im Interview mit FussballTransfers spricht der 20-Jährige über die Gründe und die Zukunft seiner Karriere.




Unter der Anzeige geht's weiter

FT.com: Herr Latza, Sie sind überall als Mittelfeldspieler gelistet, haben die letzten beiden Spiele gegen den FC Homburg in der Regionalliga und im Test gegen die U23 von Standard Lüttich in der Innenverteidigung gespielt ...

Lese-Tipp Schalke-Verbleib: Karaman stellt Bedingung

Latza: Das kommt daher, dass wir im hinteren Bereich noch ziemliche Probleme haben. Aber dadurch, dass jetzt Frank Fahrenhorst kommt, denke ich, dass ich wieder ins Mittelfeld rücken werde. Wir haben dann zwei gute Innenverteidiger mit Gerrit Hermsen und Frank Fahrenhorst.

Unter der Anzeige geht's weiter

FT.com: Was versprechen Sie sich denn persönlich von so einem erfahrenen Mann wie Frank Fahrenhorst?

Latza: Ich erwarte natürlich, dass er die jungen Spieler führt, die jetzt neu hochgekommen sind. Er hat ja die Routine, er weiß, wie man ein Spiel zu spielen hat. Ich hoffe, dass er Ruhe ins Spiel bringt und uns weiterhelfen wird.

Unter der Anzeige geht's weiter

FT.com: In dieser Hinsicht wäre er quasi der Ersatz für Denis Lapaczinski, der verletzt ist, oder?

Latza: Zumindest nicht der direkte Ersatz, Lapaczinski ist ja eigentlich auch ein Sechser. Aber wir haben definitiv noch einen Innenverteidiger gebraucht. Und ich denke, dass der Trainer mit Fahrenhorst eine gute Wahl getroffen hat.

Unter der Anzeige geht's weiter

FT.com: Das heißt, sie sehen sich auch eher im defensiven Mittelfeld?

Latza: Ich kann überall spielen, aber das ist schon meine Lieblingsposition.

FT.com: Wie würden sie denn selbst ihre Stärken und Schwächen beschreiben?

Latza: Es ist immer schwierig, sich selbst einzuschätzen. Meine Schwächen sind das Kopfballspiel, denke ich. Da und bei der Schnelligkeit könnte ich noch etwas verbessern. Stärken habe ich bei der Spielübersicht und der Aggressivität.

FT.com: Unter den Trainern Fred Rutten und Mike Büskens kamen sie drei Mal in der Bundesliga zum Einsatz. Unter Felix Magath überhaupt nicht mehr. Was ist passiert?

Latza: Ich hatte letztes Jahr einen Mittelfußbruch und danach den Anschluss nicht mehr gefunden, auch konditionell. Das ist wahrscheinlich der ausschlaggebende Grund.

FT.com: Das heißt, es gab kein Gespräch zwischen Ihnen und Felix Magath über die Gründe ihrer Rückversetzung in die zweite Mannschaft?

Latza: Ich denke, ich habe einfach nicht mehr die Leistung gebracht, die ich vor meiner Verletzung bringen konnte.

FT.com: Wie stehen sie denn zum Einkaufswahn des Trainers? Magath verpflichtet einen Spieler nach dem anderen und sie werden in die Regionalliga gesteckt.

Latza: Natürlich macht man sich Gedanken darüber, warum man runtergeschickt wird. Aber ich denke, ich sollte jetzt den Kopf nicht in den Sand stecken. Ich muss nach vorne schauen und versuchen, mich vielleicht nochmal für ihn anzubieten. Ich hab noch ein Jahr Vertrag, wenn es in dieser Zeit nicht klappt, muss man weitersehen.

FT.com: Sie waren zuletzt beim MSV Duisburg im Probetraining. Was ist daraus geworden?

Latza: Ich bin noch in Beobachtung, aber es gibt kein konkretes Angebot. Aber mal abwarten, es kann sich ja noch etwas ergeben bis zum 31. August.

FT.com: Sie können sich also schon vorstellen, Schalke 04 zu verlassen? Immerhin sind sie seit 1998 im Verein.

Latza: Es ist natürlich schwierig, aber wenn es nicht anders geht, müsste ich diesen Schritt wagen.

FT.com: Sie haben in der U19- und in der U20-Nationalmannschaft gespielt. Der nächste Schritt, die U21 hat gerade die Qualifikation für EM und damit auch für die Olympischen Spiele verpasst. Das heißt, diese Erfahrungen bleiben Ihnen in jedem Fall verwehrt. Ist das für Sie ein Thema oder ist das ganz weit weg?

Latza: Im Moment mache ich mir gar keine Gedanken über die Nationalmannschaft. Ich muss jetzt erst in Schalke wieder Fuß fassen und versuchen, mich für die erste Mannschaft anzubieten. Alles weitere wird sich dann ergeben. Wenn ich oben dann vielleicht ein paar Spiele mache, wird es sich von alleine ergeben, dass mich der Rainer Adrion oder wer auch immer bis dahin Trainer sein wird, für ein Testspiel nominiert. Das hoffe ich zumindest.

FT.com: Wir drücken Ihnen dafür die Daumen und bedanken uns für das Interview.

Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter