Italien - Deutschland 0:0 | Die Spieler in der Einzelkritik

von David Hamza
3 min.
Yannick Gerhardt feierte seinen Einstand @Maxppp

Zwei verschiedene Gesichter präsentiert die deutsche Elf im Testkick gegen Italien. Nach einem dominanten Auftritt in den ersten 45 Minuten folgt eine schwache zweite Halbzeit. Letztlich ist das 0:0-Unentschieden ein leistungsgerechtes Ergebnis.

Tor

Bernd Leno: In der ersten Halbzeit fast beschäftigungslos, musste Manuel Neuers Vertreter in der zweiten Hälfte vermehrt eingreifen. Ernsthaft in Bedrängnis geriet der Schlussmann von Bayer Leverkusen aber nicht. Einmal rettete der Pfosten.

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Abwehr

Benedikt Höwedes: Gewohntes Bild: Höwedes füllte seine Aufgabe defensiv aus, konnte sich aber nicht entscheidend ins Spiel nach vorn oder in die Spieleröffnung integrieren. Ließ Ciro Immobile zur einzigen Abschlussgelegenheit der Squadra Azzurra in der ersten Hälfte kommen. Nicht der beste Auftritt des Schalkers.

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Shkodran Mustafi: Der Arsenal-Neuzugang musste das ein ums andere Mal die Ballverluste seiner Vordermänner ausbügeln, war in der Regel aber einen Schritt schneller als die Italiener. Avancierte auf dem legendären Rasen des San Siros zum Abwehrchef in der Dreierkette. Bester Mann auf Seiten der Deutschen.

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Mats Hummels: Konnte seine Stärken in der Spieleröffnung kaum ausspielen. Seine langen Pässe kamen gegen einen tiefstehenden Gegner nicht immer ans Ziel. Im Abwehrverhalten präsentierte sich Hummels aber stabil wie eh und je.

Mittelfeld

Joshua Kimmich: Glückloser Auftritt des Shootingstars. In der Defensive kam dem jungen Bayern-Spieler zu oft die Souveränität und Abgeklärtheit abhanden. Der zuletzt so torgefährliche Kimmich lief sich gegen die vielbeinige Abwehr Italiens häufig fest. Erwischte keinen Sahnetag.

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Sebastian Rudy: Ließ in Hälfte eins defensiv nichts anbrennen und fügte sich gut ins Zusammenspiel mit Weigl ein – die Doppelsechs hatte das Mittelfeld zunächst unter Kontrolle, später jedoch mit einigen Problemen. Seine Pässe fanden meistens das Ziel, gingen aber selten ins Risiko. Offensiv somit eher blass – Akzente vermochte Rudy nicht zu setzen. Über die Rolle als Ergänzungsspieler wird der Hoffenheimer auch in Zukunft nicht hinauskommen.

Julian Weigl: Der 21-Jährige ließ den Charakter eines Testspiels nicht erkennen: Aggressiv im Zweikampfverhalten, war vorne wie hinten zu finden und verteilte die Bälle äußerst klug. Fiel im zweiten Abschnitt wie das gesamte Team ab. Den BVB-Youngster wird man allerdings auf kurze oder lange Sicht noch häufiger mit dem Adler auf der Brust sehen.

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Yannick Gerhardt: Der Debütant zeigte eine schwache Länderspielpremiere. Hatte Schwierigkeiten, seine Rolle im Spiel der Löw-Elf zu finden. Vor allem im zweiten Durchgang wirkte Gerhardt in der Rückwärtsbewegung überfordert. Richtung italienisches Tor strahlte er ebenfalls keine Gefahr aus.

Leon Goretzka: Sein Potenzial blitzte hin und wieder auf. Gegen das dicht gestaffelte Abwehrbollwerk des vierfachen Weltmeisters konnte aber auch der von Juventus Turin umworbene Goretzka wenig ausrichten. Machte nach einer Stunde Platz für Serge Gnabry.

Ilkay Gündogan: Bei Manchester City blüht der Ex-Borusse derzeit auf. Auch im DFB-Dress zeigte Gündogan vor allem in den ersten 45 Minuten eine gute Leistung. Glänzte mit einem öffnenden Pass in die Tiefe der italienischen Hintermannschaft, den Goretzka nicht verwerten konnte. Sorgte mit Thomas Müller für die wenigen kreativen Momente im deutschen Spiel.

Angriff

Thomas Müller: Füllte die Rolle im Sturmzentrum wie erwartet nicht als klassischer Mittelstürmer aus. Der Ur-Bayer verschaffte sich Bälle aus der Tiefe, wich auf die Außen aus und war stets eine Anspielstation. Müller war der Aktivposten im Angriffsspiel. Von seinem Münchner Formloch ließ er sich nichts anmerken.

Die Noten

Einwechslungen

Ab 46. Minute Jonathan Tah für Hummels: Sah die erste gelbe Karte der Partie, als er im Zweikampf deutlich zu spät kam. Wirkte in Folge etwas verunsichert. Note 4

Ab 60. Minute Serge Gnabry für Goretzka: Der gegen San Marino noch dreimal einnetzende Bremer konnte diesmal keine Eigenwerbung betreiben. Note 4,5

Ab 60. Minute Kevin Volland für Müller: Erzielte zwei Minuten nach seiner Einwechslung ein Tor aus knapper Abseitsposition. Kreierte noch einen Abschluss. Note 3,5

Ab 70. Minute Mario Götze für Weigl: Konnte sich nicht mehr in Szene setzen. Blieb wie das gesamte DFB-Team offensiv zu harmlos. Keine Bewertung.

Torfolge

Fehlanzeige

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