„Da geht mir einer ab“ – Kramer über Gladbach-Fans, seine Ablöse & City

von Lukas Hörster
3 min.
Geht dahin wo es wehtut: Christoph Kramer @Maxppp

Christoph Kramer ist bekannt als ein Profi, der kein Blatt vor den Mund nimmt. In Mönchengladbach sieht er sich trotz einjähriger Abstinenz gleich als Führungsspieler. Die Leverkusener Fan-Szene war derweil offenbar nicht ganz sein Fall.

Christoph Kramer im Interview mit SPOX über…

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… seinen Werdegang: „Diese Entwicklung hätte ich mir nie erträumt. In den letzten Jahren ist einfach sehr viel wahnsinnig gut für mich gelaufen. Darüber bin ich extrem glücklich und auch stolz auf mich und das, was ich erreicht habe. Allerdings denke ich nicht mehr darüber nach, was vor zehn Jahren passiert ist. Ich bin froh, wo ich heute stehe.“

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… Druck ob seiner 15 Millionen Euro schweren Ablöse: „Durch das Erreichen der Champions-League-Gruppenphase ist die Ablöse doch schon wieder drin, sogar doppelt. Wenn ich mir also deshalb Druck gemacht hätte, könnte ich jetzt wieder damit aufhören.“

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… die gestiegenen Ansprüche: „Das ist ganz normal. Es ist schon ein Unterschied, ob man als Leihspieler aus der 2. Liga kommt oder für 15 Millionen Euro von einem Champions-League-Teilnehmer. Man entwickelt sich weiter und wird reifer.“

… eine Rolle als Führungsspieler: „Auch wenn es weh tut, das mit 25 Jahren zu sagen, aber ich gehöre in unserer Mannschaft zu den älteren Spielern. Deshalb gehört es dazu, Verantwortung zu übernehmen, vorweg zu gehen und den Menschen und Mitspielern auf und neben dem Platz zu helfen. Das heißt aber nicht, dass ich mir vornehme, unbedingt der Lauteste auf dem Platz zu sein.“

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… sein Standing bei den Fans: „Ich glaube, die Fans hier haben ein sehr feines Gespür dafür, ob ein Spieler authentisch ist und die Wahrheit sagt oder nicht. Ich war immer ehrlich, was von den Gladbach-Anhängern honoriert wurde, auch wenn man nicht immer einer Meinung war. Ich habe mich hier sauber verabschiedet und keine verbrannte Erde hinterlassen. Deshalb war ich mir sicher, dass die Fans mich hier so aufnehmen würden, wie sie es letztlich getan haben: sehr herzlich und positiv.“

… unterschiedliche Fangruppen: „Eine solche Fanszene habe ich in Leverkusen unheimlich vermisst. Wenn ich sehe, wie 12.000 Gladbach-Fans in weiß gekleidet durch Bern laufen, geht mir ein bisschen einer ab. (lacht) Das ist einfach geil, das macht den Fußball aus und bringt immer noch ein paar zusätzliche Prozent für uns Spieler.“

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… unterschiedliche Spielweisen: „Man muss sich nur einmal anschauen, wo Gladbach und Leverkusen in den letzten Jahren gelandet sind. Beide Teams haben ihren eigenen Ansatz Fußball zu spielen und sind damit erfolgreich. Das dominante Spiel der Borussia, basierend auf viel Ballbesitz und dem Zermürben des Gegners, ist nicht zwangsläufig besser, aber ich mag es persönlich lieber und fühle mich darin wohler.“

… die CL-Partie gegen City: „Pep Guardiola ist bekannt dafür, den nächsten Gegner oder dessen Spieler schon mal in den Himmel zu loben. Ich denke, wir sind gut beraten, nicht zu viel darauf zu geben. Guardiola hat sicher Respekt vor uns und weiß, dass wir eine gute Mannschaft sind, er hat aber auch schon ganz andere Teams im Vorfeld einer solchen Partie hervorgehoben.“

… Die Verlockung des Geldes im Fußball: „Welchen Weg er einschlagen möchte, muss jeder Spieler selber wissen. Ich bin lieber Spieler von Gladbach als von City.“

… schwindende Fußballromantik: „Das sehe ich vollkommen anders. Wenn ich an unser Spiel in Bern denke oder den erneuten Führungstreffer gegen Leverkusen in der 86. Minute, als das ganze Stadion Kopf gestanden hat - das ist Fußballromantik pur. Da juckt es keinen, wer wo wieviel verdient oder wohin wechselt. Auf dem Platz ist auf dem Platz und Fan ist Fan.“

… seine häufigen Vereinswechsel: „Ich hatte trotz meiner vielen Leihen nie das Gefühl, irgendwo nicht angekommen zu sein. Im Gegenteil, ich war immer sehr willkommen und wurde gut aufgenommen. Mit dem Verein, der dich verleiht, hast du während dieser Zeit fast nichts zu tun. Auch wenn meine Vita bisher anders aussieht, bin ich eigentlich nicht der Typ, der viel wechseln möchte und bin froh, das jetzt bei Gladbach auch zeigen zu können.“

… eine etwaige Ausstiegsklausel: „Das weiß ich gar nicht, da müsste ich nochmal in den Vertrag schauen. (lacht)“

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