Kaderbaustellen & Trainerfrage: Virkus skizziert Gladbach-Plan
Borussia Mönchengladbach läuft dem eigenen Anspruch in der aktuellen Saison weit hinterher. Geschäftsführer Roland Virkus kommt auf die Gründe für den ausbleibenden Erfolg zu sprechen – der Chefcoach steht demzufolge nicht zur Disposition.
Borussia Mönchengladbach nahm im vergangenen Sommertransferfenster rund 30 Millionen Euro für neue Spieler in die Hand. Die Abgänge der Leistungsträger Lars Stindl (34/Karlsruher SC), Ramy Bensebaini (28/Borussia Dortmund), Marcus Thuram (25/Inter Mailand) und Jonas Hofmann (31/Bayer Leverkusen) konnten allerdings nicht kompensiert werden. Mit 31 Punkten aus 30 Partien müssen sich die Fohlen eher mit dem Thema Klassenerhalt als der möglichen Teilnahme am europäischen Geschäft beschäftigen.
Roland Virkus hat die Problemstellen im Kader des Bundesligisten bereits ausgemacht. Auf der gestrigen Jahreshauptversammlung erklärte der Geschäftsführer Sport: „Eine riesige Herausforderung ist das Thema Leadership. Mit unseren Mitteln ist es aber kaum möglich, einen Führungsspieler von außen zu holen, der sofort funktioniert. Wir checken permanent den Markt. Aber in erster Linie müssen wir aus unserem Kader selbst diese Spieler entwickeln, die immer mehr Verantwortung übernehmen. Und damit die teaminterne Hierarchie stärken. Auch da ist in der Mannschaft viel Potenzial vorhanden.“
Dem zuletzt immer mehr in die Kritik geratenen Gladbach-Trainer Gerardo Seoane stärkte Virkus unterdessen den Rücken. „Gerardo ist ein sehr guter Entwickler und Kommunikator“, so der 57-jährige Klubboss, „er ist bereit, mit weniger zugekaufter Qualität, aber mit viel Potenzial zu arbeiten. […] Er bringt alles mit, um mit unserer Mannschaft die Ziele zu erreichen.“ Seoanes Arbeitspapier ist bis 2026 gültig. Zum jetzigen Zeitpunkt denkt in Gladbach wohl niemand daran, die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Übungsleiter frühzeitig zu beenden.
Weitere Infos