Bundesliga

Dortmunds System-Opfer

Borussia Dortmund hat seine Leistungen in den vergangenen Wochen merklich stabilisiert. Keinen großen Anteil daran hat Paco Alcácer. Doch warum ist der einzige Mittelstürmer im Kader derzeit nicht gefragt?

von Lukas Hörster
2 min.
BV Borussia 09 Dortmund Maxppp

Paco Alcácers Saisonstart verlief nach Maß. Sieben Tore standen nach sechs Pflichtspielen zu Buche, dazu drei Treffer für die Nationalmannschaft. Borussia Dortmund durfte sich bestätigt fühlen, im Sommer dem Spanier das Vertrauen ausgesprochen und keinen weiteren Mittelstürmer verpflichtet zu haben. Auch auf Geheiß von Trainer Lucien Favre.

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Doch mittlerweile hat sich der Wind gedreht. Denn kurz vor Weihnachten steht Alcácer noch immer bei sieben Saisontoren. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Zum einen verlor er mit Einsetzen der Dortmunder Krise seinen Torriecher, zum anderen seine Spielfähigkeit (Achillessehnenreizung) und anschließend sogar seinen Stammplatz.

Fünf Minuten in vier Spielen

In den vergangenen vier Pflichtspielen saß Alcácer dreimal über 90 Minuten auf der Bank, beim 4:0-Sieg in Mainz durfte der Spanier fünf Minuten lang mitwirken. Auch wenn Partien wie am Dienstag gegen RB Leipzig (3:3) auf Messers Schneide stehen, ist Alcácer aktuell keine Option für Favre. Dabei ist der 26-Jährige offenkundig ein Opfer des Systems.

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Denn die Rolle des klassischen Neuners gibt das neue und sehr variable 5-2-3/3-4-3-System des BVB derzeit nicht her. Die drei Angreifer müssen eine Menge Laufarbeit im Spiel gegen den Ball verrichten, da das Mittelfeld hinter ihnen doch arg ausgedünnt daherkommt. Und Laufen ist nicht gerade Alcácers Lieblingsdisziplin, also verzichtet Favre lieber auf den Knipser.

Schon jetzt ist Dortmunds einziger Neuner im Kader also nicht gefragt – ob sich die Situation im Winter bessern wird, ist zweifelhaft. Dann soll schließlich ein kantiger Mittelstürmer zum Team stoßen. Wunschkandidat ist der heiß umworbene Norweger Erling Haaland (RB Salzburg). Davon, dass Alcácer die BVB-Bemühungen mit Wohlwollen aufnimmt, sollte man nicht ausgehen.

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Chance gegen Hoffenheim?

Erst vor zwei Wochen sagte der Rechtsfuß der ‚Marca‘: „Wo ich spielen werde, weiß ich nicht. Es ist nie klar, was das Leben bereithält. Aber ich würde in der Zukunft wirklich gerne in La Liga zurückkehren.“ Eine Aussage, die keine Relevanz für den Winter besitzt. Sollte Paco aber noch länger auf der Bank schmoren, werden Abschiedsgerüchte aufkommen.

Im letzten Spiel vor der Winterpause heute gegen die TSG Hoffenheim (20:30 Uhr) könnte Alcácer aber vor der Ankunft eines neuen Konkurrenten nochmal Eigenwerbung betreiben. Marco Reus fällt aus und auch Jadon Sanchos Einsatz ist noch ungewiss. Zwei der drei Plätze in vorderster Front könnten also frei werden – und Favre keine andere Wahl lassen, als zum Hinrundenabschluss auf Knipser- statt läuferische Qualitäten zu setzen.

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