Dumm gelaufen: Diese Stars gingen den Bundesligisten durch die Lappen (2)

von Remo Schatz
3 min.
Unglaublich aber wahr: Pavel Nedved wäre fast beim MSV Duisburg gelandet @Maxppp

Mehdi Benatia, Petr Cech, Samuel Eto’o oder Ronaldo (siehe Teil 1) sind beleibe nicht die einzigen Stars, die deutsche Klubs von der Angel ließen. Sei es aufgrund körperlicher Fehleinschätzungen oder schlicht zu hoher Ablösefordungen, spätere Weltklassespieler wurden in schöner Regelmäßigkeit ziehen gelassen. FussballTransfers hat die skurrilsten und sensationellsten Fast-Transfers zusammengestellt.

Alexander Hleb zum TSV 1860 München

Auch wenn Alexander Hleb in der Bundesliga beim VfB Stuttgart den internationalen Durchbruch schaffte, ließ sich zuvor tatsächlich ein Bundesligist den weißrussischen Spielmacher durch die Lappen gehen. Im Frühjahr 2000 spielte der damals 19-Jährige an der Grünwalder Straße bei den ‚Löwen‘ vor. „Was soll ich mit diesem Hering“, fragte im Anschluss die impulsive Trainerlegende Werner Lorant und schickte Hleb weg. Ganz zur Freude der Schwaben aus Stuttgart. Trainer Ralf Rangnick, der zuvor als Jugendkoordinator beim VfB arbeitete, erkannte das Talent von Hleb und verpflichtete den drahtigen Weißrussen zum Spottpreis von lediglich 150.000 Euro von BATE Borisov. Im ersten Jahr musste sich der Spielmacher noch in der zweiten Mannschaft herumschlagen.

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Erst der neue Trainer Felix Magath schenkte Hleb dann das Vertrauen. Den Durchbruch feierte der Nationalspieler am vierten Bundesligaspieltag der Saison 2002/01 mit drei Vorlagen beim 4:2-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg. 2005 überwies der FC Arsenal 15 Millionen Euro Ablöse für den Rechtsfuß. Drei Jahre später war dem FC Barcelona Hleb sogar 17 Millionen wert. 2012 überschnitten sich die Wege des heute 33-Jährigen und der ‚Löwen‘ noch einmal. Hleb, damals noch bei ‚Barça‘ unter Vertrag, engagierte den ehemaligen Stabhochspringer Tim Lobinger als Fitnesscoach und trainierte parallel mit den 60ern in München. Da spielte der Weißrusse aber längst in einer anderen Gehaltsklasse. „Den könnten wir holen? Aber was verkaufen wir dann? Den Fanshop”, feixte Routinier Daniel Bierofka.

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Pavel Nedved zum MSV Duisburg

Es ist wohl eine der unwirklichsten Geschichten: Pavel Nedved, der Superstar von Juventus Turin zum MSV Duisburg? Lange bevor der Mittelfeldstar mit der Goldmähne im Stadio delle Alpi wirbelte, war der Tscheche Thema im weniger pompösen, aber fast genauso legendären Wedaustadion zu Duisburg. Angeblich befanden sich die Verhandlungen gegen Ende der Saison 1995/96 mit Nedveds Verein Spartak Prag kurz vor dem Abschluss. Beide Vereine zögerten allerdings und wollten zunächst die Europameisterschaft in England abwarten.

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Über den EM-Titel der deutschen Nationalmannschaft konnte sich beim Meidericher SV wohl kaum jemand freuen. Nedved trumpfte beim Endrundenturnier in England groß auf und absolvierte jede Partie über die volle Distanz. Lazio Rom wurde auf den laufstarken Mittelfeldspieler aufmerksam und schnappte ihn Duisburg nach der EM vor der Nase weg. Die Ablöse von umgerechnet 3,5 Millionen Euro war für den klammen Ruhrpottverein nicht zu stemmen. Für Lazio war es ein lukratives Geschäft. 2001 zahlte Juve die Rekordsumme von 41,2 Millionen Euro für die spätere Klubikone.

Thiago Silva zu Bayer Leverkusen

Zugegeben, Bayer Leverkusen hätte bei der Verpflichtung von Thiago Silva im Sommer des Jahres 2008 ein großes Risiko auf sich nehmen müssen. Der Innenverteidiger und amtierende Kapitän der brasilianischen ‚Seleção‘ wagte bereits 2005 den Sprung nach Europa. Weder beim FC Porto noch bei Dinamo Moskau konnte sich der Brasilianer allerdings durchsetzen und trat nach nur einem Jahr die Rückreise nach Brasilien zu Fluminense Rio de Janeiro an.

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Der ausgewiesene Südamerika-Experte und damalige Bayer-Kadermanager Michael Reschke behielt den heute 29-Jährigen aber auf dem Zettel und wagte 2008 einen Anlauf. Silva war der absolute Wunschkandidat der Werkself. Angesichts der Ablöseforderungen von rund zehn Millionen Euro und verworrenen Besitzverhältnissen kapitulierte Manager Rudi Völler: „Das Thema ist wohl vom Tisch. Das können wir nicht stemmen.“ Ein Jahr später holte der AC Mailand den Verteidiger für zehn Millionen zurück nach Europa. Silvas jetziger Verein Paris St. Germain überwies 2012 stolze 42 Millionen Euro Ablöse an die ‚Rossoneri‘.




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