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Dumm gelaufen: Diese Stars gingen den Bundesligisten durch die Lappen (6)

von Remo Schatz
3 min.
Die Königstransfers des Sommers wären fast in der Bundesliga gelandet @Maxppp

In diesem Sommer waren James Rodríguez und Luis Suárez die absoluten Toptransfers. Für die beiden südamerikanischen Superstars legten Real Madrid und der FC Barcelona insgesamt über 160 Millionen Euro auf den Tisch. Hätten sich zwei Bundesligisten in der Vergangenheit anders entschieden, wäre ein Teil des Geldes nach Deutschland geflossen. Carlos Tévez hätte als junger Bursche ebenfalls fast Bundesliga-Luft geschnuppert.

James Rodríguez zu Borussia Dortmund

Die Schocknachricht schlug am 23. April 2013 in Dortmund ein wie eine Bombe. Mario Götze macht von einer Ausstiegsklausel gebrauch und wechselt zum FC Bayern. „Wir sind natürlich über alle Maßen enttäuscht, betonen aber, dass sich sowohl Mario als auch sein Berater absolut vertragskonform verhalten haben“, sagte ein konsternierter Hans-Joachim Watzke. Beim BVB begann die Suche nach einem Ersatz für den Spielmacher, die mit der Verpflichtung von Henrikh Mkhitaryan ihr Ende fand. Beinahe hätte sich die Borussia für James Rodríguez entschieden.

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Im Sommer 2013 stand der kolumbianische Spielmacher beim FC Porto zum Verkauf. Das Rennen machte die AS Monaco, die 45 Millionen Euro Ablöse für den bis dato relativ unbekannten 21-Jährigen auf den Tisch legte. Neben den Monegassen saß auch der BVB am Verhandlungstisch. Die Ablöse hätte der Bundesligist dank den 37 Millionen, die die Bayern in den Ruhrpott überwiesen, sicher stemmen können. Doch Watzke und Manager Michael Zorc zogen zurück. Zum damaligen Zeitpunkt eine nachvollziehbare Entscheidung, hatte Rodríguez seine Qualitäten bislang nur phasenweise unter Beweis gestellt. Die diesjährige Entwicklung zeigt jedoch, dass der BVB das Investment in einem Jahr hätte verdoppeln können.

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Carlos Tévez zum FC Bayern München

In der Winterpause der Saison 2003/04 bestimmten zwei Nachrichten die Schlagzeilen rund um den FC Bayern. Zum einen die Depression von Sebastian Deisler. Zum anderen die Vertragsverlängerungen der Führungsspieler Mehmet Scholl und Thomas Linke. Was hingegen am Rande beinahe unterging und mittlerweile wohl vollends in Vergessenheit geraten war: Die Bayern wollten den damals 19-jährigen Carlos Tévez in die Bundesliga holen. Der Sturm des Rekordmeisters war zu dieser Zeit bereits erstklassig besetzt. Ein halbes Jahr zuvor kam Roy Makaay und erzielte in seiner ersten Saison direkt 23 Tore. Außerdem im Kader: Giovane Elber, Claudio Pizarro, Roque Santa Cruz sowie Paolo Guerrero.

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Die Bayern-Scouts waren sich damals relativ sicher, mit Tévez einen Rohdiamanten entdeckt zu haben. „Wir sind nicht sehr optimistisch, weil Boca Juniors Buenos Aires keine große Bereitschaft zeigt, ihn im Sommer abzugeben“, malte Karl-Heinz Rummenigge aber schwarz und kündigte eine Entscheidung bis Mitte Februar an, „wenn dann nichts passiert, ziehen wir uns zurück.“ An der Situation änderte sich nichts und Tévez blieb noch bis 2006 in Südamerika. West Ham United holte den Stürmer schließlich für rund 15 Millionen von Corinthians São Paulo nach Europa. Drei Jahre später überwies Manchester City fast 30 Millionen für den argentinischen Sturmtank.

Luis Suárez zum SV Werder Bremen

Seine ersten Gehversuch im europäischen Fußball machte Suárez 2006 beim FC Groningen. Der Topstürmer wechselte damals für 800.000 Euro von seinem uruguayischen Jugendverein Nacional Montevideo in die Eredivisie. In Groningen entwickelte sich Suárez direkt zum Stammspieler. Im Januar saß der Uruguayer dann bereits auf gepackten Koffern. Trainer Ron Janz verriet damals dem ‚kicker‘, dass Suárez „so gut wie sicher an Werder verkauft werden wird“. Der damalige Werder-Manager Klaus Allofs dementierte den sich anbahnenden Wechsel: „Es ist kein Transfer in Vorbereitung, geschweige denn abgeschlossen.

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Dass der damalige Herbstmeister Interesse an Suárez hatte, ist allerdings fast sicher. Der Sturm war zwar mit Miroslav Klose erstklassig besetzt, an der Weser kursierten aber im Winter erste Gerüchte, dass der Nationalspieler Werder im Sommer verlassen wird. Entgegen der Einschätzung von Trainer Thomas Schaaf, „die Wahrscheinlichkeit, dass Miro Werder zum Saisonende verlässt, ist sehr gering“, wechselte Klose im Sommer tatsächlich für 15 Millionen Ablöse zu den Bayern. Anstatt die eingenommen Millionen in Suárez zu investieren, verpflichtete Werder den offensiven Mittelfeldspieler Carlos Alberto für 7,8 Millionen. Suárez wechselte in der gleichen Transferperiode für 7,5 Millionen zu Ajax Amsterdam. 2011 ging es für 26,5 Millionen zum FC Liverpool. Wie viel der FC Barcelona vor zwei Monaten für den Weltklasse-Spieler auf den Tisch legte, ist bekannt.




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