Dumm gelaufen: Diese Stars gingen den Bundesligisten durch die Lappen (8)

von Remo Schatz
3 min.
Schewtschenko, Essien und Brehme waren den Bundesligist zu schlecht @Maxppp

Im Laufe der Bundesliga-Geschichte haben die Klubs einige Hochkaräter von der Angel gelassen. Sei es aufgrund körperlicher Fehleinschätzungen oder schlicht zu hoher Ablösefordungen, spätere Weltklassespieler fanden am Ende nicht den Weg nach Deutschland. FussballTransfers hat die skurrilsten und sensationellsten Fast-Transfers zusammengestellt.

Andrij Schewtschenko zum 1. FC Köln und SV Werder Bremen

Der ukrainische Volksheld wurde gleich von zwei Bundesligisten links liegen gelassen. Zuerst wurde dem 1. FC Köln bereits im Sommer 1995 das damals 18-jährige Sturmtalent von dessen Spielerberater angeboten. Die Rheinländer hätten den achtmaligen U18-Nationalspieler seinerzeit für eine überschaubare Summe in die Domstadt holen können. Der ‚Effzeh‘ war aber offenbar von Schewtschenkos Qualitäten nicht überzeugt und lehnte ab. Ebenso wie zwei Jahre später der SV Werder Bremen.

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Manager Willi Lemke und der Werder-Trainer Wolfgang Sidka nahmen die Reise nach Kiew auf sich, um den damaligen Mittelfeldstar Jurij Maximow an die Weser zu lotsen. Im Rahmen des Transfers des gestanden Nationalspielers, der nach fünf mäßigen Jahren in Bremen zum SV Waldhof Mannheim weiterzog, wurde der Werder-Delegation auch der Klub-Rohdiamant Schewtschenko angeboten. Aber auch die ‚Grün-Weißen‘ schüttelten den Kopf und der kommende Superstar blieb noch zwei weitere Jahre bei Dynamo Kiew. 1999 legte schließlich der AC Mailand umgerechnet 23 Millionen Euro für den Stürmer auf den Tisch. 2006 zog Schewtschenko für die doppelte Ablösesumme zum FC Chelsea weiter.

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Michael Essien zum VfL Wolfsburg

Essien wechselte 2000 von seinem ghanaische Jugendverein Liberty Professionals Accra zum SC Bastia. 2003 zog der Mittelfeldmotor für die Ablöse von 11,7 Millionen Euro weiter zu Olympique Lyon, wo seine internationale Topkarriere endgültig startete. Bevor es soweit kam, hatte der VfL Wolfsburg 2002 die Chance, den damals 19-jährigen weitestgehend unbekannten Profi unter Vertrag zu nehmen. Essien absolvierte unter den Augen des damaligen ‚Wölfe‘-Trainers Wolfgang Wolf ein Probetraining. Die Klub-Verantwortlichen entschieden sich aber gegen den späteren Superstar.

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Ein Fehler, den man in der Autostadt wohl noch bis heute bedauert. In der darauffolgenden Saison gelang dem defensiven Mittelfeldspieler der Durchbruch bei Bastia. Der 56-malige ghanaische Nationalspieler zog die Fäden im Mittelfeld des französischen Erstligisten und kam zu 29 Einsätzen. Der damalige Ligaprimus Lyon wurde auf den technisch versierten Nationalspieler aufmerksam und lockte ihn in das Rhône-Department. Nach zwei Meisterschaften mit Lyon legte der FC Chelsea 2005 38 Millionen Euro für Essien auf den Tisch. Nach einer Leihe zu Real Madrid in der Saison 2012/13 ist der mittlerweile 31-jährige Ghanaer mittlerweile beim AC Mailand gelandet.

Andreas Brehme zum Hamburger SV

Mit dem Namen Andreas Brehme ist wohl kein Ereignis stärker verknüpft als das WM-Endspiel 1990 gegen Argentinien, als der zweikampfstarke Linksverteidiger den entscheidenden Elfmeter gegen Torwart Sergio Goycochea verwandelte. Den Durchbruch im Profifußball feierte der beidfüßige Abwehrspieler zehn Jahre zuvor beim Zweitligisten 1. FC Saarbrücken. Dabei hätte der gebürtige Hamburger 1980 nur zu gerne einen Profivertrag in seiner Heimatstadt unterschrieben. Der Hamburger SV, bei dem der Blondschopf damals vorspielte, bot dem 19-jährigen Talent aus dem Stadtteil Barmbek aber nur einen Amateurvertrag an. Brehme strebte aber nach Höherem und lehnte ab. Auf Empfehlung des damaligen HSV-Mittelfeldstars, Felix Magath, schloss sich das Verteidiger-Talent dem Zweitligisten aus Saarbrücken an.

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Bei den Saarländern, bei denen Magath selbst von 1974 bis 1976 als Profi unter Vertrag stand, wurde Brehme mit offenen Armen empfangen. Der spätere Weltmeister erkämpfte sich direkt einen Stammplatz, konnte aber den Regionalliga-Abstieg des Traditionsvereins nicht verhindern. Die Leistungen riefen aber den benachbarten 1. FC Kaiserlautern auf den Plan, der den dreimaligen U21-Nationalspieler für die eher symbolische Summer von umgerechnet 65.000 Euro unter Vertrag nahm.

Fünf Jahre später überwies der FC Bayern München eine Million Euro an die Pfälzer und holte Brehme an die Säbener Straße, ehe der mittlerweile etablierte Nationalspieler 1988 in die Serie A zu Inter Mailand wechselte. Nach dem Weltmeister-Titel spielte der Verteidiger von 1992 bis 1993 noch ein Jahr in der spanischen Primera División bei Real Saragossa, ehe er zurück auf den Betzenberg wechselte und seine Karriere 1998 beim FCK beendete.




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