Gladbach heiß auf Werders letzten Star

Am Ende hieß es 1:5 aus Sicht von Werder Bremen. Sang- und klanglos ließ sich die Mannschaft von Robin Dutt vom wiedererstarkten Borussia Dortmund abfrühstücken. In Bremen schrillen die Alarmglocken. Drei Punkte beträgt das Polster lediglich noch auf Relegationsplatz 16, auf dem der formstarke 1. FC Nürnberg rangiert. Auch Werders neuer Hoffnungsträger Ludovic Obraniak, den Manager Thomas Eichin für rund zwei Millionen Euro von Girondins Bordeaux verpflichtete, wusste bislang nicht zu überzeugen. Und nun droht im Sommer auch noch der Abgang des größten Leistungsträgers Aaron Hunt – ausgerechnet zum Ligakonkurrenten.

Nach Informationen der ‚Bild‘ ist der Bremer in den Fokus von Borussia Mönchengladbach geraten. Der Vertrag des kampf- und spielstarken Linksfuß' läuft im Sommer aus. 2,6 Millionen Euro Jahressalär und Vertrag bis 2018 bot Eichin dem zweifachen deutschen Nationalspieler. Dieser zögert weiter.

Hunt pflügt jeden Zentimeter Rasen um, strahlt Torgefahr aus und setzt seine Mitspieler mustergültig in Szene. Spieler von dieser Klasse sind an der Weser zuletzt sehr rar geworden. Entsprechend sind Gladbach-Manager Max Eberl und Coach Lucien Favre in Lauerstellung. Eberl dementierte zwar bislang das Interesse, weil die Gespräche mit Valentin Stocker vom FC Basel aber stocken, scheint der 27-jährige Offensiv-Allrounder die passende Alternative.

Bei den ‚Fohlen‘ könnte der laufstarke Werderaner mit englischen Wurzeln das Erbe von Scharfschütze Juan Arango antreten, dessen Vertrag am Saisonende ebenfalls ausläuft und voraussichtlich nicht verlängert wird. Zudem wäre Hunt eine hochkarätige Option für die fluide Spitze der Gladbacher, fallen Max Kruse oder Raffael einmal aus.

„Er wird sich entscheiden müssen, ob er eine Werder-Ikone werden möchte, eine Art Kultfigur. Oder ob er, und dazu hat er die Klasse, noch einmal wechselt und noch mal sehr, sehr gutes Geld verdient und etwas Neues ausprobiert“, schätzte Eichin die Situation Ende Dezember ein. Einen Wechsel innerhalb der Liga kann Hunt sich allerdings „nur schwer“ vorstellen, hieß es zuletzt. Immer wieder kokettierte der 27-Jährige mit einem Wechsel in die Premier League. Tottenham Hotspur, Newcastle United, Stoke City und der FC Southampton zeigten sich bereits interessiert.

Dennoch: Für den Bremer scheint der Reiz der sportlichen Herausforderung aktuell größer als das Streben nach dem großen Geld. Zudem kennt er die Bundesliga bestens. Qualifiziert sich die Borussia für Europa – womöglich sogar für die Champions League – könnte der Niederrhein entsprechend reizvoll für Hunt sein.