Hannover 96 verhandelt mit neuem Torjäger

„Es ist beschlossen, dass Neuzugänge kommen“, so die vollmundige Ansage von Martin Kind. Vor allem von den Neuzugängen ist der Klubpräsident von Hannover 96 nicht begeistert: „Die Leistung, die wir uns erwartet hatten, wurden bisher nicht umgesetzt.“ Allen voran der für 3,3 Millionen Euro verpflichtete Mevlüt Erdinc enttäuschte bislang auf ganzer Linie. In elf Pflichtspielen erzielte der Stürmer noch kein Tor. Im Winter soll nun korrigiert werden.

Wunschspieler ist offenbar Eran Zahavi von Maccabi Tel Aviv. Wie das israelische Sportportal ‚One‘ berichtet, trafen sich Vereinsoffizielle aus Hannover bereits in Israel mit Vertretern von Maccabi, um über einen Winterwechsel zu verhandeln. Die Ablöseforderung soll bei vier bis fünf Millionen Euro liegen.

Möckel beobachtete Zahavi in Israel

Die ‚Bild‘ bestätigt, dass der Sportliche Leiter Christian Möckel am Dienstag nach Tel Aviv reiste, um den Toptorjäger beim Champions League-Spiel gegen den FC Chelsea (0:4) genauer unter die Lupe zu nehmen. „Wir kommentieren grundsätzlich keine Namen. Aber wir schauen uns viele Spieler an“, so das Statement von Geschäftsführer Martin Bader. Ein Dementi sieht anders aus.

Zahavi scheint perfekt in das Suchmuster der ‚Roten‘ zu passen. Ausgebildet in der Jugend von Hapoel Tel Aviv wechselte der Angreifer, der in der Offensive jede Position bekleiden kann, nach Italien zu US Palermo. Dort konnte sich der 28-Jährige nicht durchsetzen und kehrte trotz Angeboten aus England und Italien nach eineinhalb Jahren zurück in die Heimat.

56 Ligatore in zwei Jahren

Bei Maccabi ist der 30-fache Nationalspieler der Superstar und führte den Klub seit seiner Ankunft zu drei Meistertiteln in Folge. In den vergangenen zwei Spielzeiten gewann er mit 29 und 27 erzielten Treffern die Torjägerkanone sowie die Auszeichnung Spieler des Jahres. Und auch in der laufenden Saison ist der Angreifer bestens aufgelegt. Nach 20 Pflichtspielen stehen 17 Tore und drei Vorlagen zu Buche.

Zahavi begeistert in Israel durch seine Effkektivität vor dem Tor, seine spektakulären Torabschlüsse sowie seine mannschaftsdienlich, reife Spielweise. Vor einem Jahr wurde bereits Borussia Dortmund auf den Offensivspieler aufmerksam. Dem BVB war aber offenbar in der letztjährigen Krisensaison das Risiko zu hoch.

Bis zu zehn Millionen Euro stehen 96 im Januar für Neueinkäufe zur Verfügung. Da Zahavi lediglich bis zum kommenden Sommer unter Vertrag steht, wird der Bundesligist versuchen, die Ablöseforderung zu drücken. Sollte sich Zahavi für ein zweites Abenteuer in einer europäischen Topliga entscheiden, steht einem Winterwechsel wohl kaum etwas im Wege.