HSV: Van der Vaart im Sommer weg

Gegen Borussia Mönchengladbach zeigte der Hamburger SV die geforderte Reaktion auf die peinliche Niederlage eine Woche zuvor in München. Vor allem das komplett umgebaute Mittelfeld wusste in der heimischen Imtech Arena zu gefallen. Allen voran Zoltán Stieber, der den Spielmacher miemte. Dahinter sorgten Gojko Kacar und Petr Jirácek für die nötige defensive Absicherung. Auch wenn sich die ‚Rothosen‘ aufgrund eines Tores von Branimir Hrgota in der zweiten Minute der Nachspielzeit nur mit einem Punkt zufrieden geben mussten, lässt die Leistung im Abstiegskampf durchaus hoffen. Für Rafael van der Vaart hingegen wird die Luft dünn.

Gegen die ‚Fohlen‘ verzichtete Trainer Joe Zinnbauer komplett auf seinen Kapitän. Während des Warmlaufens in der zweiten Halbzeit blickte der Niederländer fast durchgängig flehend in Richtung Trainerbank. Den schmerzhaften späten Ausgleich betrachtete der frühere Superstar aber von außerhalb des Feldes. „Es war im zwischenmenschlichen Bereich keine angenehme Sache ihm mitzuteilen, dass er nicht spielt“, gab Zinnbauer nach dem Spiel zu. An die Situation wird sich der 32-Jährige aber wohl gewöhnen müssen.

Vertragsverhandlungen auf Eis gelegt

Wie die ‚Bild‘ berichtet, planen weder Zinnbauer noch die HSV-Verantwortlichen in Zukunft mit van der Vaart. Die für Ende März geplanten Vertragsverhandlungen mit dem Routinier, dessen Vertrag im kommenden Sommer ausläuft, wurden demnach ausgesetzt. Ein neuer Kontrakt wird dem Kapitän womöglich gar nicht mehr angeboten.

Laut der Tageszeitung häufen sich allerdings die Angebote von anderen Klubs. Demnach hat der große Name van der Vaart, den sich der 109-fache Nationalspieler unter anderem bei Ajax Amsterdam, dem HSV und Real Madrid erarbeitet hat, in der Fußballwelt nach wie vor Gewicht. Die Offerten sollen aus der italienischen und spanischen Liga sowie der nordamerikanischen MLS stammen.

„Ich möchte noch einmal in Italien spielen“, verriet der Niederländer vergangenen Herbst, „da kann man alt werden. Totti, Pirlo und Buffon sind noch immer Idole. Ein wunderschönes Land, schöne Städte.“

13 Millionen Euro Ablöse überwies der HSV 2012 an Tottenham Hotspur. Im Sommer werden die Hansesaten auf eine Ablöse für den einstigen Heilsbringer verzichten müssen. Das eingesparte Gehalt von geschätzten 3,5 Millionen Euro schafft jedoch neuen Spielraum für die zukünftige Kaderplanung.