23 Millionen: Schalkes Sechser-Suche beendet?
Häufig genug hatte Christian Heidel verlauten lassen, dass dem Schalke 04-Kader noch ein läuferisch und kämpferisch starker Sechser fehlt. Diesen hat er nun offenbar ausfindig gemacht. Als Schnäppchen kann man den kolportierten Neuzugang allerdings nicht bezeichnen.

Mit Breel Embolo schnürte der neue Schalke 04-Manager Christian Heidel in diesem Sommer den neuen königsblauen Rekordtransfer fest. Zudem kamen die erfahrenen Naldo und Coke in den Ruhrpott, der junge Abdul Rahman Baba soll über die linke Seite für Druck sorgen. Trotz der namhaften Neuzugänge und Investitionen in Höhe von 32 Millionen Euro ist durch den Verkauf von Leroy Sané an Manchester City noch Geld in der Kriegskasse. Geld, das Heidel auch weiterhin bereit ist auszugeben.
Gerade für das Spiel von Quarterback Johannes Geis sei es wichtig, „dass er einen neben sich hat wie Julian Baumgartlinger in Mainz, der in jedem Spiel 13 Kilometer brummt und ein Zweikämpfer ist“. Zuletzt konkretisierte der neue starke Mann das gesuchte Profil weiter: „Wir brauchen einen Defensivspieler fürs zentrale Mittelfeld, der einen Spielertypen verkörpern muss, den wir bisher so nicht im Kader haben.“
Marktwert-Explosion
Den geeigneten Mann hat der Manager nun offenbar in Turin ausfindig gemacht. Dort steht bei Juventus Mario Lemina unter Vertrag. Den Gabuner hatte die ‚Alte Dame‘ jüngst für 9,5 Millionen Euro per Rückkaufoption aus Marseille verpflichtet. Von vorneherein war jedoch klar, dass dieser Deal aus reiner Aussicht auf finanziellen Profit getätigt wurde. In Frankreich legte der 22-Jährige nämlich eine starke Saison hin und steigerte seinen Marktwert immens.
Für seine Dienste muss Schalke nun laut ‚Tuttosport‘ deutlich mehr als das Doppelte zahlen. Dem Bericht der Sportzeitung zufolge haben sich die Vereine auf eine Ablöse in Höhe von 23 Millionen Euro geeinigt. Nach Embolo wäre Lemina also der zweite für Schalker Verhältnisse extrem teure Neuzugang in diesem Sommer. Christian Heidel hat diese Ausgaben jedoch durch den Sané-Verkauf bereits decken können.
Sportlich kann Lemina den ‚Knappen‘ zweifelsfrei weiterhelfen. Mit seiner Giftigkeit in Zweikämpfen und seiner Laufbereitschaft entspricht der Rechtsfuß genau dem gesuchten Profil. Auch der Hamburger SV war zuletzt auf ihn aufmerksam geworden. Eine Ablöse jenseits der 20-Millionen-Euro-Marke kann sich der ‚Bundesliga-Dino‘ jedoch nicht leisten.
FT-Meinung: Heidel würde mit dem 23-Millionen-Kauf die Transferbilanz leicht ins Minus rutschen lassen. Da Schalke jedoch zu den umsatzstärksten Klubs Deutschlands zählt, wäre ein kleiner Transferverlust zu verschmerzen. Sportlich passt Lemina gut rein. Ob ein Abräumer mit ähnlichen Qualitäten aber nicht auch günstiger zu haben wäre, sei einmal dahingestellt.
Weitere Infos