Seit der F-Jugend im Verein: Frey „will in Castros Fußstapfen treten“

von Tristan Bernert
3 min.
Bayer 04 Leverkusen Marlon Frey @Maxppp

Seit dem Kindesalter spielt Marlon Frey schon für Bayer Leverkusen. Obwohl er nie als Riesentalent gefeiert wurde, stand der 19-Jährige schon in der Startelf des Champions League-Teilnehmers. FussballTransfers hat mit seinem Berater über die Zukunft des Eigengewächses gesprochen.

Bayer Leverkusen läuft in dieser Saison seinen Erwartungen hinterher. In der Champions League bekam man den Achtelfinaleinzug auf einem Silbertablett serviert, lehnte gegen eine C-Elf des FC Barcelona aber dankend ab. Im DFB-Pokal träumte man vom Titel, doch im Viertelfinale war gegen den SV Werder Bremen Schluss. Zwar ist die ‚Werkself‘ in der Bundesliga noch auf Kurs Richtung ‚Königsklasse‘, vom spielerischen Glanz der vergangenen Spielzeit ist unterm Bayerkreuz momentan aber nicht mehr viel zu sehen. Hinzu kommt der Eklat um Trainer Roger Schmidt.

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Für einen Leverkusener läuft es momentan aber besser, als er es sich zu Saisonbeginn erträumt hatte: Marlon Frey. Der gebürtige Düsseldorfer schnürt seine Schuhe seit 2004 für Bayer und durchlief alle Jugendmannschaften des Vereins. In der vergangenen Spielzeit stand der defensive Mittelfeldspieler noch als Kapitän der U19-Auswahl in der A-Junioren Bundesliga West auf dem Platz. Nun – in seinem ersten Jahr im Profikader – folgte der erste Pflichtspieleinsatz in Deutschlands höchster Spielklasse.

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Sein Debüt gab Frey im Dezember beim 5:0-Sieg der ‚Werkself‘ gegen Borussia Mönchengladbach, als er für die letzten drei Minuten eingewechselt wurde. Am 21. Spieltag folgte dann der große Auftritt gegen den SV Darmstadt 98: Roger Schmidt musste verletzungsbedingt auf Christoph Kramer verzichten und Frey durfte von Beginn an ran. Dabei erhielt er den Vorzug gegenüber gestandenen Profis wie Hakan Calhanoglu, Kyriakos Papadopoulos oder André Ramalho.

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Gegen alle Widerstände

Für Frey war es ein unvergesslicher Tag, wie sein Berater Kai Michalke FussballTransfers bestätigt: „Er hat eine große Identifikation mit dem Verein. Für ihn ist es etwas besonderes, für Bayer zu spielen, auch weil er sich schon immer gegen große Widerstände durchsetzen musste. Er wurde nie als das großes Talent gefeiert, hat nie für eine U-Nationalmannschaft gespielt. Das Darmstadt-Spiel war ein Riesenschritt für ihn, vor allem wenn man bedenkt, dass Bayer momentan in einer schwierigen Phase ist.“ Mit Willen und harter Arbeit hat der 19-Jährige sich nun einen Traum erfüllt.

Der nächste Schritt in seiner Karriere soll schon bald folgen: Frey möchte nicht, dass es nur bei einem Startelfeinsatz bleibt; er will sich bei Bayer etablieren. Dass es im dicht besetzten Mittelfeld der ‚Werkself‘ um Kapitän Lars Bender, Kramer, Kevin Kampl und bald Charles Aránguiz nicht einfach wird, ist dem Youngster klar. Anders als bei vielen Bayer-Talenten üblich, möchte Frey aber nicht verliehen werden. Damit wählt er einen ähnlichen Weg wie Eigengewächs Benjamin Henrichs (FussballTransfers berichtete exklusiv).

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Die Konkurrenz auf Marlons Position ist natürlich gewaltig, doch für ihn ist es ein Ansporn. Im Sommer gab es intensive Gespräche über eine Leihe, doch Marlon wollte bei Bayer bleiben und seine momentane Entwicklung gibt ihm recht. Er wusste, dass es auch bei einem unterklassigen Verein nicht selbstverständlich ist, dass man sich sofort durchsetzt. Er lernt im Training jeden Tag etwas Neues dazu und ist nach wie vor bereit, sich gegen Widerstände durchzusetzen“, erklärt Michalke.

Der neue Castro?

Wie der Berater verrät, hat Frey dabei den Werdegang eines ehemaligen Leverkuseners besonders im Blick: „Marlon möchte der erste Spieler seit Gonzalo Castro werden, der es ohne eine Leihe schafft, sich im Profikader zu etablieren. Er will in Castros Fußstapfen treten. Um das zu erreichen muss er aber die notwendige Geduld aufbringen.“ Dass Bayer 04 die Leidenschaft des Eigengewächses zu würdigen weiß, zeigte sich letzte Woche: Freys Vertrag wurde bis 2018 verlängert.

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