Borussia Dortmund - RSC Anderlecht: Die Spieler in der Einzelkritik

von Tobias Feldhoff
4 min.
Ein glückloses Kapitel: Ciro Immobile im BVB-Dress @Maxppp

Trotz zahlreicher herausragender Torchancen ist Borussia Dortmund gegen den RSC Anderlecht nicht über 1:1 hinausgekommen. Den Treffer für die Schwarz-Gelben erzielte der nimmermüde Ciro Immobile. Dank Platz eins in der Gruppe winkt dem BVB im Champions League-Achtelfinale nun eine lösbare Aufgabe. FussballTransfers hat die Leistung der Dortmunder unter die Lupe genommen.

Mitchell Langerak: Erneut bekam der Australier den Vorzug vor Weidenfeller und führte sich gleich in der Anfangsphase mit einer tollen Rettungstat gegen Mitrovic ein. Bekam anschließend dann wenig Gefährliches auf seinen Kasten. In Hälfte zwei komplett beschäftigungs- und beim Gegentor schließlich chancenlos. Note 2,5.

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Erik Durm: Der gelernte Offensivmann musste gegen die Belgier ausnahmsweise mal auf der Rechtsverteidiger-Position ran. Weil sein starker Fuß ohnehin der rechte ist, war die Umstellung aber kein großes Problem. Ohne offensiv zu glänzen lieferte der Nationalspieler dort eine solide Vorstellung ab. Rückte später dann anstelle von Schmelzer auf seine Stammposition nach links und ließ vor dem Ausgleich die Flanke zu. Note 4.

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Neven Subotic: Gemeinsam mit Ginter strahlte der Serbe nicht die benötigte Sicherheit aus. Besonders beim schnellen Konterspiel der Anderlechter wirkte Subotic bisweilen etwas hüftsteif. Biss sich zwar später an Landsmann Mitrovic fest, konnte dessen Ausgleich aber nicht verhindern. Zu seiner Ehrenrettung muss man sagen, dass er in diesem Moment auch nicht zugeteilt war. An der Seite von Hummels am Freitag gegen Hoffenheim deutlich sicherer. Note 4.

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Matthias Ginter: Der Ersatzmann von Hummels hatte im Zweikampf einige Male Probleme mit Anderlechts Mittelstürmer Mitrovic. Dafür zeigte sich Ginter im Aufbauspiel deutlich verbessert gegenüber den zurückliegenden Wochen. Beim Gegentreffer unbeteiligt, weil er einrücken musste und Großkreutz so alleine gegen Mitrovic stand. Note 3,5.

Marcel Schmelzer: Weil Hummels, Weidenfeller und Kehl nicht auf dem Platz standen, führte der Linksverteidiger den BVB als Kapitän aufs Feld. Große Sicherheit gab ihm dieses Amt in Hälfte eins jedoch nicht. Seinem pfeilschnellen Gegenspieler Conte ließ Schmelzer zunächst zu viel Raum. Im zweiten Durchgang erfüllte er seine Aufgabe dann deutlich besser. Verließ den Platz nach 75 Minuten für Aubameyang. Note 3,5.

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Ilkay Gündogan: Wie schon beim Sieg gegen Hoffenheim war der Filigrantechniker für die Überraschungsmomente zuständig. Den ein oder anderen überflüssigen Fehlpass konnten aber auch diese blitzgescheiten Zuspiele nicht verhehlen. Dennoch: Gündogan scheint auf dem Weg zu alter Form. Der Auftritt gegen Anderlecht war ein weiterer Schritt. Note 2,5.

Nuri Sahin: Nach überstandener Knierverletzung gab der Sechser an der Seite von Gündogan sein Comeback. Die fehlende Spielpraxis merkte man dem Linksfuß über weite Phasen der Partie an. Mit einem ungestümen Einsatz im eigenen Strafraum hätte Sahin kurz vor der Pause beinahe einen Elfmeter verursacht. Sein Zuspiel vor dem 1:0 durch Immobile war dafür perfekt getimt. Durfte trotz deutlich sichtbarem Kräfteverschleiß durchspielen. Note 3,5.

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Henrikh Mkhitaryan: Anders als noch vor zwei Wochen gegen Arsenal kam der Armenier mehrfach in die Position, seinen unglaublichen Antritt auszuspielen. Agierte allerdings dann oft zu überhastet. Hätte er nur eine seiner sechs (!) Großchancen genutzt, wäre der BVB als Sieger vom Platz gegangen. Fußballerisch eigentlich eine glatte 1, wegen seiner Abschlussschwäche aber nur die Note 2.

Shinji Kagawa: Schwaches Spiel des kleinen Japaners. Seine Ideen zündeten nicht und auch die einfachen Pässe landeten oft beim Gegner. Präsentiert er sich in dieser Form, verstehen sogar eingefleischte BVB-Fans, warum Kagawa bei United oft nur zweite Wahl war. Note 5.

Kevin Großkreutz: Den Allrounder verschlug es gegen die Belgier zunächst auf die offensive Außenbahn. Dort konnte Großkreutz dem Spiel jedoch nur selten Impulse geben. Die meisten Angriffe liefen über Gündogan oder Mkhitaryan, die deutlich agiler waren als der Weltmeister. Rückte später dann auf die Rechtsverteidiger-Position und ließ Mitrovic beim Ausgleich relativ ungehindert gewähren. Keine gute Leistung des 26-Jährigen. Note 4,5.

Ciro Immobile: Dem bislang oft so unglücklich agierenden Sommerneuzugang merkte man vom Anpfiff weg an, dass er etwas zeigen wollte. Forderte nahezu jeden Ball und hatte auch die erste große Möglichkeit auf dem Fuß. Fiel im Anschluss vermehrt durch unglückliche Aktionen auf, ließ allerdings nie nach. Sein Treffer zum 1:0 war nichts anderes als der verdiente Lohn. Insgesamt eine starke Leistung des Italieners. Note 2,5.

ab 66. Oliver Kirch für Gündogan: Einer von drei Comebackern an diesem Abend. Konnte noch nicht nachweisen, dass er für das defensive Mittelfeld wieder eine ernsthafte Alternative werden kann. Ohne Bewertung.

ab 75. Pierre-Emerick Aubameyang für Schmelzer: Erstmals in der laufenden Champions League-Saison kam der Sprinter nur von der Bank. Konnte dem Spiel nicht mehr den Stempel aufdrücken. Ohne Bewertung.

ab 84. Jakub Blaszczykowski für Kagawa: Nach überstandenem Kreuzbandriss gab ‚Kuba‘ sein Comeback. Wirklich einbinden in das Spiel konnte sich der Pole in den wenigen verbleibenden Minuten nicht mehr. Aber das war an diesem Abend auch nicht die Hauptsache. Ohne Bewertung.

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