Nach EM-Aus für Rüdiger: Tah steht in den Startlöchern

Die Chancen auf eine tragende Rolle zumindest für die Gruppenphase der Europameisterschaft standen für Antonio Rüdiger nicht schlecht. Die angeschlagene Stammkraft Mats Hummels wird definitiv die ersten beiden Partien verpassen. Die vergangenen fünf Länderspiele bestritt der Innenverteidiger über die volle Distanz. Im gestrigen Training dann der Schock: der Mann von der AS Rom zieht sich einen Kreuzbandriss zu. Die Euro ist damit vom Tisch.

Eine Nachnominierung ist noch möglich, der DFB will zeitnah eine Entscheidung treffen – schon am kommenden Sonntag startet die Elf von Bundestrainer Jogi Löw ins Turnier. Zwei Varianten scheinen sich zu eröffnen. Entweder der zentrale Abwehrspieler wird positionsgetreu ersetzt oder Löw holt einen Außenverteidiger ins Boot. Dann könnte der zuletzt rechts hinten eingebaute Benedikt Höwedes den Platz in der Mitte einnehmen. Sebastian Rudy, Mitchell Weiser und Marcel Schmelzer lauern womöglich schon auf ihre Gelegenheit.

Guten Morgen! Heute ist 10.30 Uhr Training, um 12.30 Uhr #DFBPK mit Reinhard Grindel & Joachim Löw. #JederFuerJeden pic.twitter.com/kUAX1fl2s3

— Die Mannschaft (@DFB_Team) 8. Juni 2016

Zu erwarten ist aber, dass ein weiterer Innenveteidiger zur Mannschaft stößt. Für 12.30 Uhr hat der DFB eine Pressekonferenz angesetzt, bei der der Bundestrainer die Personalentscheidung voraussichtlich bekanntgeben wird. Topkandidat ist Jonathan Tah. Im vorläufigen EM-Kader fand sich der Profi von Bayer Leverkusen nicht wieder. Überzeugende Leistungen zeigte der 20-Jährige in seiner ersten Saison für die ‚Werkself‘ aber allemal. Für die A-Nationalmannschaft absolvierte der ehemalige U19-Kapitän bislang eine Partie. So bitter das Aus für Rüdiger sein mag – für Tah öffnet sich eine Tür. Auch wenn der Youngster nicht zum Einsatz kommen sollte, werden ihn die Erfahrungen bei der Euro gewiss einen weiteren Schritt nach vorne bringen.