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Isak-Coup: Warum der BVB regelmäßig die Topklubs aussticht

von Lukas Heimbach
3 min.
Alexander Isak hat das Bayern-Interesse geweckt @Maxppp

Der Transfer von Alexander Isak untermauert einmal mehr den ausgezeichneten Ruf des BVB. Erneut konnte Borussia Dortmund die verwöhnte Konkurrenz ausstechen. Der nächste Coup eines risikoreichen Plans.

Eigentlich schien es, als würde sich Alexander Isak seinem Schicksal ebenfalls ergeben – und Martin Ödegaard als mahnendes Beispiel ignorieren. Mit Real Madrid sei sich der 17-jährige Angreifer bereits einig, berichteten spanische Medien noch vergangene Woche unisono. Ein Transfer werde aber erst im Sommer über die Bühne gehen, da die Königlichen aufgrund des Transferembargos bis dahin noch restringiert sind. Ödegaard war vor zwei Jahren aus seiner Heimat Norwegen ins Bernabéu gewechselt, durfte bei den Profis seither aber nur zweimal ran. Seit zwei Wochen ist der 18-Jährige nun an den SC Heerenveen verliehen, für eineinhalb Jahre.

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Eben dieses Schicksal schien auch für Isak vorgesehen. Dass der Teenager in den Plänen von Zinedine Zidané in absehbarer Zeit eine Rolle gespielt hätte: kaum vorstellbar. Karim Benzema und Álvaro Morata sind nur zwei Ausrufezeichen, die der Karriere des jungen Schweden in Madrid im Wege gestanden hätten. Ödegaard wäre vor zwei Jahren besser beraten gewesen, wäre er zu Ajax Amsterdam oder dem RSC Anderlecht gewechselt, zu Bayer Leverkusen oder Borussia Dortmund. Mit der Wahl auf Real aber hat ihn der Hype um seine eigene Person offenbar gefressen. Isak hingegen entscheidet sich gegen Real und für den BVB. Aus sehr gutem Grund.

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Die Top-Adresse Europas

Denn nach dem designierten Abgang von Adrián Ramos ist der 1,90 Meter lange Angreifer von AIK Solna mittel-, womöglich sogar kurzfristig, Stürmer Nummer zwei hinter Pierre-Emerick Aubameyang. Mit 17 Jahren winkt dem Schweden Spielpraxis auf allerhöchstem Niveau, bei einem der besten Klubs Europas. Dass die Borussia bereit ist, Risiko zu gehen und derart jungen Spielern eine nachhaltige Chance zu geben, stellt sie in dieser Saison à fond unter Beweis.

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Wer Ousmane Dembélé, Emre Mor, Christian Pulisic, Felix Passlack und Julian Weigl – wenngleich Letzter schon zuvor etablierter Bundesligaspieler war – regelmäßig in der Startelf bringt, der macht sich eminent attraktiv für hochveranlagte Talente. Wie Isak. Der BVB hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der europäischen Top-Adressen in puncto Entwicklungsarbeit entwickelt. Womöglich sogar zu der Top-Adresse. Auch weil die Schwarz-Gelben die Talente immer schon in einer sehr frühen Phase kontaktieren.

Wangen der Top-Klubs glühen

Dabei geht der BVB großes Risiko. Sicherlich hätte die Vereinsführung gerne mitgenommen, wäre man schon in diesem Jahr auf Augenhöhe mit dem FC Bayern. Dass die Situation derzeit eine andere ist, ist kalkuliert. Der Umbruch des Sommers ist geprägt von Nachhaltigkeit. Das Team von Trainer Thomas Tuchel befindet sich gerade erst im zweiten Stadium seiner Entwicklung. Denkt man Kader und Potenzial zwei Jahre weiter, darf sich die Bundesliga wieder auf einen spannenden Titelkampf zwischen zwei Traditionsklubs und Erzrivalen freuen. Selbst ohne Pierre-Emerick Aubameyang.

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Zwar ist die Champions League essenzieller Bestandteil der langfristigen BVB-Pläne. Dass man aber schon in dieser Spielzeit wieder ganz oben mitmischt, ist keine zwingende Voraussetzung. Der Isak-Coup beweist einmal mehr: Das Risiko wird belohnt. Schon der Dembélé-Transfer war eine schallende Watsche für die bornierte Konkurrenz aus Barcelona, Madrid, München Paris und England. Isak ist die nächste.

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