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Transfermarkt-Fauxpas: Warum Real derzeit Barça hinterläuft

von Lukas Hörster
3 min.
Transfermarkt-Fauxpas: Warum Real derzeit Barça hinterläuft @Maxppp

Im vergangenen Sommer erzielte Real Madrid einen Transfergewinn in Höhe von 77 Millionen Euro – und das, ohne einen Stammspieler abzugeben. Dennoch laufen die Königlichen ihrer Form hinterher.

Die Spieler, die uns diesen Sommer verlassen haben, haben uns stärker gemacht. Das soll keine Entschuldigung sein, aber Spieler wie Pepe, James und Morata haben uns stärker gemacht.“ Superstar Cristiano Ronaldo sprach zuletzt deutlich an, worin die aktuelle Formschwäche von Real Madrid begründet liegt.

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Nur Platz drei in der Liga, acht Punkte hinter Erzrivale FC Barcelona. Dazu lediglich ein Punkt aus den Champions League-Duellen mit Tottenham Hotspur. Zinédine Zidane macht gerade seine erste Krise als Coach der Königlichen durch. Daran ändert auch der jüngste 3:0-Sieg gegen SD Eibar nichts.

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Talente statt Stars

Statt den von Ronaldo genannten gestandenen Spielern, füllen in dieser Saison Talente wie die Neuzugänge Dani Ceballos und Théo Hernández sowie die Rückkehrer Jesús Vallejo, Marcos Llorente und Borja Mayoral den Kader auf.

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Ein Blick auf die bisherige Bilanz der vielen Youngsters beweist: Wirklich ersetzen können sie Pepe, James und Morata noch nicht. FT verschafft einen Überblick.

Abwehr

Jesús Vallejo: Der Innenverteidiger kam nach Leihe zu Eintracht Frankfurt zurück ins Bernabeu und übernahm Kaderplatz sowie Rückennummer von Pepe. Eine Muskelverletzung bremste Vallejo zu Beginn aus. Sein Debüt gab er erst beim Pokalspiel in Fuenlabrada (2:0), bei dem er zu allem Überfluss auch noch mit Rot vom Platz flog. Seine Tauglichkeit für die Königlichen muss der 20-Jährige erst noch nachweisen.

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Théo Hernández: 30 Millionen Euro ließ sich Real das Atlético-Juwel kosten. Doch schon bei seiner Präsentation im Bernabéu zeigte sich der Linksverteidiger hypernervös beim Ballhochhalten. Bislang stehen sieben Pflichtspiele auf dem Tacho des Franzosen, der noch Zeit brauchen wird, bis er zur ersthaften Konkurrenz für Weltklasse-Mann Marcelo werden kann.

Mittelfeld

Dani Ceballos: Per Klausel lotste Real den besten Spieler der U21-EM in die Hauptstadt. 16,5 Millionen Euro flossen zu Betis Sevilla. Ceballos machte seinen Anspruch auf einen Stammplatz schnell klar – gegen Casemiro, Luka Modric und Toni Kroos hat er im zentralen Mittelfeld aber bislang klar das Nachsehen. Auch Mateo Kovacic steht in der Hierarchie noch vor ihm. Immerhin: Beim 2:1-Erfolg bei Deportivo Alavés avancierte der 20-Jährige mit zwei Toren zum Matchwinner.

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Marcos Llorente: Der Sechser hielt Ceballos bei der EM den Rücken frei. Bei Real hat er aktuell schlechte Karten. Erst zwei Einsätze über 90 Minuten unterstreichen Llorentes Reservistenrolle. Auf seiner Leihstation in Alavés waren es noch beeindruckende 36. Ob sich der 22-Jährige versucht durchzubeißen oder eine erneute Leihe anstrebt, ist aktuell noch nicht absehbar.

Angriff

Borja Mayoral: Nach einer mäßigen Saison beim VfL Wolfsburg kam der Mittelstürmer zurück zu seinem Jugendklub. Eigentlich galt der U21-Nationalspieler als Streichkandidat – im Endeffekt nahm er jedoch sogar Moratas Platz als Stürmer Nummer zwei ein. Viel Einsatzzeit beschert ihm das aber nicht. 222 Minuten lang stand der 20-Jährige bislang auf dem Feld. Immerhin gelang ihm der Führungstreffer beim 3:1-Sieg in San Sebastian.

Fazit

Die vielen (neuen) Youngster im Real-Kader sind noch nicht in der Lage, wirklichen Druck auf die Stammelf auszuüben. Jeder Einzelne verfügt zwar fraglos über großes Talent. Allein das reicht aber – gerade in jungen Jahren – noch nicht, um die Königlichen zu verstärken. Die qualitative Kaderbreite des Champions League-Siegers hat durch die Abgänge der arrivierten James, Pepe und Morata deutlich gelitten.

Das sieht übrigens auch Ronaldo so, der sagt: „Die jungen Spieler sind unsere Zukunft, aber sie sind eben noch sehr jung, und manchmal ist Erfahrung enorm wichtig.“ Möglich, dass Real bald schon wieder einen echten Superstar statt weiterer Talente an Land ziehen wird.

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