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Transfermarkt verpennt: Die Premier League kommt nicht klar

von Lukas Hörster
2 min.
Frühes Transferende: Mehr Fluch als Segen? @Maxppp

Vor einem Jahr beschlossen die Vereine der Premier League, das Sommerstransferfenster künftig schon vor dem Ligastart zu schließen. Ein Umstand, der sich im Nachhinein als Stolperstein erweisen sollte, wie einige prominente Beispiele zeigen.

Schon am 9. August schloss der englische Sommertransfermarkt in diesem Jahr seine Pforten. Bis dahin nahmen die 20 Vereine 404 Millionen Euro für neue Spieler ein – im Jahr zuvor war es mit 871 Millionen mehr als doppelt so viel. Der neutrale Beobachter kann diese Abkühlung gut finden – englische Klubverantwortliche sehen im verkürzten Transfermarkt laut ‚Sun‘ jedoch ein „Desaster“.

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Dazu muss man wissen, dass auf der Insel die Zuneigung der eigenen Fans und die Zufriedenheit der Besitzer noch viel mehr an die Verpflichtung teurer Hoffnungsträger gebunden ist als etwa in Deutschland. Und somit sind einige Vereine besonders unzufrieden mit der eigenen Performance auf dem Transfermarkt. Die Zeit wurde wohl einfach zu knapp.

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Mourinho ohne Innenverteidiger

Manchester Uniteds Trainer José Mourinho etwa forderte über Wochen frische Qualität in seinem Kader. Als plötzlich der Deadline Day vor der Tür stand, hätte sich The Special One schon mit der bloßen Verpflichtung eines neuen Innenverteidigers zufriedengegeben – es kam jedoch niemand. Wunschkandidat Harry Maguire durfte Leicester City ob der fehlenden Möglichkeit, Ersatz zu beschaffen, nicht verlassen.

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Auch der FC Chelsea wollte eigentlich noch sein Abwehrzentrum stärken. Neu-Trainer Maurizio Sarri hatte es dabei auf seinen italienischen Landsmann Daniele Rugani abgesehen. Über Wochen schien sich ein Transfer des Juve-Mannes immer mehr anzudeuten – schlussendlich wurde aber auch in diesem Fall die Zeit zu knapp.

Spurs machen gar nichts

Besonders enttäuscht waren die Fans von Tottenham Hotspur. Die Londoner sorgten für das Novum, weder einen Spieler einzukaufen noch zu verkaufen. Begründet wurde dies damit, dass man keine Akteure auftreiben konnte, die das Team verbessert hätten. Nachher wurde publik, dass die Spurs mit einer 50-Millionen-Offerte an Ajax Amsterdam wegen Frenkie de Jong herangetreten waren – vergeblich. Das dadurch eingesparte Geld fließt nun in die Abbezahlung des neuen Stadions.

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Es entwickelt sich ein Gesamtbild, das vermuten lässt, dass einige Premier League-Klubs mit der frühen Schließung des Transferfensters überfordert waren. Abläufe, die zum Vollzug eines Transfers von Nöten sind, hätten weitaus früher als gewohnt in Gang gesetzt werden müssen. So ergab sich aus der einst gefeierten Idee des früheren Transferschlusses eine Krux. Selbst hatte man weniger Zeit, für neue Spieler zu sorgen, während die internationale Konkurrenz nach Ende des englisches Marktes seelenruhig ohne das Mitwirken der Big Players von der Insel die Abkühlung des Marktes abwarten und Schnäppchen machen konnte.

Eine Entwicklung, die den englischen Vereinsbossen missfällt. So sehr, dass nun schon wieder die Rolle rückwärts zum Thema werden könnte. Laut ‚Sun‘ ist durchaus denkbar, dass das Transferfenster im kommenden Jahr wieder bis zum 31. August geöffnet bleibt – und somit wieder viel mehr Geld in den Markt gepumpt werden kann.

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