Chaos in Paris: Ein Milliarden-Projekt droht zu scheitern

von Tobias Feldhoff
2 min.
Chaos in Paris: Ein Milliarden-Projekt droht zu scheitern @Maxppp

Paris St. Germain steht mit seinem milliardenschweren Projekt am Scheideweg. Weil Sportdirektor Leonardo keinen neuen Trainer findet, herrscht Chaos an der Seine. Die mangelhafte Planung könnte Stars wie Zlatan Ibrahimović vertreiben.

Alles fing so vielversprechend an. Als Nasser Al-Khelaïfi an der Spitze der Qatar Investment Authority 2011 die Mehrheit von Paris St. Germain übernahm, kannte die Euphorie keine Grenzen. Mit Hilfe von Ölmilliarden sollte der schlafende Riese geweckt und innerhalb kürzester Zeit zu einem der absoluten Top-Klubs in Europa geformt werden. Einmal Meister, einmal Vize und das denkbar unglückliche Viertelfinale-Aus in der Champions League gegen den FC Barcelona haben das Potenzial mehr als angedeutet. Doch inzwischen steht das Projekt am Scheideweg.

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Denn die Trainerfrage für die kommende Saison ist seit Wochen ungeklärt. Und die Umstände lassen Zweifel über die Fähigkeiten der handelnden Personen aufkommen. Aber der Reihe nach: Am 19. Mai dieses Jahres hatte Carlo Ancelotti dem Klub mitgeteilt, dass er eine andere Herausforderung sucht. Den Italiener zieht es zu Real Madrid. Als die PSG-Führung dann zwei Wochen später dem Wunsch des verdienten Trainers öffentlich entsprach, war eigentlich klar: Sportdirektor Leonardo hat einen würdigen Nachfolger gefunden.

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Doch es kam anders: Weil José Mourinho ebenso wie Wunschkandidat Arsène Wenger absagte, hätte das Team ohne Trainer dagestanden. Ancelotti musste vorerst bleiben und ist solange zum Warten verdammt, bis Leonardo fündig wird.

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Das Problem: Der neue Übungsleiter von Weltformat soll nur für ein Jahr unterschreiben, denn 2014, wenn sein Vertrag beim FC Arsenal endet, wechselt dann wohl doch Wenger an die Seine. Aber welcher Trainer mit Selbstachtung lässt dieses Spiel mit sich treiben? Guus Hiddink, Michael Laudrup, Fabio Capello und André Villas-Boas jedenfalls nicht, wie ihre Absagen belegen.

Das letzte Szenario, das rund um den Parc des Princes diskutiert wird, sieht vor, dass Leonardo gemeinsam mit Co-Trainer Claude Makélélé die Mannschaft für ein Jahr übernimmt. Doch auch hier gäbe es einen Haken. Denn nach einer Handgreiflichkeit gegen den Schiedsrichter ist der Brasilianer für neun Monate gesperrt. Er könnte also nur auf dem Trainingsplatz eingreifen. Das Starensemble von PSG muss abwarten. Superstar Zlatan Ibrahimović hat bereits öffentlich mit seinem Abschied gedroht, sollte die Vereinsführung das Chaos nicht in den Griff bekommen – aber davon kann momentan keine Rede sein.

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