Gerrard: Ikone & Spielervermittler – „Alonso zu verkaufen, war katastrophal“

von Lukas Heimbach
2 min.
Liverpool-Ikone: Steven Gerrard @Maxppp

Dass Steven Gerrard den FC Liverpool verlassen hat, kann und will der geneigte Fußball-Romantiker noch immer nicht so wirklich wahrhaben. In seiner Biographie blickt die Kultfigur der Anfield Road zurück auf seine Zeit als Spieler und sogar Spielervermittler. Insbesondere Rafa Benitez macht der 35-Jährige Vorwürfe.

Nach 26 Jahren im Verein kehrte Steven Gerrard seinem Herzensklub in diesem Sommer den Rücken. In der US-amerikanischen MLS lässt der 35-Jährige seine Karriere bei Los Angeles Galaxy ausklingen. Dabei wäre die lebende Legende gerne an der Anfield Road geblieben, hätte ihm Trainer Brendan Rodgers einen Job angeboten.

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Liverpool hat in diesem Sommer die Assistenztrainer Colin Pascoe und Mike Marsh ersetzt, sie suchten also nach Nachfolgern. Ich wäre maßgeschneidert für diesen Job gewesen und hätte gleichzeitig noch als Einwechselspieler zum Einsatz kommen können“, erklärte ‚Mr. Anfield‘ jüngst, „ich war überrascht, dass eine Trainerrolle nicht angesprochen wurde, als mein Agent sich mit der Vereinsführung traf, aber vielleicht kommt das ja noch eines Tages. Auch nach meinem Wechsel stehen mir noch alle Türen offen, doch ich hätte jetzt immer noch in Liverpool sein können.“

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Der Kapitän als Spielervermittler

Mit Gerrard verließ den LFC nicht nur sein Kapitän und die Identifikationsfigur schlechthin, sondern auch ein wichtiger Vermittler bei Transfers. Unter anderem sollte der 114-fache englische Nationalspieler dem Brasilianer Willian und Toni Kroos Anfield schmackhaft machen. „Ich habe mich bei der Kontaktaufnahme mit Stars, die wir verpflichten wollten, an das bekannte Prozedere gehalten. Anstatt sie aber direkt anzurufen, habe ich immer eine Nachricht geschickt. Das kam mir respektvoller vor“, schreibt Gerrard in seiner Kolumne für die ‚Daily Mail‘ über den Nebenjob bei seinem Heimatverein.

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Ich habe ihm deutlich gemacht, wie sehr ich ihn als Spieler bewundere und dass ich weiß, dass Liverpool mit seinem Berater in Kontakt ist. Anschließend habe ich meinen Standard-Spruch benutzt: ‚Wenn du dich unterhalten willst oder Fragen hast – ich stehe immer zur Verfügung´“, verrät Gerrard weiter, wie er Willian vor dessen Wechsel zum FC Chelsea von den ‚Reds‘ überzeugen wollte. Genutzt hat es in diesem Fall jedoch bekanntermaßen nichts.

Auch Kroos entschied sich gegen Liverpool und für Real Madrid. Dennoch hat Gerrard damals einen äußerst positiven Eindruck vom späteres Weltmeister gewonnen: „Er gehört zu den Menschen, die einem nicht das Gefühl geben, man sei als Bittsteller ein kompletter Idiot. Das war sehr angenehm.“

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„Ich werfe Rafa vor, Alonso verkauft zu haben“

Kritik äußert die Liverpool-Ikone darüber hinaus an seinem Ex-Trainer Rafa Benitez, mit dem er 2005 die Champions League gewann: „Es war eine katastrophale Entscheidung, Alonso zu verkaufen, insbesondere für lediglich 30 Millionen Pfund (damals 35 Millionen Euro, Anm. d. Red.) – das kommt heute einem Schnäppchen gleich, wenn man resümiert, was er anschließend alles erreicht hat. Sowohl bei Real Madrid als auch bei Bayern München und mit Spanien. Ich werfe Rafa vor, Alonso verkauft zu haben“ Als einen der schlimmsten Einkäufe der Klub-Geschichte führt Gerrard den Senegalesen El-Hadji Diouf an, der 2002 für 15 Millionen vom RC Lens verpflichtet wurde. Heute spielt der 34-Jährige in Malaysia für Sabah FA.

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