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Fußballzwerg an der Tabellenspitze: Das Märchen von Leicester City

von Lukas Hörster
3 min.
Fußballzwerg an der Tabellenspitze: Das Märchen von Leicester City @Maxppp

Bereits in der vergangenen Saison spielte Leicester City als Aufsteiger eine zufriedenstellende Runde in der Premier League. Platz 14 mit sechs Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge sicherte den Klassenverbleib. Doch was sich momentan im King Power Stadium abspielt, schreit nach Superlativen.

Als griechischer Nationaltrainer trat Claudio Ranieri nach nur viermonatiger Amtszeit im November 2014 zurück. Ziemlich genau ein Jahr später sitzt er auf der Trainerbank von Leicester City und steht seit dem gestrigen 3:0-Sieg über Newcastle United an der Tabellenspitze der Premier League. Mit klassischem Konterfußball fegen die ‚Foxes‘ durch die härteste Liga der Welt.

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Doch wie kommt es, dass ein Team unter neuem Trainer eine solche Leistungsexplosion erlebt? An welchen Stellschrauben wurde gedreht, welche Spieler sind neu an Bord? Und welche alteingesessenen Akteure starten momentan so richtig durch? FussballTransfers blickt auf die Schlüsselpositionen.

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Mäßige Neuzugänge fallen nicht ins Gewicht

Natürlich geht der Blick bei aufstrebenden Überraschungsteams gleich in Richtung der neuen Spieler. Und tatsächlich: Im Sommer konnte Leicester einige prominente und vorallem in Deutschland bekannte Profis verpflichten.

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So unter anderem den Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft Christian Fuchs. In der vergangenen Saison bei Schalke 04 noch eines der Gesichter der lustlos anmutenden Auftritte der ‚Königsblauen‘, häufen sich seine Einsatzzeiten in Leicester nach verhaltenem Start mittlerweile. So kam er an den ersten sieben Spieltagen lediglich zu zwei Kurzeinsätzen. Seit dem achten Spieltag fehlte er aber nur noch einmal verletzt und verpasste ansonsten keine Minute.

Andersherum lief es bisher für Shinji Okazaki. Der 11-Millionen-Mann aus Mainz war zu Beginn der Runde gesetzt, spielte aber seit Monaten nicht mehr über 90 Minuten. Von ihm hatte man sich mehr versprochen als lediglich zwei Tore nach 13 Saisonspielen. Der als Königstransfer eingeplante Gökhan Inler ist schließlich die größte Enttäuschung. Nur zu drei Teileinsätzen kommt der Kapitän der Schweizer Nationalmannschaft. Zumeist fristet er ein tristes Bankdasein. Von einem jahrelangen Stammspieler des SSC Neapel hatte man sich deutlich mehr versprochen.

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An einer besonders gelungen Einkaufspolitik scheint der Aufschwung der ‚Foxes‘ also nicht zu liegen. Lediglich der Franzose N’Golo Kanté konnte sich als Stammkraft etablieren. Fuchs ist auf dem besten Wege, bei Okazaki und Inler muss man bis dato von Enttäuschungen sprechen.

Die Etablierten führen das Team

Wichtiger für Leicester sind derweil andere Akteure. Jamie Vardy etwa ist derzeit in aller Munde. Mit 22 Jahren kickte der Mittelstürmer noch in der achten Liga, musste nach einer Kneipenschlägerei ein halbes Jahr eine Fußfessel tragen und hatte eine Profikarriere längst abgehakt. Eine 100-prozentige Typfrisierung später ist er mit 13 Treffern bester Torjäger der Liga und englischer Nationalspieler. Mitterweile wird den Weltklubs Manchester United und Real Madrid Interesse am mittlerweile 28-Jährigen nachgesagt.

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Der zweite Star im Team hört auf den Namen Riyad Mahrez. Der 24-jährige Algerier kam 2014 als absolutes Schnäppchen von AC Le Havre und spielt nun den Linksverteidigern der Premier League Knoten in die Beine. Sieben Tore und fünf Vorlagen steuerte er in dieser Saison bereits bei. Manchester United hat angeklopft.

Die defensiven Säulen der Truppe aus der Mitte Englands heißen derweil Kasper Schmeichel und Robert Huth. Torhüter Schmeichel befindet sich mit seinen 29 Jahren auf dem vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere. Zu Beginn seiner Laufbahn noch häufig belächelt, mauserte er sich zu einem sicheren Rückhalt und einem der besten Keeper auf der Insel. Der ehemalige deutsche Nationalspieler Robert Huth ist hingegen der Feldspieler mit den meisten Premier League-Einsätzen im Kader und unumstrittener Abwehrchef. Auch wegen der Leistungen des Duos mussten die ‚Foxes‘ erst eine Niederlage hinnehmen.

Alter schützt vor Tabellenführung nicht

Es ist also viel mehr das Gerüst, das schon in der vergangenen Saison zur Verfügung stand, welches City zum aktuellen Höhenflug verhilft. Zu dem extremen Leistungshoch kommt, dass das Team enorm erfahren ist. Mit 28 Jahren im Schnitt stellt man eines der ältesten Teams der Premier League. Dies schützt allerdings, besonders im Fall von Leicester City, vor Leistung nicht.

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