Barça-Coach Setién: „Gestern ging ich noch mit Kühen spazieren“

von Lukas Hörster
2 min.
FC Barcelona @Maxppp

Obwohl er mit dem FC Barcelona die La Liga-Tabelle anführte, musste Trainer Ernesto Valverde am Montag seine Koffer packen. Nun wurde sein Nachfolger offiziell vorgestellt.

Nicht einmal in meinen kühnsten Träumen hätte ich mir vorstellen können, hier zu sein“, begann Quique Setién seine Vorstellung beim FC Barcelona. Wie überraschend ihn die Anfrage des spanischen Meisters erreichte, zeigte auch sein anschließender Satz: „Gestern ging ich noch mit den Kühen in meinem Dorf spazieren – und heute bin ich beim FC Barcelona.“

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Nicht nur Setién überrumpelte die Wahl der Katalanen, auch die Öffentlichkeit war durchaus verwundert, dass ein 61-Jähriger ohne Erfahrungswerte bei einem Topklub plötzlich einen der begehrtesten Trainerjobs der Welt ergattert. Die Barça-Verantwortlichen agierten dabei nach eigener Aussage aber durchaus als Überzeugungstäter.

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„Eine Freude“

Für Sportdirektor Eric Abidal ist es jedenfalls „eine Freude, Quique vorzustellen“. Insbesondere wegen der „Philosophie und der Kommunikation“, die der neue Mann verfolgt und pflegt. In der Tat ist Setíen ein Anhänger der cruyffschen Fußballidee, auf der die gesamte Ausbildung in Barças weltbekannter Jugendakademie La Masia fußt.

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Diese Idee will Setién auch bei den Profis wieder kompromisslos verfolgen. Immer wieder nutzte der Kantabrier am Dienstagmittag das Wort „Überzeugung“ und meinte damit seine Haltung zum ansehnlichen Ballbesitzfußball, für den Barcelona wieder vollumfänglich stehen will.

Problem der „Dynamik“

Vorgänger Valverde hatte noch den Versuch gewagt, das Barça-Spiel zu modifizieren, was am Ende auch zu seiner Entlassung beigetragen haben dürfte. „In den vergangenen Wochen gab es eine Dynamik, die nicht sehr gut war“, versuchte Präsident Josep Bartomeu jedenfalls diplomatisch, Valverdes gestrige Demission zu erläutern.

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Der Klubboss weiter: „Vor ein paar Tagen haben wir beschlossen, dass es am besten ist, wenn wir einen Trainerwechsel vornehmen.“ Mit Setién an der Seitenlinie soll nun ein Neustart mitten in der Saison her. „Wir brauchen einen Schub“, konstatierte Bartomeu. Setién beteuerte gleichzeitig, alles gewinnen zu wollen, „was es zu gewinnen gibt“.

Damit könnte der neue Mann auch eine Menge Eigenwerbung betreiben. Setién unterschrieb zwar bis 2022 – sollte jedoch 2021 ein neuer Barça-Präsident gewählt werden, hätte dieser per Klausel die Möglichkeit, den Kontrakt mit dem Coach aufzulösen. Außerdem ist da noch Xavi Hernández, der als potenzielle Dauerlösung auf der Trainerbank im Camp Nou gilt.

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Xavi bleibt Thema

Um die Fragen zum ehemaligen Spielmacher der Blaugrana kam Bartomeu natürlich nicht herum. So habe man immer wieder „mit anderen Trainern gesprochen“, räumte Bartomeu ein, die strategische Planung sei schließlich seine Pflicht. Dass am Ende Xavis Name durchsickerte, „hätte nicht passieren dürfen“, so der Präsident. Ändern könne man diesen Umstand nun jedoch auch nicht mehr.

Erstmal gilt der volle Barça-Fokus ohnehin dem Rest der Saison und damit Quique Setíen. Ob er dann im Sommer weitermachen darf oder von Xavi oder einem anderen, jüngeren Kollegen abgelöst wird, steht in den Sternen. Und selbst wenn es soweit kommen sollte, hat er ja dann immer noch seine Kühe, mit denen er wieder munter durch sein Dorf spazieren könnte.

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