Der Weghorst-Erbe: Wolfsburg-Neuzugang Jonas Wind im Check

von Niklas Scheifers
2 min.
Jonas Wind beim Torabschluss @Maxppp

Den Abgang von Wout Weghorst hat der VfL Wolfsburg mit Jonas Wind aufgefangen. Der dänische 1,90-Schlaks wird sich schnell anpassen müssen, dann kann er zu einem guten Bundesligastürmer reifen.

Jonas Wind heißt der Mann, der den zum FC Burnley abgewanderten Wout Weghorst beim VfL Wolfsburg vergessen machen soll. Keine leichte Aufgabe, immerhin erzielte der Vorgänger aus den Niederlanden beachtliche 70 Tore in 144 Pflichtspielen und ging auch intern als Wortführer vorweg.

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Gleich in der VfL-Kabine den Ton anzugeben, ist von Wind nicht zu erwarten. Der 22-Jährige, obendrein sieben Jahre jünger als Weghorst, kommt ruhig und bescheiden daher, frei von Starallüren – auch wenn er durchaus Berechtigung hat, sich in seiner Heimat Dänemark als einer der großen Stars zu fühlen.

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Zwölf-Millionen-Versprechen

Stamm-Neuner beim FC Kopenhagen – so etwas wie der dänische FC Bayern – dazu noch eine Ablöse von zwölf Millionen Euro, die in der Superligaen nicht allzu viele Spieler kosten dürften. Wind kommt als großes dänisches Sturm-Versprechen in die Bundesliga.

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Ob er dieses Zwölf-Millionen-Versprechen hierzulande wird einhalten können, bleibt abzuwarten. Die Anlagen lassen sich Wind aber attestieren. Das betrifft sowohl seine körperliche Statur, seine unabhängig davon gute Technik, als auch die eigene Spielauffassung.

„Ich möchte Teil des Spiels sein“

„Ich bin kein typischer Stürmer“, sagt der 1,90-Mann in einem Vorstellungsvideo seines neuen Klub, „natürlich möchte ich Tore schießen, aber auch Teil des Spiels sein, meine Mitspieler in Szene setzen und Vorlagen geben.“

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Diese Selbstbeschreibung deckt sich mit den Beobachtungen seiner Einsätze für Kopenhagen: Regelmäßig lässt sich Wind zurückfallen, anstatt an vorderster Front auf mundgerechte Zuspiele zu warten. Er vollstreckt, spielt mit einer ordentlichen Ballbehandlung aber genauso den letzten und vorletzten Pass. Sogar erfolgreiche Dribblings sind vom schlaksigen Lockenkopf zu sehen.

Und dann ist da noch die Statistik. In der laufenden Spielzeit kommt Wind in 16 Liga-Spielen für den FCK auf sechs Tore und vier Vorlagen, wettbewerbsübergreifend auf elf Tore und sechs Vorlagen. Auch hier spiegelt sich wider, was Wind über sich selbst sagt: Er schießt nicht nur Tore, sondern ermöglicht sie auch.

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Duett mit Kruse

Nun hat Wolfsburg mit Max Kruse einen weiteren Offensivspieler verpflichtet, der an dieser Stelle nicht mehr vorgestellt werden muss. Auch das Spiel des 33-Jährigen besteht aus deutlich mehr Facetten als dem Torabschluss. Wind und Kruse – es könnte sich ein kongeniales Duo bilden, das sich auf der Jagd nach Toren nicht gegenseitig im Weg steht.

Ob diese Wolfsburger Idealvorstellung Realität wird, hängt sicherlich mehr von Wind als vom Bundesliga-erprobten Kruse ab. Wie für sämtliche andere Neuzugänge aus kleineren Ligen gilt auch für den dänischen Nationalspieler: Tempo und Gangart schnellstmöglich adaptieren. Dann könnte auch er eines Tages zum Wortführer und 70-Tore-Stürmer reifen.

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