Auslosung der Klub-WM: Bayern und BVB mit spannenden Gegnern
Im kommenden Sommer findet die erste Ausgabe der neuen FIFA-Klub-Weltmeisterschaft statt. In Miami wurden heute die Gruppen ausgelost. Auf den FC Bayern und Borussia Dortmund warten interessante und namhafte Gegner. Das Turnier steht allerdings schon vor der ersten Austragung stark in der Kritik und sorgt für ein Terminchaos.
Die Gruppen für die bisher größte Klub-Weltmeisterschaft jemals wurden am Donnerstagabend in Miami ausgelost. Aus Deutschland war der FC Bayern München in Topf eins vertreten, Borussia Dortmund fand sich in Topf zwei wieder. Als Losfee war unter anderem Arsène Wenger, der ehemalige Coach vom FC Arsenal, im Einsatz.
Bayern wurde in Gruppe C gelost und bekommt es dort, wie schon Anfang November in der Champions League, mit Benfica Lissabon zu tun (1:0 für Bayern). Zudem spielt der FCB gegen die Boca Juniors aus Argentinien und eröffnet gegen den Auckland City FC aus Neuseeland. Der BVB trifft in Gruppe F zum Auftakt auf Fluminense aus Brasilien, anschließend warten Ulsan HD aus Südkorea und der Mamelodi Sundowns FC aus Südafrika.
Die Gruppen
Gruppe A
Palmeiras (BRA)
FC Porto (POR)
Al Ahly (EGY)
Inter Miami (USA)
Gruppe B
Paris St. Germain (FRA)
Atlético Madrid (ESP)
Botafogo (BAE)
Seattle Sounders (USA)
Gruppe C
Bayern München (GER)
Auckland City (NZ)
Boca Juniors (ARG)
Benfica Lissabon (POR)
Gruppe D
Flamengo (BRE)
Espérance de Tunis (TUN)
Chelsea (ANG)
Club León (MEX)
Gruppe E
River Plate (ARG)
Urawa Red Diamonds (JPN)
Rayados Monterrey (MEX)
Inter Mailand (ITA)
Gruppe F
Fluminense (BRA)
Borussia Dortmund (GER)
Ulsan HD (KOR)
Mamelodi Sundowns (SÜD)
Gruppe G
Manchester City (ENG)
Wydad Casablanca (MAR)
Al Ain (VAE)
Juventus Turin (ITA)
Gruppe H
Real Madrid (ESP)
Al Hilal (KSA)
Pachuca (MEX)
RB Salzburg (AUT)
Der Spielmodus und das Teilnehmerfeld
Bisher hatten lediglich sieben Teams an den Austragungen der Klub-WM teilgenommen, im kommenden Jahr wird das Turnier mächtig aufgeblasen: 32 Mannschaften spielen vom 15. Juni bis zum 13. Juli in den USA im gewohnten Format einer WM einen Sieger aus. Den Auftakt macht dabei der Al Ahly FC gegen Gastgeber Inter Miami. Die beiden besten Teams aus den acht Vierergruppen ziehen ins Achtelfinale ein. Anschließend geht es im K.o.-Modus weiter bis zum Finale, das im MetLife-Stadion in New York/New Jersey stattfinden wird. Anschließend findet das Turnier alle vier Jahre statt.
Die Startplätze werden wie folgt auf die Kontinentalverbände der FIFA aufgeteilt: Europa stellt mit zwölf die meisten Teilnehmer, dahinter folgt Südamerika mit sechs. Asien, Afrika und der Verband für Nord-/Mittelamerika sowie die Karibik erhalten jeweils vier Startplätze. Ein weiterer geht an Ozeanien und der letzte an das Gastgeberland, 2025 also an die USA. Wie die Verbände ihre Teilnahmeberechtigungen verteilen, ist unterschiedlich. In Europa sind die Champions League-Sieger der vier Vorjahre dabei, der Rest wird nach der Platzierung in der europäischen Vereinsrangliste vergeben. Es ist zudem festgeschrieben, dass grundsätzlich aus keinem Land mehr als zwei Teams mitspielen dürfen.
Profiteure des neuen Modus
Die FIFA und die teilnehmenden Klubs versprechen sich hohe Einnahmen vom neuen Turnier. Die Verlegung in den Sommer hat zum einen terminliche Gründe, zum anderen rechnet der Weltverband mit höheren Einschaltquoten und „einem echten WM-Feeling“. Begrüßt wurde der neue Modus von der Europäischen Klubvereinigung ECA, die verlauten ließ: „Dieses neue Turnier ist eine fantastische Neuigkeit.“ Knapp 50 Millionen Euro sollen von der FIFA mindestens als Preisgeld ausgeschüttet werden.
Probleme und Kritik
Die neue Klub-WM ist aber keinesfalls unumstritten. Kritik an der gewaltigen Aufstockung des bisher wenig prestigeträchtigen Turniers kommt von nahezu allen Seiten. Besonders präsent ist in den Medien in den vergangenen Monaten die internationale Spielergewerkschaft FIFPro, die den immer volleren Terminkalender der Top-Profis anprangert: „Das führt zu körperlicher Erschöpfung, Verletzungen, psychischen Problemen, schlechteren Leistungen und Risiken für die Karriere der Spieler.“ Wichtige Profis wie Ballon d’Or-Gewinner Rodri nahmen öffentlich Stellung und drohten mit Streik. FIFPro reichte zudem eine EU-Beschwerde gegen die FIFA ein.
Problematisch ist die Klub-WM auch für andere Wettbewerbe. Finanzielle Zusatzeinnahmen der Topklubs werden dafür sorgen, dass die finanzielle Schere in vielen nationalen Wettbewerben noch weiter auseinandergeht. Dazu gibt es einige Terminkollisionen im Sommer. Vom 4. bis 8. Juni findet das Final Four der europäischen Nations League statt und endet lediglich eine Woche vor der Klub-WM. Parallel zum neuen FIFA-Turnier läuft die U21-Europameisterschaft, sodass viele Länder wohl auf einige ihrer besten Spieler verzichten müssen. Deutschlands Coach Antonio Di Salvo bangt beispielsweise um Karim Adeyemi (22) und Maximlian Beier (22) von Borussia Dortmund. Der ebenfalls im Juli stattfindenden Frauen-Europameisterschaft droht zudem ein großer Aufmerksamkeitsverlust.
Neue Transferregeln
Die Klub-WM findet vom 15. Juni bis zum 13. Juli statt. Auslaufende Spielerverträge enden für gewöhnlich am 30. Juni eines Jahres. Einige Kicker könnten davon betroffen sein, beim FC Bayern wären das aktuell beispielsweise Alphonso Davies, Joshua Kimmich oder Manuel Neuer, bei Dortmund eventuell Yan Couto. Laut FIFA-Regeln dürfen Spieler allerdings während des Turniers nur für einen Verein auflaufen. Der Weltverband bestimmte daher eine Ausnahme: Länder mit teilnehmenden Klubs können ein zusätzliches Transferfenster vom 1. bis 10. Juni einrichten, damit die Vereine auf feststehende Abgänge reagieren und Ersatz verpflichten können. Außerdem gilt: Bei Abgängen eines Klubs zum 30. Juni im laufenden Turnier darf dieser zwischen dem 27. Juni und dem 3. Juli noch einmal nachbessern, sofern das gängige nationale Transferfenster geöffnet sein sollte.
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