Labbadia-Präsentation bei der Hertha: Von Europa keine Spur

von Tristan Bernert
2 min.
Bruno Labbadia wurde heute bei Hertha BSC vorgestellt @Maxppp

Noch ist unklar, wann die Bundesliga den Spielbetrieb wieder aufnehmen wird. Wenn es jedoch soweit ist, wird bei Hertha BSC ein neuer Trainer an der Seitenlinie stehen: Bruno Labbadia. Der 54-Jährige stand am heutigen Ostermontag auf seiner Antrittspressekonferenz Rede und Antwort.

Ante Covic, Jürgen Klinsmann, Alexander Nouri und nun Bruno Labbadia. Der 54-Jährige ist bereits der vierte Cheftrainer, der in der laufenden Saison die Mannschaft von Hertha BSC anleitet. Anders als bei seinen Vorgängern soll das Engagement des gebürtigen Darmstädters in Berlin ein langfristiges werden.

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„Wir freuen uns, dass wir mit ihm einen Trainer bekommen, der Mannschaften entwickeln und weiterentwickeln kann“, verkündete Manager Michael Preetz auf der Antrittspressekonferenz seines neuen Übungsleiters, „wir sind aber nicht blauäugig. Wir wissen, dass wir mit Blick auf die aktuelle Spielzeit noch andere Dinge zu erledigen haben. Es geht auch darum, die Mannschaft kennenzulernen und zu stabilisieren.“

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Auf Labbadia warten in Berlin zahlreiche Herausforderungen. Die Mannschaft steht mit nur sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz auf Rang 13 – und damit weit hinter den Erwartungen. Zudem macht die aktuelle Coronakrise einen normalen Trainingsbetrieb unmöglich.

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„Eine außergewöhnliche Situation“

„Das ist eine außergewöhnliche Situation, über die ich mir viele Gedanken mache“, so Labbadia, der für die Dauer der spielfreien Zeit auf „weite Teile“ seines Gehalts verzichtet. Der 54-Jährige erklärt: „Wie gehe ich mit der Mannschaft um? Zum Beispiel bei der Ansprache. Ich kann keinem die Hand geben oder in den Arm oder zur Seite nehmen. Mein Ziel ist es, die Mannschaft auf den Tag X optimal vorzubereiten.“

Auch die Tatsache, dass er der vierte Hertha-Trainer der Saison ist, beschäftigt Labbadia mit Blick auf das Team: „Ich mache mir deshalb keine Gedanken wegen mir, sondern denke an die Mannschaft. Ich bin mir schon der Situation bewusst, dass wir nicht einfach hierherkommen können, mit dem Finger schnipsen und alles funktioniert. Das wird harte Arbeit. Das reizt mich aber an diesem Job.“

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Absage ans Ausland

Für Labbadia ist es der erste Trainer-Job seit seinem Engagement beim VfL Wolfsburg, das im Sommer endete. „Ich hatte mehrere Anfragen. Auch ins Ausland zu gehen, war eine Option, nachdem ich schon so lange in der Bundesliga war. Hertha war mein Wunschverein, schon im Sommer“, versichert Labbadia.

Dass er nun mitten in der Saison bei den Berlinern einsteigt, gehörte aber nicht zum eigentlichen Plan des 54-Jährigen, wie er zugibt. Dennoch: „Es gab keine Alternative zu diesem Einstiegszeitpunkt.“ Durch die aktuelle Coronakrise sei unklar, wie und ob nach Saisonende überhaupt eine Vorbereitung stattfinde. Ein klassischer Einstieg im Sommer sei deshalb kaum möglich. Es wäre „fahrlässig“ gewesen, wenn er der Hertha in der aktuellen Situation nicht zugesagt hätte.

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Keine Spur von Europa

Bemerkenswert zudem: Die noch vor wenigen Monaten offensiv formulierten Europapokal-Träume des Klubs waren bei der Labbadia-Präsentation kein Thema. Ein Journalist merkte in Richtung Preetz an: „Nun geht die Pressekonferenz bereits 40 Minuten und Sie haben noch keinmal das Wort Europa League benutzt.“

Preetz‘ Antwort: „Wir haben immer gesagt: Bevor wir uns mit der Zukunft befassen, müssen wir die Aktualität bewältigen. Wenn der Spielbetrieb wieder beginnt, sind wir sechs Punkte von der Abstiegszone entfernt. Es gilt, diesen Vorsprung zu halten oder idealerweise auszubauen. Es wäre opportun, über höhere Ziele zu sprechen.“

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