Spätstarter: Wolf löst Flicks DFB-Problem

von Lukas Rauer
3 min.
Marius Wolf grinst @Maxppp

Sechs Neulinge hat Hansi Flick für die Länderspiele gegen Peru und Belgien nominiert. Einer davon: Dortmunds Rechtsverteidiger Marius Wolf.

Fakten

Alter: 27
Position: Rechtsverteidiger
Verein: Borussia Dortmund
Profispiele/Scorerpunkte: 224/47

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Werdegang

Als ältester der sechs DFB-Neulinge kann Marius Wolf eine Menge Erfahrung in die deutsche Nationalmannschaft einbringen. Über die U17 des 1. FC Nürnberg ging es für den Zopfträger zum TSV 1860 München, wo er zunächst in der U19 spielte, ehe er bei der ersten Mannschaft zu seinem Profidebüt kam. Anfang 2016 verließ er die Löwen in Richtung Hannover 96.

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Bei den Niedersachsen feierte der Rechtsfuß gegen den VfB Stuttgart sein Bundesligadebüt. Bei den 96ern lief es für Wolf jedoch nicht wirklich rund und so zog es ihn Anfang 2017 auf Leihbasis zu Eintracht Frankfurt. Bei den Adlern fremdelte der gebürtige Coburger zu Beginn ebenfalls. In der Spielzeit 2017/18 gelang ihm dann schließlich der Durchbruch (14 Scorerpunkte) und die Saison endete für ihn und die SGE mit dem Gewinn des DFB-Pokals.

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Im Anschluss wechselte Wolf zu seinem jetzigen Arbeitgeber Borussia Dortmund. Bei den Schwarz-Gelben kam der 27-Jährige zunächst allerdings auch nicht in Fahrt, wurde zwecks Spielpraxis erst an Hertha BSC (2019/20) und dann an den 1. FC Köln (2020/21) verliehen. Seit der Saison 2021/22 läuft Wolf regelmäßig für den BVB auf und brilliert gerade in der laufenden Spielzeit als Rechtsverteidiger.

Bemerkenswert: Vor seiner Umschulung zum Defensivmann fungierte Wolf als Allzweckwaffe, lief unter anderem auch im rechten Mittelfeld, auf der rechten Außenbahn, hinten links, im linken Mittelfeld und als Stürmer auf. Nun scheint Wolf eine Position gefunden zu haben, auf der er dauerhaft heimisch werden könnte.

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Spielweise

„Mich zeichnet es aus, dass ich über das Kämpferische komme“, sagt Wolf über sich selbst. Darüber hinaus ist der Dortmunder schnell und beweglich. Aufgrund dessen, dass er den Großteil seiner Karriere überwiegend in der Offensive eingesetzt wurde, besitzt er zudem ein Gespür für Flanken und Dribblings, kann also auch Impulse nach vorne setzen. Wolf ist ein explosiver und impulsiver Spieler, der am aktuellen Höhenflug der Schwarz-Gelben maßgeblich Anteil hat und als Mentalitätsspieler vorangeht.

Stimmen

DFB-Coach Hansi Flick: „Gerade Marius auf der Außenbahn hat es sich verdient, weil er die letzten Wochen eine gute Entwicklung gemacht hat.“

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BVB-Trainer Edin Terzic: „Er hat am Ball einen guten technischen Ablauf und bleibt in Drucksituationen ruhig, hat einen exzellenten Flankenball. Er hat bewiesen, dass man sich mit Arbeit und Fleiß alles erarbeiten kann.“

BVB- und DFB-Mitspieler Emre Can: „Es ist kein Geheimnis, dass sich auf der Rechtsverteidiger-Position seit Jahren kein Spieler eingespielt hat. Marius kann die Chance nutzen, ich traue ihm das auf jeden Fall zu.“

Kevin-Prince Boateng im Jahr 2018: „Wenn Marius Wolf kein Nationalspieler wird, dann höre ich auf.“

Perspektive

Ob Wolf dauerhaft einen Platz im DFB-Team findet, hängt sicherlich stark davon ab, wie er sich in den Spielen gegen Peru und Belgien präsentiert. Wie Can sagt, konnte sich bislang kein Profi nachhaltig für die rechte Defensivseite empfehlen. Seit seinem Amtsantritt testete Flick bislang sieben Profis hinten rechts. Dass Wolf nominiert wurde, spricht dafür, dass keiner der bisherigen Kandidaten Flick überzeugen konnte. Beim BVB füllt der 27-Jährige diese Rolle seit der aktuellen Spielzeit jedenfalls mit Zufriedenheit aus.

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