BVB dominiert & zittert | Eine 1, zweimal Note 4

von Die Redaktion
4 min.
Jadon Sancho freut sich mit den Fans @Maxppp

Der BVB hat den Einzug ins Champions League-Viertelfinale geschafft. Einer starken Anfangsphase folgte eine Zitterpartie am Ende. Erst sehr spät machte Joker Marco Reus den Deckel drauf. FT hat die Leistungen der Dortmunder Spieler unter die Lupe genommen.

Selten in dieser Saison startete Borussia Dortmund so druckvoll und zielstrebig wie in dieser Partie. Die Folge: Das sehr frühe 1:0 durch Jadon Sancho. Schon kurz vorher hatte Ian Maatsen die Führung auf dem Fuß. Und auch danach blieb die Borussia am Drücker. Erst in der letzten Viertelstunde von Halbzeit eins kam die PSV Eindhoven etwas besser ins Spiel, eine echte Torchance konnte das Team von Peter Bosz aber bis zum Pausentee nicht verzeichnen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Neues Bild dann in Hälfte zwei: Die PSV am Drücker und Dortmund gelang es nur noch selten, echte Entlastung zu schaffen. Einige Großchancen des niederländischen Primus blieben allerdings ungenutzt, vor allem dank eines formidabel aufgelegten Gregor Kobel. Kurz vor dem Ende traf Marco Reus nach Vorlage von Füllkrug zum 2:0. Letztlich stand dann aber der umjubelte Einzug ins Viertelfinale der Champions League.

Lese-Tipp BVB: Sammer noch länger im Boot?

Torfolge

1:0 Sancho (3.): Über links trägt Maatsen den Ball nach vorne und gibt nach innen. Dort behaupten sich Füllkrug, Sabitzer und Brandt im Verbund. Am Ende landet das Spielgerät bei Sancho, der sich kurz positioniert und anschließend mit rechts aus rund 18 Metern flach ins untere Eck versenkt.

Unter der Anzeige geht's weiter

2:0 Reus (90.+5): Langer Abschlag von Kobel, Füllkrug verlängert und weil ein PSV-Verteidiger wegrutscht, ist Reus frei durch. Der Routinier verzögert und lässt Keeper Benitez mit einem Flachschuss letztlich keine Chance.

Die BVB-Stars in der Einzelkritik

Tor

Gregor Kobel: Blieb zunächst weitestgehend beschäftigungslos, in diesen wenigen Situationen strahlte der Schweizer aber Sicherheit aus. Als die PSV dann besser ins Spiel fand, schlug Kobels Stunde. Mit Paraden gegen Lozano, de Jong oder auch Bakayoko hielt der Schlussmann die Null. Vor allem ihm war es zu verdanken, dass Reus spät den Deckel drauf machen konnte.

Unter der Anzeige geht's weiter

Abwehr

Niklas Süle: Auf der etwas ungewohnten Rechtsverteidiger-Position sah sich Süle in Halbzeit dem deutlich kleineren und wendigen Dest gegenüber. Löste diese durchaus diffizile Aufgabe aber über weite Strecken sicher. Anschließend wartete Lozano, der über ähnliche Voraussetzungen wie Dest verfügt. Mit dem Mexikaner hatte Süle etwas mehr Probleme.

Emre Can: Ebenso wie Süle auf ungewohnter Position. Musste dort etwas weniger Risiko gehen als auf der Sechs und wurde diesen Anforderungen über weite Strecken gerecht. Solide Darbietung des Kapitäns.

Unter der Anzeige geht's weiter

Mats Hummels: Relativ risikobereit im Zweikampf, behielt aber zumeist die Oberhand gegen de Jong und Co. Ähnliches galt für den Spielaufbau, den man auch schon konservativer gesehen hat von einem Innenverteidiger. Solange es gutgeht, fehlen allerdings die Gegenargumente. Insofern ein starker Auftritt des Routiniers.

Ian Maatsen: Ein toller Fußballer, aber auch gegen seine Landsleute immer mal wieder als Bruder Leichtfuß unterwegs. Etwas weniger Sorglosigkeit würde ihm manchmal gut zu Gesicht stehen. Am Ende dann leidenschaftlich gegen Bakayoko, der immer wieder anrannte, aber selten den Weg an Maatsen vorbeifand.

Mittelfeld

Marcel Sabitzer: Nach seiner Roten Karte gegen Werder schien der Österreicher sichtlich froh, in der Königsklasse mitwirken zu dürfen. In Halbzeit eins dynamisch, zweikampfstark und bei seinen Seitenwechseln mit toller Übersicht. Nach dem Wechsel ging wie beim kompletten Team die Dominanz flöten, dennoch ein guter Auftritt.

Salih Özcan: Rückte für Can in die Mittelfeldzentrale und tat das, was man sich in Dortmund von ihm erhofft: Zweikämpfe führen und größtenteils auch gewinnen. In dieser Form auch dauerhaft ein Startelfkandidat.

Jadon Sancho: Was ein Tor so alles bewirken kann. Wie aufgedreht wirbelte der zuletzt etwas gehemmt wirkende Dribbler die PSV-Abwehr durcheinander. Später im Spiel gingen ihm dann etwas die Kräfte aus, dennoch mit einer seiner stärksten Leistungen seit der Rückkehr.

Julian Brandt: Sehr umtriebig auf der Zehner-Position, leider ohne die große Zielstrebigkeit. Ein Manko, das dem Edeltechniker gerne einmal anhaftet. Immerhin darf er sich die Vorlage zu Sanchos 1:0 auf die Fahne schreiben, darüber hinaus defensiv sehr fleißig.

Donyell Malen: Wurde immer wieder auf seiner Rechtsaußen-Position per langem Ball bedient und wagte sich ins Dribbling gegen Dest. In diesen nicht selten erfolgreich, allerdings in den Abschlussaktionen glücklos. Verzeichnete die meisten Abschlüsse aller Dortmunder, gefährlich wurden jedoch die wenigsten.

Angriff

Niclas Füllkrug: Als Wandspieler gefragt, aber nicht durchgehend effektiv. Hatte dann seinen Torjäger-Moment beim vermeintlichen 2:0, das wegen Abseitsstellung nicht anerkannt wurde. Kämpfte unverdrossen weiter und belohnte sich mit der etwas glücklichen Vorlage auf Reus.

Eingewechselt:

58‘ Felix Nmecha (4) für Brandt: Sollte mehr Physis ins Dortmunder Spiel bringen, blieb aber ziemlich wirkungslos.

70‘ Karim Adeyemi (-) für Malen: Konnte sein unfassbares Tempo nur selten gewinnbringend einsetzen.

75‘ Marco Reus (-) für Sancho: Toller Freistoß vor Füllkrugs Abseitstor, danach spät mit der Entscheidung. Die Einwechslung hat sich also gelohnt.

Die Noten für den BVB

Die BVB-Noten
Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter