Trainerfrage beim BVB: Warum eigentlich nicht Stöger?

von Remo Schatz
2 min.
Peter Stöger könnte in Köln auf Michy Batshuayi setzen @Maxppp

Obwohl sich Borussia Dortmund noch nicht offiziell geäußert hat, wer ab der kommenden Saison auf der Trainerbank platznehmen wird, sind sich die hiesigen Medien über einen Fakt weitestgehend einig: Peter Stöger wird es nicht sein. Warum eigentlich?

Ottmar Hitzfeld war es Anfang dieser Woche Leid. Immer wieder las der zweimalige Champions League-Sieger über das baldige Aus seines Amtsnachfolgers und sah sich genötigt, Peter Stöger zur Seite zu springen: „Ich finde es falsch, dass er so kritisiert wird und es wäre ein Fehler, sich voreilig von ihm zu trennen. Ich verfolge die Berichte und bin erstaunt, wie er immer wieder infrage gestellt wird. Das ist nicht richtig.

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Und der Fußballlehrer liegt gar nicht so falsch. Zugegeben, spielerisch versprühte Borussia Dortmund auch unter dem österreichischen Defensivexperten keinen sonderlich sehenswerten Esprit. Und defensiv standen die Schwarz-Gelben zwar kompakter, ein Bollwerk war die Abwehr aber mitnichten. Man muss aber ganz klar konstatieren: Die Tendenz zeigt aktuell klar nach oben.

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Glücksgriff Akanji

Zum einen spielt Stöger natürlich die nun deutlich entspanntere Verletzungssituation in die Karten. Der Cheftrainer hat aber in den vergangenen Wochen auch schlichtweg viele richtige Entscheidungen getroffen. Die Sturm-Nominierung des mitspielenden Maximilian Philipp kann man Stöger zwar nur schwerlich in das Zeugnis schreiben, da nach der Verletzung von Michy Batshuayi kaum andere Optionen zur Verfügung standen.

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Die Degradierung von Kapitän Marcel Schmelzer war hingegen eine gleichermaßen richtige wie mutige Entscheidung. Und dass Manuel Akanji so einen herausragenden Part als Linksverteidiger spielt, hätten wohl außer Stöger die allerwenigsten erwartet. Die Defensive fällt allerdings bekanntermaßen in die Kernkompetenz des Österreichers.

Geniestreich Reus/Götze

Dass der 52-Jährige aber auch über schlüssige Offensiv-Konzepte verfügt, bewies er in den vergangenen Wochen ebenfalls. Marco Reus und Mario Götze gemeinsam in der Kreativzentrale aufzubieten, war eine geniale Idee, auf die vor ihm noch kein BVB-Trainer gekommen ist. Das Duo glänzte sowohl gegen Bayer Leverkusen als auch gegen den SV Werder. Und es käme nicht überraschend, wenn die Konstellation auch dem Bundestrainer bereits aufgefallen ist.

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Es bleibt festzuhalten, dass Stöger in seiner überaus kurzen Amtszeit mehr richtig als falsch gemacht hat. Mit einem Kader, den er nicht zusammengestellt hat und der nach wie vor mit den Folgen des Bombenanschlags zu kämpfen hat. Zudem wurde im Winter der beste Angreifer der Klubs abgegeben. Dennoch wird der Österreicher wahrscheinlich bereits am Samstag gegen Mainz 05 das Saisonziel Champions League einfahren. Hitzfeld hat daher nicht unrecht, wenn er sagt, dass Stöger in der Öffentlichkeit falsch bewertet, beziehungsweise die positiven Aspekte unterbewertet werden.

Erfolg oder Nagelsmann

Auch wenn aller Voraussicht nach Lucien Favre in Dortmund anheuern wird, wäre es doch überaus interessant zu sehen, wie sich der BVB nach einer gesamten Vorbereitung unter Stöger, in der er seine Ideen in Ruhe implementieren könnte, präsentieren würde. Zumal man damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen hätte. Stellt sich im kommenden Jahr der Erfolg ein, hätte man den gesuchten Trainer, der menschlich einwandfrei passt. Und wenn das Projekt scheitert, würde am Ende Julian Nagelsmann Gewehr bei Fuß stehen, der für das kommende Jahr über eine Ausstiegsklausel verfügt.

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