Argentinien im WM-Check: Messi steht auf stabilem Gerüst

von Lukas Hörster
4 min.
Lionel Messi führt Argentinien bei der WM an @Maxppp

Argentinien fährt mit einer Menge Selbstbewusstsein zur WM in Katar. FT hat den Mitfavoriten um Superstar Lionel Messi unter die Lupe genommen.

Der Weg zur WM

In der südamerikanischen WM-Qualifikation gab sich Argentinien keine Blöße. Am Ende standen elf Siege, sechs Remis und Platz zwei hinter Brasilien. Dem großen Rivalen musste man an anderer, viel wichtigerer Stelle aber nicht den Vortritt lassen:

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Bei der Copa América 2021 schlug die Albiceleste den brasilianischen Gastgeber im Endspiel mit 1:0 und sicherte sich nach Finalniederlagen bei der WM 2014 sowie den Südamerika-Turnieren 2015 und 2016 den ersten Titel seit 1993. Nicht zuletzt das gibt Aufwind für die WM. Im letzten Test gegen die Vereinigten Arabischen Emirate am Mittwoch gelang ein 5:0-Sieg mit teils traumhaften Toren. Das war übrigens das 36. Spiel ohne Niederlage in Folge. Um mit Ungeschlagen-Weltrekordhalter Italien gleichzuziehen, fehlt nur noch eine Partie.

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Stärken & Schwächen

Argentinien kassiert kaum Gegentore: Nur sechsmal klingelte es in den vergangenen 23 Spielen im eigenen Kasten. Mit Emiliano Martínez von Aston Villa hat der zweimalige Weltmeister endlich wieder eine verlässliche Nummer eins zwischen den Pfosten. Davor tummeln sich Spieler wie Nicolas Otamendi oder die Sechser Rodrigo De Paul und Leandro Paredes, die bis zum Äußersten gehen, um Gegentore zu verhindern.

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Auf dem starken defensiven Gerüst aufgebaut darf dann auch die prominent besetzte Offensive glänzen. Alles ist dort auf Lionel Messi ausgerichtet, aber auch dessen Mitstreiter wie Ángel Di María oder Lautaro Martínez haben immense Qualität im letzten Drittel und nehmen dem Superstar die ein oder andere lästige Defensivaufgabe ab. Insgesamt stellt Argentinien also ein ausgewogenes Team. Die beinharten Außenverteidiger Juan Foyth und Marcos Acuña zählen qualitativ aber nicht zur Elite.

Der Trainer: Lionel Scaloni

Lionel Scaloni

Nach dem Achtelfinal-Aus bei der WM 2018 übernahm der bisherige Co-Trainer von Jorge Sampaoli und führte das Team zu neuen Höhen. Dank der jüngsten Siegesserie und dem Copa-Titel 2021 hat Scaloni im Land eine Menge Kredit.

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Seine Bilanz von 50 Spielen, 34 Siegen, zwölf Remis und nur vier Niederlagen ergibt einen hervorragenden Punkteschnitt von 2,28. Sein vielleicht größter Verdienst: Nach der WM 2018 überzeugte Scaloni seinen Kapitän Messi, weiter für Argentinien zu spielen.

Der Star: Lionel Messi

Nach einem schwierigen ersten Jahr bei Paris St. Germain ist der siebenfache Ballon d’Or-Preisträger wieder in Form. In der laufenden Saison stehen nach 19 Pflichtspielen zwölf Tore und 14 Assists zu Buche. In seinen jüngsten fünf Länderspielen sammelte Messi zudem 13 Torbeteiligungen.

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Mit 35 Jahren hat der Stürmer nun letztmals die Gelegenheit, sich die WM-Krone aufzusetzen. Dass diese ihm fehlt, ist der einzige große Makel seiner Karriere. Führt er Argentinien zum Titel, wird er für noch mehr Beobachter als größter Spieler aller Zeiten in die Geschichte des Fußballs eingehen.

Player to watch: Enzo Fernández

Enzo Fernández 2223

Erst im Sommer kam Enzo Fernández für zwölf Millionen Euro Ablöse von River Plate zu Benfica Lissabon. Und schon jetzt ist der 21-jährige Mittelfeldspieler eine der Attraktionen der portugiesischen Liga NOS. Und auch in der Champions League überzeugte Fernández gegen große Gegner wie Juventus Turin oder PSG.

Die Tatsache, dass er erst im September für die Albiceleste debütierte, lässt den Rechtsfuß erstmal als Ersatzmann ins Turnier starten. Überzeugt er im Training der Nationalmannschaft aber so wie im Verein, könnte das Mittelfeld-Komplettpaket schnell in die Startelf rutschen.

Die Topelf

Prognose

Argentinien hat einen Lauf, eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive, Erfahrung und Titelhunger. All das lässt sie zum Kreis der Topfavoriten gehören. Die Gruppe C mit Polen, Mexiko und Saudi-Arabien gehört zu den schwierigeren. Schon hier wird sich zeigen, wie gut Scalonis Team wirklich ist.

Die Durchschnittsqualität im Kader ist eher geringer als bei anderen Topnationen. Mit Messi in Topform hat Argentinien aber das gewisse Extra, das anderen Teams fehlt. Schon 2014 führte der Superstar sein Team quasi im Alleingang ins Finale. Diesmal ist das Team noch besser und gefestigter. FT sagt: Argentinien hat gute Chancen auf den Titel.

Der Kader

Tor: Emiliano Martínez (Aston Villa), Geronimo Rulli (FC Villarreal), Franco Armani (River Plate).

Abwehr: Nahuel Molina (Atlético Madrid), Gonzalo Montiel (FC Sevilla), Nicolás Tagliafico (Olympique Lyon), Marcos Acuña (FC Sevilla), German Pezzella (Betis Sevilla), Nicolas Otamendi (Benfica Lissabon), Lisandro Martínez (Manchester United), Cristian Romero (Tottenham Hotspur), Juan Foyth (FC Villarreal).

Mittelfeld: Guido Rodríguez (Betis Sevilla), Leandro Paredes (Juventus Turin), Exequiel Palacios (Bayer Leverkusen), Alexis Mac Allister (Brighton & Hove Albion), Papu Gómez (FC Sevilla), Rodrigo De Paul (Atlético Madrid), Enzo Fernandez (Benfica Lissabon).

Angriff: Lionel Messi (Paris St. Germain), Lautaro Martínez (Inter Mailand), Julian Alvarez (Manchester City), Paulo Dybala (AS Rom), Nicolas Gonzalez (AC Florenz), Joaquín Correa (Inter Mailand), Ángel Di María (Juventus Turin).

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