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Karriereende mit 27: Domínguez klagt Gladbach an

von Matthias Rudolph - Quelle: Marca
2 min.
Álvaro Domínguez macht seinem Frust Luft @Maxppp

Am gestrigen Mittwoch verkündete Álvaro Domínguez sein vorzeitiges Karriereende. Grund sind anhaltende Rückenprobleme. Die Schuld für seine Invalidität sieht der Spanier allen voran bei Borussia Mönchengladbach. Domínguez kündigt eine Klage an.

Die Nachricht vom viel zu frühen Ende seiner Laufbahn war eine traurige für die Anhänger von Borussia Mönchengladbach. Für mindestens genauso viel Aufsehen dürften nun aber die anschließenden Äußerungen des 27-Jährigen sorgen. Domínguez erhebt schwere Vorwürfe gegen die Borussia und vor allem deren medizinische Abteilung.

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In der ‚Marca‘ klagt der zweifache Nationalspieler: „Ich bekam starke Rückenschmerzen, die jeden Tag schlimmer wurden. Der Verein sagte, ich solle mir keine Sorgen machen und mich spritzen lassen. Der Verein forderte, dass ich spiele. Auf dem Rasen war ich Profi, außerhalb ein Invalide. Mit der Zeit mussten Freunde für mich einkaufen gehen und für mich kochen. Mir ging es schlecht, das führte zu Depressionen.“

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Im weiteren Gespräch berichtet Domínguez, dass die Borussia lediglich anbot, 30 Prozent der Behandlungskosten zu übernehmen. „Ich habe meine Gesundheit für die Mannschaft gegeben und sie haben nur daran gedacht, wie sie mein Gehalt für sechs Wochen einsparen können. Mir kam das alles surreal vor. Das ist das andere Gesicht des Fußballs. Daher will ich, dass alle meine Geschichte erfahren.“

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Erst als Domínguez den ehemaligen Vereinsarzt des FC Bayern, Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfarth, zu Rate zog, wurde ihm das Ausmaß der Verletzung bewusst. „Er schlug die Hände über den Kopf zusammen und fragte mich, ob ich wirklich spiele“, berichtet der Ex-Profi und wird dann deutlich:„Die medizinische Abteilung von Gladbach ist nicht auf dem Niveau einer Spitzenmannschaft.“

„Will, dass alles ans Licht kommt“

Domínguez lässt zudem durchblicken, dass er den Wechsel nach Deutschland bereut: „Ich denke, dass mir so etwas in Spanien nie passiert wäre. Bei Atlético hätte man mich unter diesen Umständen nie spielen lassen. Ich glaube nicht, dass Menschlichkeit fehlt, aber klar, wir können uns mehr umeinander kümmern. In Gladbach und in Deutschland habe ich davon wenig zu spüren bekommen. So behandelt man keinen Angestellten.“

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Max Eberls Reaktion auf die äußerst schweren Vorwürfe ließ nicht lange auf sich warten. Der Manager erklärt via Twitter: „Alvaro erhebt leider schwere Vorwürfe, die wir weder verstehen noch nachvollziehen können. Wir haben natürlich vollstes Verständnis für seine Emotionen nach dieser für ihn so schwerwiegenden Entscheidung, aber ich kann so viel sagen, dass unser Ärzteteam medizinisch alles menschenmögliche getan hat, um ihm zu helfen, so wie es auch der Klub in Form von allen Beteiligten getan hat, dort, wo wir es konnten und durften. Und dies gilt auch für die Zukunft. Wir sind für Alvaro da!

Gut möglich, dass sich beide Parteien bald vor Gericht wiedersehen. Denn Domínguez kündigt an: „Ich prüfe alle Optionen und habe gute Anwälte in Deutschland. Ich will, dass alles ans Licht kommt.“

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