Viele rieben sich am gestrigen Montag verwundert die Augen, als der FC Barcelona die Vertragsverlängerung mit Samuel Umtiti bekanntgab. Die Vereinbarung hat mehrere Ursachen – und Umtiti hat seine gute Verhandlungsposition voll ausgespielt.
„Verzweiflung zwingt einen manchmal dazu, verzweifelte Entscheidung zu treffen“, bewertet die ‚Sport‘ die Ereignisse vom gestrigen Montag. Heute liefert die Fachzeitung weitere Hintergründe zur völlig überraschenden Vertragsverlängerung mit dem eigentlich aussortierten Abwehrspieler:
Umtiti verzichtet auf zehn Prozent Gehalt
Mit der Verlängerung bis 2026 verzichtet Samuel Umtiti auf zehn Prozent seines bisherigen Gehalts. Die Einsparung konnte der FC Barcelona dafür nutzen, die Spielberechtigung für Neuzugang Ferran Tores (21) zu erwirken. Bis zu Umtitis bisherigem Vertragsende 2023 sparen die Blaugrana dadurch rund 5,5 Millionen Euro.
Interessant wird es dann in eineinhalb Jahren, wenn der alte Vertrag ausgelaufen wäre. Umtiti und dessen Berater Arturo Canales konnten Barça eine Klausel abtrotzen, die dem 28-Jährigen einen ablösefreien Wechsel ermöglicht. Sollte der Franzose keinen Verein finden oder nicht weg wollen, würde er bis zum aktuellen Vertragsende 2026 jährlich die zehn Prozent Ersparnis als Gehalt überwiesen bekommen. Also zusammengerechnet fast 17 Millionen Euro.
Verzweiflung ist wohl in der Tat das einzige, das Barça zu einem solchen Deal getrieben hat. Bedanken kann sich der Klub dabei bei Ex-Präsident Maria Bartomeu. Bis heute weiß in Barcelona niemand, was den damaligen Klubchef 2018 geritten hatte, den Vertrag zu solch exorbitanten Gehaltskonditionen zu verlängern.
Hoffnung auf Ausleihe
Unter Trainer Xavi spielt Umtiti überhaupt keine Rolle und kam in der laufenden Saison zu lediglich einem Pflichtspieleinsatz. Die Katalanen sehen in der Vereinbarung auch eher die Möglichkeit, aufgrund des reduzierten Gehalts doch noch im Winter einen Abnehmer zu finden. Auf konkrete Angebote wartet der kriselnde Traditionsklub allerdings bislang vergebens.
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